Symptome

Hyperventilation

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Hyperventilation ist eine Störung der menschlichen Atmung. Betroffene atmen schneller und tiefer, als ihr Körper benötigt. Dieses übermäßige Atmen ist hyperventilierenden Patienten häufig nicht bewusst.

Hyperventilation wird in der Regel von Hektik- oder Panikattacken ausgelöst, weshalb Betroffene das Gefühl haben, keine Luft mehr zu bekommen. Der Hyperventilierende atmet über mehrere Minuten schneller und stoßweise, solange bis sich auch Hände und Finger verkrampfen. Im ungünstigsten Fall verliert der Patient sogar das Bewusstsein (Ohnmacht).

Aufgrund der übermäßigen Atmung verliert der Patient eine beträchtliche Menge Kohlendioxid über die Lunge, wodurch die Konzentration von CO2 im Blut sinkt. Gleichzeitig erhöht sich der pH-Wert im Blut (respiratorischen Alkalose), der zu einer Störung des Säure-Basen-Haushalts im Körper führt. Dadurch verschlechtert sich die Sauerstoffaufnahme der Zellen aus dem Blut.

Bei der Hyperventilation kann zwischen einer akuten und einer chronischen Atmungsstörung unterschieden werden. Akutes Hyperventilieren kann mit Atemnot, Zittern, Herzklopfen, Lähmungserscheinungen, Sehstörungen und Schmerzen im Brustbereich einhergehen.

Bei der chronischen Hyperventilation leiden Betroffene häufig nicht unter den typischen Atemstörungsanfällen. Vielmehr können die Beschwerden sehr unterschiedlich auftreten. Folgende Begleitsymptome können zu einer chronischen Hyperventilation gehören.

Ursachen

Eine Hyperventilation wird in den meisten Fällen von psychischen Ursachen wie Hektik, Panik oder Angst ausgelöst, weshalb in vielen Fällen die Hyperventilierenden völlig gesund sind. Aber auch Krankheiten wie Asthma oder eine Lungenembolie können zu einer Hyperventilation führen.

Vor allem Teenager und junge Erwachsene sind von Hyperventilation betroffen. In den höheren Lebensjahren tritt die Atmungsstörung seltener auf. Junge Menschen sind in akuten Belastungssituationen wie Wut, Stress oder Aufregung demnach anfälliger für das Hyperventilationssyndrom.

Jedoch kann eine Hyperventilation nicht nur durch psychische Auslöser hervorgerufen werden. Folgende körperliche Ursachen können ebenfalls zum Hyperventilieren führen:

Diagnose

Eine Hyperventilation in ihrer akuten Form lässt sich vom Arzt anhand der Symptome leicht diagnostizieren. Ein chronisches Hyperventilationssyndrom muss dagegen gezielt ermittelt werden.

Im Rahmen des Anamnesegesprächs befragt der Facharzt den Patienten zu den genauen Beschwerden. Relevant sind dabei Form und Dauer der Symptome, mögliche Vorerkrankungen und die Einnahme von Medikamenten.

Wichtig ist auch die konkrete Situation, in der die Hyperventilation hervorgerufen wurde. Unter Umständen nimmt der Hausarzt dem Patienten Blut ab, um die CO2-Konzentration und den pH-Wert feststellen zu können.

Erst durch eine körperliche Untersuchung kann der Arzt organische Ursachen (z.B. Lungenerkrankung) für die Hyperventilation ermitteln oder ausschließen. Abhängig vom bisherigen Untersuchungsbefund können eine Blutuntersuchung, ein EKG, eine Röntgenaufnahme (Thorax) oder eine Computertomographie genauen Aufschluss über die Ursachen für die Beschwerden geben.

Therapie

Häufig bekommen Hyperventilierende durch die Atmungsstörung zusätzliche Panik. Im Fall einer akuten Hyperventilation muss der Betroffene deshalb vor allem beruhigt werden. Bei chronischem Hyperventilieren muss dagegen die jeweilige Grunderkrankung therapiert werden.

Eine akute Hyperventilation ist auf eine vorübergehende Panikattacke zurückzuführen und ist in der Regel unbedenklich, da keine Krankheiten hinter dem Symptom stecken. Betroffene müssen lediglich beruhigt werden.

Kommt es bei dem Hyperventilierenden zu Verkrampfungen an Händen und Fingern, empfiehlt sich die sogenannte Tütenrückatmung. Dazu wird dem Patienten eine Papier- oder Plastiktüte zur besser kontrollierbaren Atmung über Nase und Mund gehalten. Gleichzeitig muss der Hyperventilierende wiederholt dazu aufgefordert werden, gleichmäßig zu atmen.

Sobald der Patient sich wieder beruhigt hat, verschwinden auch die Beschwerden und die Atmung normalisiert sich wieder. Reagiert der Hyperventilierende auf die Bemühungen nicht und kommt es zu Verkrampfungen, kann ein Arzt auch ein Beruhigungsmittel spritzen.

Neigt ein Patient zu wiederkehrenden Hyperventilationsanfällen, ist für den Betroffenen das Erlernen von Entspannungsverfahren ratsam. So können die psychischen Auslöser für die Angst- oder Panikzustände durch verschiedene Techniken wie autogenes Training, progressive Muskelrelaxation und Yoga wirksam bekämpft werden.

In Einzelfällen werden dem Patienten eine Psychotherapie oder auch Psychopharmaka (z.B. Paroxetin) verordnet.