Symptome

Gliederschmerzen

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Der Begriff Gliederschmerzen beschreibt ein Schmerzempfinden in den Extremitäten, das heißt in Armen und Beinen. In der Regel sind davon die Muskeln, Gelenke und Knochen der Gliedmaßen gleichermaßen betroffen. 

Die meisten Menschen haben diesen kombinierten Schmerz in den Extremitäten schon einmal bei einer Erkältung empfunden. Er wird meist als ziehend beschrieben und steigert sich nur schrittweise. Akute Gliederschmerzen betreffen für gewöhnlich sowohl die Arme als auch die Beine und verschwinden mit dem Abklingen des Infektes von allein.

Gliederschmerzen können sich allerdings auch zu einem chronischen Leiden entwickeln und die Bewegungsfreiheit der Betroffenen stark einschränken. Dahinter verbirgt sich meist eine Grunderkrankung, die medizinisch behandelt werden muss.

Ursachen

Infektionen sind die häufigsten Ursachen für vorübergehende Gliederschmerzen, die an Armen und Beinen gleichzeitig auftreten. Krankhaft bedingte Gliederschmerzen sind daran zu erkennen, dass sie nicht alle, sondern jeweils nur einzelne Extremitäten betreffen.

Akute Gliederschmerzen werden zumeist durch eine Grippe oder einen grippalen Infekt ausgelöst. Masern und die durch Zeckenbisse hervorgerufene FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sind weitere Infektionserkrankungen, die mit zeitweiligen Gliederschmerzen einhergehen. Dabei sind die Beschwerden bedingt durch die Abwehrmechanismen, mit denen der Körper die Krankheitserreger bekämpft.

Als mögliche Ursachen für dauerhafte Gliederschmerzen, die ausschließlich die Arme betreffen, sind zu nennen:

  • schmerzende oder entzündende Nerven
  • Karpaltunnel-Syndrom
  • ausstrahlende Schmerzen der Wirbelsäule oder der Ellenbogen
  • Röntgenuntersuchungen bei Brustkrebs
  • Mastektomie (Entfernung der Brust)

Treten die Schmerzen nur in den Beinen beziehungsweise in einzelnen Bereichen wie den Knien oder den Füßen auf, kommen Durchblutungsstörungen als Ursache in Frage. Es kann sich allerdings auch um Erkrankungen oder Verletzungen bestimmter Nerven wie zum Beispiel des Ischiasnervs handeln. Solche Nervenschädigungen in den unteren Extremitäten rühren häufig von Gipsverbänden, Operationsverletzungen, aber auch von zu engen Schuhen her.

Darüber hinaus gehören generalisierte Gliederschmerzen zur Symptomatik von Gelenkserkrankungen wie Arthrose oder Gicht. Außerdem lösen sogenannte Polyneuropathien Schmerzen in allen Extremitäten aus. Hierbei handelt es sich um chronische Entzündungen mehrerer peripherer Nerven, wie sie zum Beispiel bei Alkoholvergiftungen oder bei Diabetes mellitus auftreten.

Diagnose

Eine Infektionskrankheit als Ursache der Gliederschmerzen erkennt der behandelnde Arzt meist bereits an den äußeren Symptomen und den vom Betroffenen geschilderten Beschwerden.

Zur Abklärung des genauen Infektionserregers wird der Arzt eine Blutprobe entnehmen und labordiagnostisch auf Viren und Antikörper untersuchen lassen. Weitere wichtige Hinweise für die Diagnosestellung liefert eine Urinuntersuchung. Ergänzend kann der Arzt eine sogenannte Liquorpunktion vornehmen, bei der er mit Hilfe einer speziellen Hohlnadel eine kleine Menge Nervenwasser aus dem Rückenmark des Patienten entnimmt.

Konnte eine Infektionserkrankung als Auslöser der Gliederschmerzen ausgeschlossen werden, kommen andere Diagnoseverfahren zum Einsatz:

Therapie

Für eine erfolgreiche Behandlung bei Gliederschmerzen bedarf es einer gründlichen Untersuchung und Diagnose. Wurde eine Grunderkrankung als Auslöser identifiziert, sind die therapeutischen Maßnahmen darauf abzustimmen.

Bei Nervenentzündungen hat sich beispielsweise die Gabe von Medikamenten bewährt, die die entzündlichen Prozesse eindämmen. Bei einer Plexusblockade werden lokale Betäubungsmittel direkt in das für den Schmerz verantwortliche Nervengeflecht injiziert. Zur kurzfristigen Linderung kann der Arzt auch Schmerzmittel verschreiben.

Verschiedene Hausmittel haben sich als sehr wirksam bei infektionsbedingten Gliederschmerzen erwiesen. Kalte Wickel fördern die Durchblutung und tragen so zur Schmerzlinderung bei. Auch ein warmes Bad mit Heilkräuterextrakten wirkt wohltuend bei schmerzenden Armen und Beinen. Ausreichend Schlaf und viel Flüssigkeit sind ebenso wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen.