Symptome

Zyanose

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Von Zyanose, auch Blausucht genannt, spricht der Mediziner, wenn es bei unzureichender Sauerstoffsättigung des Blutes zu einer bläulichen Verfärbung der Haut sowie der Schleimhäute kommt.

Besonders gut zu erkennen ist dies an den Finger- und Zehennägeln, der Nase, den Mundschleimhäuten, der Augenbindehaut oder den Lippen. Das Hämoglobin, der rote Blutfarbstoff, verfärbt sich durch den vorherrschenden Sauerstoffmangel von Rot zu Bläulich-violett und lässt somit die Haut nicht mehr rosig sondern blau erscheinen.

Das Symptom Zyanose kann auf die verschiedensten Erkrankungen hinweisen. Daraus resultierend lässt sich die Zyanose unterscheiden in:

  • eine kardiale Zyanose (Kardia = Herz), welche auf eine Herzerkrankung hinweisen kann.
  • eine pulmonale Zyanose (Pulmo = Lunge), welche ein Zeichen für eine gestörte Lungenfunktion und des damit verbundenen Sauerstoffdefizits im Blut sein kann.

Beide oben aufgeführten Unterscheidungen können auch in kombinierter Form auftreten.


Zentrale Zyanose

Bei dieser Form der Zyanose ist die arterielle Sauerstoffsättigung grundsätzlich vermindert. Typischerweise sind hier sonst gut durchblutete Organe wie die Zunge zyanotisch (bläulich verfärbt).

Häufige Ursachen können Herz-Lungen-Erkrankungen sein, welche den Gasaustausch beeinträchtigen (wie bei einem Lungenödem). Weiterhin kann auch ein zu geringer Sauerstoffgehalt der Luft eine mögliche Ursache darstellen.


Peripheren Zyanose

Bei dieser Form der Zyanose wird dem Blut im Gewebe Sauerstoff entzogen beispielsweise aufgrund eines verlangsamten Blutstroms oder von Durchblutungsstörungen, verursacht durch Kälteeinwirkung, Gefäßerkrankungen, Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Venenthrombose sowie Schockzustände.

Durch die verminderte Durchblutung werden die am „Rande liegenden“ (die peripheren) Körperteile (Hände u. Füße) nicht mehr ausreichend versorgt und es kommt zu einer bläulichen Verfärbung.

Ursachen

Das Auftreten einer Zyanose wird generell durch eine zu geringe Sauerstoffsättigung des Blutes verursacht, wodurch es zur bläulichen Farbveränderung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin kommt.

Eine Zyanose muss nicht immer auf eine schwere Erkrankung hinweisen, sondern kann durchaus auch nur kurzzeitig bzw. vorrübergehend auftreten. Dies wäre der Fall bei starker Kälteeinwirkung an den Fingernägeln oder Lippen, verursacht durch die kältebedingte Minderdurchblutung.

Bedeutsame Ursachen der Zyanose liegen besonders im Bereich der Herz- und Lungenerkrankungen sowie in der Kombination aus beiden.

Folgende Herzerkrankungen können eine Zyanose verursachen:

Bei folgenden Lungenerkrankungen kann eine Zyanose auftreten:

Diagnose

Die bläuliche Verfärbung der Haut sowie der Schleimhäute ist ein eindeutiger Hinweis auf Zyanose, sodass der Arzt die Diagnose meist schnell gestellt hat. Anschließend müssen nun die Ursachen der Zyanose abgeklärt werden, da eine Herz-oder Lungenerkrankung zugrunde liegen kann.

Bei seiner Ursachenerforschung erfragt der Facharzt, wie lange beziehungsweise seit wann die bläuliche Verfärbung der Haut sowie der Schleimhäute besteht und ob dem Patienten schon Herz- oder Lungenerkrankungen seinerseits bekannt sind. Auch die Frage nach eingenommenen Medikamenten ist ein wichtiger Anhaltspunkt.

Desweiteren ist eine körperliche Untersuchung erforderlich, bei der die Haut und Schleimhäute angeschaut sowie Lunge und Herz abgehört werden. Meist ist auch eine Blutentnahme erforderlich.

Um die Beschaffenheit des Herzens und der Lunge besser beurteilen zu können, werden bildgebende Verfahren, wie die Röntgenaufnahme genutzt. Auch Hinweise auf eventuell bestehende Erkrankungen lassen sich hierbei gut erkennen. Zusätzlich werden bei dem EKG (Elektrokardiogramm) die Herzströme abgeleitet, um mögliche Herzschäden abzuklären.

Tritt eine Zyanose bei bereits diagnostizierten Herz- oder Lungenerkrankungen auf, kann auf eine Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) oder auch auf eine Lungenfunktionsprüfung zurückgegriffen werden.

Weitere Untersuchungsmöglichkeiten wären beispielsweise:

  • Angiokardiographie: Hierbei werden sowohl die großen Herzgefäße als auch die Herzinnenräume per Röntgendarstellung untersucht.
  • Koronarangiographie: Bei diesem Verfahren werden die Herzkranzgefäße mittels eines Herzkatheters untersucht.
  • Szintigraphie: Bei dieser Untersuchung werden die Organe und ihre Funktion mittels radioaktiver Stoffe sichtbar gemacht.
  • Kernspintomographie: Mittels erzeugter Radiowellen und Magnetkraft werden die entsprechenden Organe dargestellt.

Die einzelnen Untersuchungen richten sich nach dem individuellen Befund des Patienten.

Therapie

Ist die Ursache für die Blauverfärbung der Haut und Schleimhäute abgeklärt, richtet sich die Therapie nach dem jeweiligen ärztlichen Befund.

Oft handelt es sich bei den möglichen Ursachen um Erkrankungen im Bereich des Herzens oder Lunge, wodurch es zum verminderten Sauerstoffgehalt im Blut kommt.

Je nach Ursache kann die Therapie von der Bettruhe über Medikamente bis hin zu einer Operation reichen. So ist zum Beispiel bei einem vorliegenden Herzklappenfehler eine OP unumgänglich, bei einer chronischen Bronchitis hingegen werden nur Medikamente und entsprechende Schonung erforderlich.

Neben der Behandlung der Grunderkrankung wird dem Patienten über eine Nasensonde zusätzlich Sauerstoff zugeführt, sodass der vorherrschende Sauerstoffmangel ausgeglichen wird.