Symptome

Vergesslichkeit

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Es gibt eine normale Vergesslichkeit – sich eine Telefonnummer nicht einprägen oder den Namen eines flüchtigen Bekannten nicht erinnern zu können. Zumeist gelingt es dem Gehirn deshalb nicht, die entsprechenden Informationen abzurufen, weil sie für uns nur von geringer Bedeutung oder kaum mit Emotionen verbunden sind.

Auch eine mit dem Alter leicht zunehmende Vergesslichkeit ist noch kein Grund zur Besorgnis, zumal die für das Denkvermögen zuständigen Nervenzellen bei älteren Menschen weniger häufig Signale zur Übertragung von Informationen aussenden als bei Jüngeren.

Wenn sich die Gedächtnisausfälle im Alter jedoch häufen, sollte ein Arzt abklären, ob eine beginnende Demenzerkrankung die Ursache sein könnte. Werden nicht nur lange zurückliegende, sondern auch wenige Minuten alte Ereignisse nicht mehr erinnert, so ist dies ein erstes Anzeichen für eine Demenzkrankheit.

Während normal Vergesslichen hin und wieder der Name einer Person nicht mehr einfällt, ist Demenzkranken eine eigentlich bekannte plötzlich fremd. Zudem verlieren sie nach und nach die Fähigkeit, sich selbständig in Raum und Zeit zu orientieren.

Bei jungen Menschen kommt es zum Beispiel bei geistiger Erschöpfung oder infolge eines Flüssigkeitsmangels zu Gedächtnislücken. Sie sollten sich allerdings an einen Arzt wenden, wenn die Vergesslichkeit plötzlich und in Kombination mit einer ausgeprägten Konzentrationsschwäche auftritt.  

Ursachen

Vergesslichkeit ist nur vorübergehend, wenn sie durch eine stark reduzierte oder ausbleibende Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme ausgelöst wird. Das gleiche gilt für Alkohol- oder Drogenmissbrauch und auch für Stress.

Man spricht von einer gutartigen Altersvergesslichkeit, wenn die Gedächtnisschwäche lediglich Ausdruck altersbedingter Leistungseinbußen des Gehirns ist. Eine bleibende, sich langsam steigernde Gedächtnisschwäche tritt allerdings auch im Rahmen dieser Erkrankungen auf:

Diagnose

Ein Grund für einen Arztbesuch liegt dann vor, wenn die Gedächtnislücken bereits seit einem längeren Zeitraum häufig wiederkehren. Eine frühe Diagnose ist vor allem bei Demenzerkrankungen von großer Bedeutung. Sie sind heute zwar noch nicht heilbar, allerdings lässt sich zumindest ihr Verlauf stark hinauszögern.

Der Hausarzt, der bei starker Vergesslichkeit als erster Ansprechpartner aufgesucht werden sollte, erkundigt sich in einem ausführlichen Vorgespräch nach den Merkmalen der Vergesslichkeit. So wird er danach fragen, wann die Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens das erste Mal auftrat, ob es einen bestimmten Auslöser dafür geben könnte und welche Vorerkrankungen vorliegen.

Außerdem macht er sich Notizen über die geschilderten Begleitsymptome und auch über Verhaltensauffälligkeiten des Patienten während des Gesprächs. Erkennt der Arzt Hinweise auf eine Demenzerkrankung, so wird er zusätzlich auch die Angehörigen fragen, ob sich der Patient in seinem Wesen oder seinem Verhalten in der letzten Zeit verändert hat.

Um eine Demenzerkrankung ausschließen zu können, führt der behandelnde Arzt verschiedene neuropsychologische Tests mit dem Patienten durch, die Aufschluss darüber geben, ob das Denk- Orientierungs- und Sprachvermögen beeinträchtigt ist.

Zusätzlich lassen sich mögliche Veränderungen des Gehirns mit den folgenden Verfahren feststellen:

Therapie

Vergesslichkeit lässt sich nur dann zielgerichtet therapieren, wenn zuvor eine eindeutige Diagnose gestellt wurde. Anders als einer Demenzerkrankung können Sie der gutartigen, aber für den Betroffenen störenden Altersvergesslichkeit vorbeugen.

So bleibt das Gehirn auch im Alter fit, wenn Sie nach der Rente Ihren Alltag aktiv und abwechslungsreich gestalten, sich regelmäßig sportlich betätigen und sich auch im Herbst des Lebens noch neue Herausforderungen und Hobbys suchen. Geistige Frische erhält sich nur, wer sein Gehirn nicht mit unberechtigten Sorgen um die Zukunft belastet, sondern es auf die Gegenwart und auf positive Erlebnisse konzentriert.

Ergänzend können verschiedene Pflanzenpräparate auf Basis von Ginseng oder Gingko dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Sie fördern die Durchblutung des Gehirns und regen die Aktivität der Hirnzellen an.

Für Demenzerkrankungen bestehen heute noch keine Chancen auf Heilung. Rechtzeitig erkannt und therapiert, lässt sich jedoch der Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen. Neben der medikamentösen Behandlung helfen Demenzpatienten verhaltenstherapeutische Maßnahmen und Kognitionstraining, um ihre Lebensqualität zu steigern und ihnen so lange wie möglich ein selbständiges Lebens zu ermöglichen.

Ist eine andere Grunderkrankung schuld an der Vergesslichkeit, so richtet der behandelnde Arzt den Therapieplan darauf aus.