Blutegeltherapie

Rubrik: Alternative Heilverfahren

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Blutegeltherapie

Die schmerzlindernden und ent­zündungshemmenden Eigen­schaften von Blutegeln werden seit Jahrtausenden in der Medizin genutzt. Besonders entzündliche Prozesse – wie sie bei Arthrose, Krampfadern oder Durchblutungsstörungen auftreten – können mit den kleinen wurmartigen Wassertierchen effektiv therapiert werden.

Schon der Biss des Blutegels öffnet die Hautporen und wirkt immunstimulierend. Der dabei abgegebene Speichel erweitert die Gefäße und fördert die Durchblutung. Gleichzeitig wirkt das Sekret entzündungshemmend und schmerzlindernd. Darüber hinaus erzeugen die Blutegel mit ihren winzigen Zähnen einen kleinen Aderlass in der Haut, der die Durchblutung fördert und so auch die Blutverdünnung anregt. Die kleine Nachblutung spült Schlack- und Giftstoffe aus dem Körper und stellt einen wichtigen Reinigungsprozess dar.

Der Biss eines Blutegels ist für die Patienten nicht schmerzhaft. Beim Ansetzen des Tierchens wirkt das Speichelsekret betäubend und die entstandene Wunde ähnelt eher einem Insektenstich.


Durchführung/Anwendung

Die Blutegel werden mit einer Pinzette auf die zu behandelnde Körperstelle des Patienten gesetzt. Bei entzündeten Wunden oder Venen werden die Tierchen im umliegenden Bereich positioniert. Auch die Akupunkturpunkte und Meridiane können für die Platzierung der Blutegel genutzt werden.

Zu beachten ist, dass die zu behandelnde Stelle zuvor ausschließlich mit Wasser gewaschen wurde. Denn Blutegel sind äußerst geruchsempfindlich und reagieren nicht auf künstlich duftende Haut. Die Dauer des Saugzustandes der Blutegel variiert von einer Viertelstunde bis zu 90 Minuten. Das ist abhängig von der Anzahl der Blutegel am Körper. Beendet ist die Therapie, wenn alle Blutegel „satt“ und von selbst abgefallen sind.

Die Nachblutung gehört zum Behandlungsverlauf und wird nicht anhand eines Druckverbandes gestillt. Die Wunde wird lediglich locker verbunden. Während der akuten Nachblutungszeit, unmittelbar nach der Anwendung, bleibt der Patient zur Beobachtung in der Praxis.

Wie viele Blutegel auf den Körper angesetzt werden, entscheidet der behandelnde Arzt, je nach Alter, Krankheitsbild, Therapiedauer sowie anhand des allgemeinen Gesundheitszustandes des Patienten. In der Regel kommen zwei bis zehn Blutegel während einer Behandlung zum Einsatz. Jeder Egel saugt durchschnittlich circa 20 Milliliter Blut.


Medizinische Indikation

Die Blutegel-Therapie kann bei akuten und chronischen Gesundheitsbeschwerden als schmerzlindernde oder heilende Behandlungsmethode zum Einsatz kommen, hierzu zählen unter anderem:

  • Bluthochdruck
  • Durchblutungsstörungen
  • zur Entgiftung
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie z.B.. Arthrose
  • Entzündungen
  • Hämatome
  • nach Transplantationen
  • zur Stärkung des Immunsystems
  • Tinnitus