Symptome

Erektionsstörung

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Von Erektionsstörungen (erektiler Dysfunktion) sprechen Fachärzte, wenn ein Mann häufig keine Erektion bekommen oder aufrecht erhalten kann und der Penis des Mannes entweder gar nicht oder nicht lang genug steif wird, um den Geschlechtsakt zu vollziehen.

Bekommt ein Mann in zwei von drei Fällen keine Erektion und hält dies über einen Zeitraum von einem halben Jahr an, handelt es sich im medizinischen Sinne um eine Erektionsstörung.

Hin und wieder auftretende Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr sind indes keineswegs ungewöhnlich und in der Regel auch nicht behandlungsbedürftig.

Erektionsstörungen sollten vom Urologen untersucht werden


Häufiger mit dem Älterwerden

Erektionsstörungen treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. Bei einem Großteil der Betroffenen sind die Störungen auf körperliche Ursachen zurückzuführen, die sich oft gut behandeln lassen. Allerdings sind Erektionsstörungen ein häufig mit Scham behaftetes Leiden, so dass sich Betroffene oft scheuen, einen Arzt zu konsultieren. Dabei ist eine Abklärung der Ursachen wichtig um weiterreichende gesundheitliche Folgen zu vermeiden.


Beim Urologen abklären lassen

Betroffene sollten sich im Fall von Erektionsstörungen daher mit Hilfe ihres Hausarztes an einen fachkundigen Urologen wenden, der den Ursachen auf den Grund geht und eine geeignete Therapie einleitet.

Ursachen

Erektionsstörungen haben – insbesondere im höheren Alter – in der Vielzahl aller Fälle körperliche Ursachen. Diese können sehr vielfältig sein.


Verkalkte Gefäße

Eine der häufigsten Ursachen kann beispielsweise das Verkalken von Blutgefäßen sein (Arteriosklerose), wodurch der Penis nur noch unzureichend durchblutet wird. Je nachdem, welche Blutgefäße von der Arteriosklerose betroffen sind, können auch Herz oder Gehirn davon beeinträchtigt werden und im schlimmsten Fall sogar ein Herzinfarkt oder Schlaganfall die Folge sein.

Demnach können Erektionsstörungen bereits ernstzunehmende Symptome für weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen sein und sollten in jedem Fall medizinisch abgeklärt werden.


Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen

Auch viele andere Krankheiten, die mit Durchblutungsstörungen einhergehen oder den Stoffwechsel betreffen können Erektionsprobleme hervorrufen oder verschlimmern. Diabetes oder Bluthochdruck etwa können Erektionsstörungen mit sich bringen.

Außerdem können massiv erhöhte Blutfettwerte oder eine Alkoholkrankheit das Risiko für Erektionsstörungen erhöhen.

Ebenso kann das Erektionsvermögen durch operative Eingriffe beeinflusst werden. Wurden beispielsweise bei Operationen von Prostata- oder Blasenkrebs, Nervenbahnen geschädigt, kann sich dies auf die Durchblutung und damit auf das Erektionsvermögen auswirken.


Ungesunder Lebensstil

Auch die Lebensweise kann für Erektionsprobleme eine Rolle spielen. Ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung sowie Tabakkonsum können eine Verengung der Gefäße verursachen und damit unter Umständen auch Erektionsprobleme begünstigen.


Testosteron-Mangel

Eine weitere mögliche Ursache für Erektionsschwierigkeiten sind hormonelle Störungen. Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Dieses ist jedoch unter anderem Voraussetzung für eine befriedigende Erektion. Ein zu niedriger Testosteronspiegel kann deshalb ebenfalls Ursache für eine Erektionsstörung sein.

Auch eingenommene Medikamente, etwa Beta-Blocker oder Medikamente gegen Epilepsie kommen als Ursache in Frage. In einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Facharzt müssen deshalb alle in Frage kommenden Ursachen ausgeschlossen werden.

Darüber hinaus gibt es weitere Umstände, die Erektionsstörungen hervorrufen können. Dazu zählen unter anderem Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie:


Stress oder psychische Anspannung

Insbesondere bei jüngern Männern kommen häufig auch psychische Ursachen für Erektionsstörungen in Betracht. So können sich Stress oder andere psychische Belastungen auf das Erektionsvermögen auswirken.

Diagnose

Da die Ursachen für Erektionsstörungen so vielfältig sein können, sind ein umfassendes Gespräch sowie eine eingehende Untersuchung des Patienten unabdingbar, um eine geeignete Behandlung der Erkrankung einzuleiten.


