Symptome

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr des Mannes

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr des Mannes können sowohl am Penis, am Hodensack, am Damm (Perineum) oder auch oberhalb des Schambeins auftreten. Mediziner sprechen im Zusammenhang mit schmerzhaftem Geschlechtsakt auch von Algopareunie.

Die Beschwerden können sich als ziehende, stechende, brennende oder auch dumpfe Schmerzen äußern, die je nach Ursache mit weiteren Symptomen einhergehen können. So werden Schmerzen beim Geschlechtsverkehr mit einem Brennen beim Wasserlassen, eitrigen Ausfluss, einem Juckreiz im Genitalbereich oder Rötungen und Schwellungen begleitet.

Die unangenehmen und schmerzhaften Beschwerden sind von Mann zu Mann unterschiedlich und können sowohl vor als auch während des Geschlechtsakts auftreten. In den meisten Fällen verstärkt der Verkehr die Schmerzen jedoch noch.

Eine Algopareunie kann akut hervorgerufen werden. Ebenso ist ein Verschlimmern der akuten Schmerzen möglich, so dass die Beschwerden auch chronisch werden können.

Den meisten Männern mit Schmerzen beim Geschlechtsverkehr ist ein Orgasmus unmöglich. Aufgrund der Algopareunie kann der Penis in häufig auch erst gar nicht erigieren.

Ursachen

Sofern keine offensichtlichen Verletzungen oder Geschlechtskrankheiten zu den Beschwerden führen, ist eine Vorhautverengung (Phimose) der häufigste Grund für den schmerzhaften Geschlechtsverkehr beim Mann.

Eine zu enge Vorhaut kann nicht über die Eichel zurückgeschoben werden, wodurch eine Erektion des Penis zu unangenehmen Schmerzen führt und einen Geschlechtsverkehr fast unmöglich macht.

Häufiger Grund für eine Algopareunie sind auch Infektionen der harnleitenden Organe wie eine Blasen- oder Prostataentzündung. Auch entzündliche Prozesse an Eichel oder Vorhaut können zu den Beschwerden führen (Peniserkrankungen).

In selteneren Fällen kann sich auch Prostatakrebs in Verbindung mit schmerzhaftem Geschlechtsverkehr äußern. Die unangenehmen Beschwerden sind dabei jedoch schon vor dem Geschlechtsakt für den Betroffenen spürbar.

Treten die Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs akut und sehr heftig auf, kann der Grund dafür ein Penisbruch sein. Bei dieser Verletzung ist der Schwellkörper des Penis eingerissen. Auch eine allergische Reaktion der Eichel gegenüber bestimmten Intimpflegeprodukten der Frau kann zu den Beschwerden führen (Penisveränderungen).

Häufig werden die Schmerzen jedoch durch Geschlechtsverkehr übertragbare Krankheiten wie Tripper, Syphilis, Genitalherpes, Pilzinfektionen oder eine Chlamydien hervorgerufen.

Diagnose

Von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr betroffene Männer sollten ihre Beschwerden einem Urologen oder Andrologen vortragen, um die Gründe fachärztlich abklären zu lassen.

Häufig sind die Ursachen für die Algopareunie harmlos und können leicht behandelt werden. Dennoch können auch ernste Erkrankungen hinter den Symptomen stecken.

Im Rahmen der Patientenanamnese erkundigt sich der Facharzt nach dem genauen Beschwerdebild und erfragt Begleiterscheinungen wie Brennen beim Wasserlassen oder Juckreiz im Genitalbereich.

Anschließend untersucht der Urologe den Genitalbereich des Patienten auf Rötungen, Schwellungen oder Entzündungen. Auch die angrenzenden Körperregionen werden in die Untersuchung eingeschlossen (z.B. rektale Abtastung). Zusätzlich wird der Urin und das auf Blut auf Krankheitserreger getestet.

Abhängig von der fachärztlichen Einschätzung sind weitere Untersuchungsmethoden sinnvoll. So kann eine Ultraschalluntersuchung genaue Bilder der harnabführenden Organe liefern, während eine Computertomographie das männliche Becken abbilden kann.

Therapie

Eine Algopareunie kann nur in Zusammenhang mit ihrer diagnostizierten Ursache wirksam therapiert werden. So können in manchen Fällen medikamentöse Therapien verordnet werden, während in anderen ein chirurgischer Eingriff nötig ist.

Führt eine Phimose zu dem schmerzhaften Geschlechtsverkehr, kann eine unkomplizierte ambulante Operation die Beschwerden bereits beseitigen (Vorhautbeschneidung). Auch ein Penisbruch kann nur chirurgisch behandelt werden.

Bakterielle Infektionen des Genitals werden mit entzündungshemmenden Präparaten und gegebenfalls einem Antibiotikum behandelt. Durch eine sorgfältige Intimhygiene reduziert sich das Risiko für eine Bakterieninfektion auch zukünftig.

Bei einer allergischen Reaktion auf Verhütungsmittel oder Intimpflegeprodukten von ihr oder ihm hilft in der Regel ein Meiden des Allergens. Auch das Verwenden von Kondomen schützt den Penis vor dem reizenden Scheidenmilieu.