Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Galaktoseintoleranz

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Krankheitsbild

Bei Galaktoseintoleranz ist die Verwertung des Nahrungsstoffes Galaktose gestört.

Nach Zufuhr von Galaktose, beispielsweise durch Muttermilch, Kuhmilch oder Milchzucker, kommt es zu schweren Schäden an Leber, Hirn und Nieren sowie zur Entwicklung eines Grauen Stars.


Ursachen

Die Ursache der Galaktoseintoleranz beruht auf einem Stoffwechseldefekt. Ein Enzym (Galactose-1-Phosphaturidyltransferase), das für den Abbau der Galaktose im Körper erforderlich ist, steht nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Dadurch reichern sich Stoffwechselprodukte der Galaktose (Galactose-1-Phosphat und Galactitol) im Körper an und schädigen Leber, Gehirn und Augenlinse.

Bei Galaktoseintoleranz hilft einzig und allein eine lebenslange Diät, die frei von Galaktose ist.

Galaktosefreie Ernährung

Galaktose gehört zu den Zuckern. Enthalten ist Galaktose in Milch und Laktose (= Milchzucker). Tabu sind deshalb für Betroffene alle Lebensmittel, die natürliche oder künstliche Süße sowie Milch enthalten sowie Milchprodukte in jeder Form und auch die Muttermilch für Säuglinge.


Diese Lebensmittel sollten Sie aus dem Speiseplan streichen

sie enthalten Milchbeimengungen beziehungsweise wechselnde Mengen Milchzucker:

Fleisch

Innereien (Leber, Hirn) sowie Schnecken

Wurst

alle Wurstsorten (auch Wiener Würstchen und Konserven) sowie Pasteten

Nährmittel

 

Brot und Brötchen mit Milchzusatz, Teigwaren wie zum Beispiel Kuchen (auch Fertigmischungen zum Backen), Kekse, Plätzchen, Salzstangen und Zwieback

Fette

Margarine

Milchprodukte

alle, auch Muttermilch, Ziegenmilch, Buttermilch, Sahne, Joghurt, Eis, Quark, Käse.

Getränke

 

alle Getränke mit Milchzusatz sowie milch- und sahnehaltige Alkoholika (zum BeispielEierlikör, Cremeliköre, Cocktails), Milchmix-Getränke, Getränke aus löslichem Kaffee- und Kakaopulver (zum Beispiel Capuccinopulver)

Sonstiges

Fertigprodukte wie zum Beispiel Kartoffelpüree, Knödel, Suppen, Soßen, Puddingpulver.

Süßigkeiten wie Schokolade (insbesondere Milchschokolade), Karamell, Kaugummi, Marzipan, Nougat, Pralinen.

Folgende Lebensmittel-Zusätze: Traganth, Carragen, Johannesbrotkernmehl, Guarkernmehl, Agar-Agar, Hülsenfrüchte, Aspartam-Süßstoffe.


Milchzucker ist oft versteckt in Produkten enthalten

beispielsweise in Arzneimitteln. Ihre Basis besteht häufig aus Milchzucker oder Milchpulver. Weisen Sie daher Ihren Apotheker und Arzt unbedingt auf die Krankheit hin! Nur so ist gewährleistet, dass Sie Arzneimittel erhalten, die auf die Erkrankung abgestimmt sind. Auch beim Zahnpasta-Kauf ist Vorsicht geboten. Viele Sorten enthalten ebenfalls Laktose. Erkundigen Sie sich daher vor dem Kauf, ob das jeweilige Produkt für Sie geeignet ist. Möglicherweise kommen für Sie Elmex, Blendax oder Ajona in Frage. Da jedoch gelegentlich die Zusammensetzung dieser Produkte geändert wird, sollten Sie sich vor deren Anwendung noch einmal vergewissern, ob diese Empfehlung immer noch Gültigkeit hat.


Nehmen Sie viele kleine Mahlzeiten zu sich

Aufgrund Ihrer Erkrankung und Ihrer Diät kann Ihr Körper seine Reserven nicht wie andere Menschen mobilisieren. Er benötigt alle zwei bis drei Stunden eine Mahlzeit, auch nachts! Verteilen Sie Ihre Nahrung daher auf entsprechend viele kleine Mahlzeiten.


Essen Sie fettarm und meiden Sie Traubenzucker

Darüber hinaus empfiehlt es sich, Fett nur in Maßen zu verzehren. Auch beim Verzehr von Kohlenhydraten ist Vorsicht geboten! Insbesondere solche, die Glukose (= Traubenzucker) enthalten, sollten Sie meiden. Damit Ihnen die Auswahl geeigneter Kohlenhydrate leichter fällt, gibt es entsprechende Austauschtabellen. Achten Sie vor allem auf den enthaltenen Zucker beziehungsweise die entsprechenden Zuckeraustauschstoffe. Die Deklaration auf der Lebensmittel-Verpackung gibt Ihnen darüber Auskunft.


Diese Zuckeraustauschstoffe sind für Sie:

erlaubt

Saccharin, Natriumcyclamat

akzeptabel

Xylit, Maltit, Maltitsirup, Lycasin

verboten

Aspartame (enthalten Galaktose)


Diese Nährstoffe können Ihnen aufgrund Ihrer Diät fehlen:

Infolge Ihrer speziellen Ernährung kann es zu einem Mangel kommen an Kalzium, Phosphor, Magnesium, Zink und dem Vitamin Riboflavin. Alle diese Nährstoffe können Sie jedoch mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln in ausreichender Menge zuführen.


Wenn Sie geeignete Säuglingsnahrung suchen

dann greifen Sie am besten zu galaktosefreien Produkten auf Proteinhydrolysatbasis. Auch Babynahrung auf Sojabasis kann geeignet sein. Sie ist jedoch als nicht ganz unproblematisch einzustufen, weil sie zumindest in geringen Mengen Galaktose enthält.

Selbsthilfegruppen

Elterninitiative Galaktosämie e.V.

Tiergartenstr. 101
47800 Krefeld
Telefon: 02151/502332
Telefax: 02151/502332