Anamnese

Dabei wird sich der behandelnde Urologe zunächst ein genaues Bild der auftretenden Symptome machen. Dies erfolgt über vorgefertigte Fragebögen und/oder in einem ausführlichen Gespräch. Dabei werden auch Fragen zu Vorerkrankungen oder Operationen sowie zu eingenommenen Medikamenten gestellt, um die möglichen Ursachen einzugrenzen.

Deuten sich im Gespräch indes (zusätzliche) psychische Probleme an, die unter Umständen Auslöser für die Erektionsstörungen sein können, wird der behandelnde Arzt den Patienten an einen speziellen Therapeuten verweisen.


Laborbefund

Auf das ausführliche Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung, bei der sowohl die Geschlechtsorgane als auch die Prostata genau untersucht werden.

Auch Blutuntersuchungen können Aufschluss über die Ursache geben, etwa wenn erhöhte Zuckerwerte auf eine Diabetes-Erkrankung hinweisen. Aber auch ein zu niedriger Testosteronspiegel im Blut kann auf diese Art und Weise festgestellt werden. Für letztere Untersuchung bietet sich eine Blutprobe in den frühen Morgenstunden an, da der Hormonspiegel im Laufe des Tages starken Schwankungen unterzogen ist und am frühen morgen die aussagekräftigsten Ergebnisse gemessen werden können.

Gegebenenfalls können weitere spezielle Untersuchungen, wie Dopplersonografie oder Röntgenaufnahmen notwendig werden.

Therapie

In erster Linie sollten Patienten durch eine gesunde Lebensweise ihr Mög­liches tun, um Erektionsstörungen so gut es geht vorzubeugen. Dazu tragen beispielsweise eine gesunde Ernährung und reichlich Bewegung in erheb­lichem Maße bei.

Sind die Erektionsstörungen bereits vorhanden, gibt es je nach Ursache ganz unterschiedliche Möglichkeiten diese zu behandeln.


Medikamentöse Behandlung

Eine Möglichkeit ist das Verabreichen verschreibungspflichtiger Medikamente (PDE-5-Hemmer). Diese unterstützen die Penisdurchblutung und damit auch das Entstehen und Aufrecherhalten einer Erektion. Allerdings können diese Medikamente eine Reihe von Nebenwirkungen hervorrufen und beachtliche Risiken bergen. Sie sollten deshalb nur in Absprache und streng nach den Vorgaben des behandelnden Arztes eingenommen werden.


Hormontherapie

Wird ein niedriger Testosteronspiegel als Ursache ausgemacht, so besteht die Möglichkeit, diese mittels Hormongaben auszugleichen. Dabei wird das Hormon in Form von Gel aufgetragen oder in bestimmten Abständen in den Muskel gespritzt.

Darüber hinaus gibt es weitere medizinische Möglichkeiten, eine Erektion herbeizuführen. Ob sie im Einzelfall geeignet ist, sollte in jedem Fall mit dem Facharzt ausführlich besprochen werden.

 

Weitere Behandlungsmethoden sind:

  • Schwellkörper-Autoinjektionstherapie: Hierbei spritzt sich der Patient selbstständig ein streng dosiertes Medikament in den Schwellkörper des Penis, welches die Durchblutung fördert. Durch den nahezu schmerzfreien Eingriff wird eine Erektion hervorgerufen, die bis zu einer Stunde anhält.

  • Medikamentöses Urethrales System zur Erektion: Dabei führt sich der Mann mit Hilfe eines Applikators vor dem Geschlechtsverkehr ein kleines Zäpfchen in die Harnröhre ein, dessen Wirkstoff einen verstärkten Blutfluss und damit eine zwischen einer halben und einer Stunde dauernde Erektion hervorruft.

  • Vakuumtherapie: Mit Hilfe einer Vakuumpumpe, die über den Penis gestülpt wird, wird ein Unterdruck erzeugt und damit der Blutfluss verstärkt und der Penis erigiert. Damit das Blut nicht zurückfließt, wird an der Peniswurzel ein Ring befestigt, der dies verhindert. Er darf jedoch nicht zu lange angewandt werden, da sonst Schäden am Penis die Folge sein können.

  • Implantate: Als einer der letzten Schritte können Implantate dem betroffenen Helfen. Allerdings sollte der Schritt gut überlegt sein, da er nicht umkehrbar ist. Hierbei werden Implantate eingesetzt, die sich entweder auf Knopfdruck mit Kochsalzlösung befüllen lassen und so eine Erektion nachempfinden oder die zwar immer steif, aber biegsam sind.