Impfstoff-Verabreichungsformen

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Beschreibung

Die Verabreichung von Impfstoffen kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. In welcher Form ein Patient Schutz vor Erregern erhält, hängt von der Art der Immunisierung (aktive oder passive Antikörperbildung) und dem Impfstoff selbst ab. Derzeit werden Impfstoffe dem Körper auf drei verschiedenen Wegen zugeführt.


Injektion (parenteral)

Eine Injektion bezeichnet die parenterale Zuführung des Impfstoffes mithilfe einer Spritze. Der Begriff parenteral impliziert dabei, dass der Magen-Darm-Trakt bei der Verabreichung der Dosis umgangen wird. Gespritzt wird der Impfstoff in die Haut, was einer intradermaler Injektion entspricht, unter die Haut als subkutane oder in die Muskeln als intramuskuläre Vorgehensweise.

Ärzte impfen ihre Patienten vornehmlich auf intramuskulärem Wege. Weil sich die Mehrheit der Zellen, die für den Aufbau von Immunität verantwortlich sind, eher in der Oberhaut und weniger in der Muskelschicht befinden, ist die Effizienz des Impfstoffes an dortiger Stelle weniger gewährleistet. Bei einer Verabreichung über die Haut werden oftmals auch Impfpistolen statt Spritzen benutzt.

Der Totimpfstoff (enthält abgetötete Viren, die keine Krankheiten mehr hervorrufen können), der im Rahmen der Schutzimpfung gegen Kinderlähmung (Polio) verwendet wird, wird zum Beispiel inzwischen fast ausschließlich mit der Spritze in den Muskel injiziert. 


Schluckimpfung (oral)

Bei der Schluckimpfung hingegen spielt der Magen-Darm-Trakt die zentrale Rolle bei der Aufnahme des eingeführten Impfstoffes. Hierbei wird die Dosis des Lebendimpfstoffes (abgeschwächte Viren) nicht gespritzt, sondern oral aufgenommen. Dies dient der Bekämpfung von Erregern, die vornehmlich Schleimhäute wie etwa in Mund und Nase, aber auch am Darm befallen.

Auch auf oralem Wege kann sich ein Patient gegen Polio impfen lassen. Weil der aufgenommene Lebendimpfstoff zwar in extrem seltenen Fällen (1 zu 4,5 Millionen), aber dennoch nachweislich selbst Kinderlähmung verursacht hat, führen Ärzte die Schutzimpfung überwiegend per Spritze durch.


Sprayimpfung

Hierbei wird der Impfstoff eingeatmet. Weil bei dieser Form keine Injektionsnadeln zum Einsatz kommen, ist eine Infektionsgefahr infolge von beschmutzten Kanülen ausgeschlossen.