Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Pigmentstörungen

  • Überblick
  • Depigmentierung
  • Hyperpigmentierung
  • Hypopigmentierung
  • Ursachen
  • Therapie

Überblick

Der körpereigene Farbstoff Melanin bestimmt die Hautfarbe des Menschen. Ist die Produktion von Melanin in der Epidermis (oberste Hautschicht) gestört, entstehen Verfärbungen in bestimmten Bereichen.

Bei einer Unterproduktion (Depigmentierung), des Farbstoffes kann es zu Albinismus kommen, eine Überproduktion, Hyperpigmentierung genannt, ist eine übermäßige Bildung von Melanin. Eine verminderte Melaninproduktion, die sogenannte Hypopigmentierung, führt zu einer unzureichenden Pigmentierung der Haut.

Folgende Formen der Pigmentstörung können unterschieden werden:

  • Albinismus
  • Becker-Naevus
  • Tierfall-Naevus
  • Leberflecken
  • Milchkaffeeflecken
  • Weißfleckenkrankheit

Depigmentierung


Albinismus

 Eine ebenso seltene wie auffällige Form einer Melaninstörung ist der Albinismus, ein Überbegriff für angeborene Stoffwechselerkrankungen, die sich auf die Melaninproduktion auswirken. Der Körper des Betroffenen produziert gar kein Melanin. Diese Pigmentstörung hat eine sehr helle Haut, weiße Haare und rötlich scheinende Augen zur Folge.

Weitere Symptome sind eine angeborene Sehbehinderung, eine starke Blendungsempfindlichkeit und unwillkürliches Augenzittern. Die seltene Erbkrankheit kann nicht therapiert werden, die Betroffenen müssen ihre Haut und ihre Augen gegen die für sie gefährlichen Sonnenstrahlen schützen.


Weißfleckenkrankheit

Die Weißfleckenkrankheit wird auch Vitiligo genannt und tritt häufiger als der Albinismus auf. Sie ist nicht angeboren, beginnt aber häufig schon im frühen Kindesalter. Die typischen Hautmale sind mehrere Millimeter groß, farblos und unregelmäßig oder scharf begrenzt.

Besonders häufig treten die harmlosen Male an Füßen und Händen auf, weswegen sie ein für die Betroffenen ein ästhetisches Problem darstellen können. Die Ursache dafür ist nicht geklärt, und häufig heilen die Hautveränderungen spontan wieder ab. In Kombination mit Diabetes mellitus und oder Schilddrüsenerkrankungen treten sie besonders häufig auf.

Hyperpigmentierung


Becker-Naevus

Becker-Naevus ist eine Hyperpigmentierung, die vor allem Männer betrifft. Die Pigmentstörung ist hell- bis dunkelbraun, stark behaart und oft im Schulterbereich zu finden. Fehlbildungen im Bereich von Knochen und Muskeln sind weitere Anzeichen dafür, dass es sich um diese Form der Hyperpigmentierung handelt.

Tierfall-Naevus

Bei dieser Variante des Naevus ist die starke Behaarung an der betroffenen Stelle sehr auffällig. Prinzipiell ist die Veränderung gutartig, ist die Stelle jedoch größer als 20 Zentimeter, muss sie wegen des Hautkrebsrisikos entfernt werden.

Leberflecken

Leberflecken, Lentigo genannt, sind Pigmentflecken auf der Haut, die seit Geburt vorhanden sind oder sich im Lauf des Lebens entwickeln. Sie sind eigentlich harmlos, sollten aber, da sich aus ihnen Hautkrebs entwickeln kann, beobachtet werden.

Lentigo simplex ist eine Form der Leberflecke, die vorwiegend bei Kindern auftreten. Es entwickeln sich unabhängig von Sonneneinstrahlung zahlreiche braune Flecken über den ganzen Körper verteilt.

Lentigo solaris sind abhängig von Sonnenlicht und tauchen bei Erwachsenen an exponierten Stellen nach Sonnenbädern auf. Die an sich gutartigen Flecken bestehen aus vergrößerten Pigmentzellen und weisen Zeichen eines chronischen Sonnenschadens auf.

Lentigo senilis werden Altersflecken genannt und entwickeln sich nach dem 40. Lebensjahr, verstärkt an den Stellen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.

Lentigo maligna ist eine Vorstufe von Hautkrebs, der oft bei älteren Menschen auftritt. Durch eine operative Entfernung des Hautbereichs kann der Krebs abgewendet werden, weswegen diese Flecken in jedem Fall behandelt werden sollten. Neben der Entfernung kommt auch eine Bestrahlung mit weichen Röntgenstrahlen in Betracht.

Hypopigmentierung


Milchkaffeeflecken

Diese Flecken sind unregelmäßig begrenzt, Milchkaffeefarben und seit der Geburt vorhanden.

Sie sind harmlos, treten sie jedoch gehäuft auf, können sie auf andere Erkrankungen hinweisen, die oft mit Fehlbildungen einhergehen.

Ursachen

Pigmentstörungen sind entweder angeboren oder Folgen einer anderen Grunderkrankung.

Eine übermäßige oder verminderte Pigmentierung kann durch Medikamente oder zum Beispiel Stoffwechselstörungen hervorgerufen werden.

Oft kann die Ursache aber nicht genau benannt werden.

Therapie


Konventionelle Medizin

Treten Pigmentstörungen neu auf, sollte ein Arzt konsultiert werden, um einen möglichen Zusammenhang mit eingenommenen Medikamenten zu klären und die Medikation zu ändern.

Eine rechtzeitige Therapie kann zu einem vollständigen Rückgang der Pigmentstörung führen. Vermieden werden muss intensiver Kontakt mit Sonnenstrahlen, da die betroffenen Gebiete über keine eigene Schutzfunktion mehr verfügen.

Liegt der Hautveränderung eine andere Grunderkrankung zugrunde, muss diese behandelt werden. Sind die Flecken kosmetisch störend, können Produkte wie Make-Up verwendet werden. Der Tierfell-Naevus wird wegen der psychischen Belastung für den Betroffenen oft operativ entfernt.

 
Komplementäre Therapie

In der Homöopathie hat sich Sepia, der Tintenfisch, gegen Leberflecken und Hyperpigmentierung bewährt. Thuja, der Lebensbaum, ist besonders für den Einsatz gegen wuchernde Stellen wie Becker-Naevus geeignet, Kieselsäure dagegen für Patienten, die unter Depigmentierung leiden.

Die Behandlung mit Betacarotin, einem färbenden Pflanzenstoff, kann ebenfalls zum Erfolg führen. Kosmetisch ist das Mittel jedoch nicht geeignet, da es nicht nur die betroffenen Stellen, sondern alle Hautpartien färbt, gesundheitlich ist eine Behandlung mit Betacarotin allerdings sinnvoll. Der Farbstoff schützt gegen Radikale und kann die Lichtempfindlichkeit senken.

Durch eine Ohrakupunktur kann versucht werden, die Eigenregulationskräfte des Körpers zu aktivieren. Durch die Akupunktur kann die Bildung von Melanozyten, also den Hautzellen, die Pigmente herstellen, angeregt werden.