Symptome

Gesichtsfeldausfälle

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Das Gesichtsfeld ist definiert als der Bereich, den der Mensch bei starrem, geradeaus gerichtetem Blick optisch erfassen kann. Ist dieser wahrgenommene Ausschnitt der Umgebung eingeengt, spricht der Mediziner auch von einem Gesichtsfeldausfall.  

In der Augenheilkunde wird das monokulare Gesichtsfeld des einzelnen Auges von dem binokularen Gesichtsfeld beider Augen unterschieden. Die Augen junger und gesunder Menschen können zusammen einen Raum von etwa 180 Grad überblicken, wobei die Objekte im Zentrum des Bildbereiches scharf abgebildet werden. Gegenstände am äußeren Rand des Gesichtsfeldes erscheinen nur noch unscharf.

Der tatsächliche Umfang des Gesichtsfeldes variiert außerdem je nach Farbe und Größe des betrachteten Objektes und der Aufmerksamkeit des Betrachters. Zudem können Frauen einen größeren Bildbereich erfassen als Männer. Überdies gehört ein sich langsam verkleinerndes Gesichtsfeld zu den typischen Begleiterscheinungen des Alterns.

Gesichtsfeldausfälle können aber auch Symptome von Erkrankungen der Augen oder des Gehirns sein, die mit einer Schädigung der Sehbahn einhergehen. Die Sehbahn stellt eine Verbindung her zwischen der Netzhaut des Auges und der Sehrinde im Großhirn. Häufig sind Gesichtsfeldausfälle mit anderen Sehstörungen verbunden.

Defekte des Gesichtsfeldes werden danach unterschieden, welcher Teil des Gesichtsfeldes von den Betroffenen optisch nicht mehr wahrgenommen wird:

  • Skotome (inselförmige, nur einen abgegrenzten Bereich des Gesichtsfeldes betreffende Ausfälle)
  • Metamorphopsien (Verzerrungen)
  • Quadrantenanopsien (Ausfälle eines Viertels des Gesichtsfeldes)
  • Hemianopsien (halbseitige Ausfälle des Gesichtsfeldes)
  • Konzentrische Gesichtsfeldausfälle (von außen nach innen fortschreitende Einengung des Gesichtsfeldes)

Ursachen

Gesichtsfeldausfälle sind die Folge von Verletzungen und Erkrankungen der Augen oder des Gehirns. Sie gehören unter anderem zu den typischen Symptomen des Grünen Stars, der oft über lange Jahre hinweg unerkannt bleibt.

Im Rahmen der regelmäßigen Augenvorsorge können Schädigungen des Sehnervs frühzeitig erkannt und bleibende Schäden verhindert werden. Als Ursachen für Gesichtsfeldausfälle sind zu nennen:

Diagnose

Gesichtsfeldausfälle bedürfen in jedem Fall der Diagnose eines Facharztes. Augenärzte und Neurologen sind spezialisiert auf die Erkennung von Krankheiten und Verletzungen, die sich hinter dem Sehverlust verbergen können.

Als Perimetrie bezeichnet die Augenheilkunde das Verfahren zur Vermessung der Abgrenzungen des Gesichtsfeldes. Bei der Untersuchung muss der Patient einen festgelegten Punkt jeweils mit dem linken, dem rechten sowie mit beiden Augen fixieren, während ihm gleichzeitig verschiedene optische Reize und Gegenstände präsentiert werden.

Aus den Angaben des Patienten, wann er die Objekte wahrnimmt, und dem Vergleich dieser Werte mit denen gesunder Menschen kann der behandelnde Facharzt erkennen, in welchen Bereichen das Gesichtsfeld eingeschränkt ist.

Für die Untersuchung des Gesichtsfeldes werden heute in der Regel spezielle Geräte, sogenannte Perimeter, benutzt. Der Patient blickt dabei auf einen Bildschirm und muss einen Knopf drücken, sobald er den jeweiligen optischen Reiz wahrgenommen hat. Das Perimeter wertet die Eingaben des Patienten anschließend automatisch aus.

In Abhängigkeit von den Ergebnissen der Perimetrie können weitere Untersuchungen für eine genaue Diagnose notwendig sein:

Therapie

Beim Auftreten von Gesichtsfeldausfällen richtet sich die Behandlung stets nach den auslösenden Faktoren und Erkrankungen. In einigen Fällen bessert sich das Beschwerdebild durch Sehhilfen (Brillen, Kontaktlinsen) oder die Einnahme von Medikamenten. Auch ein neurochirurgischer Eingriff kann eine sinnvolle Maßnahme sein.

Bei den meisten Betroffenen ist ein bestehender Defekt des Gesichtsfeldes allerdings nicht zu therapieren. Die fortschreitende Einengung des Blickfeldes lässt sich also nicht aufhalten oder gar wieder rückgängig machen. Das gilt vor allem bei degenerativen Augenerkrankungen wie Grauer Star oder der altersbedingten Makuladegeneration.

Sind die Gesichtsfeldausfälle plötzlich, zum Beispiel im Zusammenhang mit einem Schlaganfall aufgetreten, ist jedoch schnelle medizinische Hilfe notwendig und kann eine bleibende Einschränkung des Gesichtsfeldes vermeiden. Blutungen im Gehirn oder in den Augen nach einer schweren Kopfverletzung sind eine weitere Ursache für akute Sehverluste und bedürfen ebenfalls einer sofortigen ärztlichen Betreuung.