Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Akne vulgaris

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Überblick
  • Homöopatische Arzneimittel
  • Schüßler Salze
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Ernährung
  • Hausmittel
  • Sport/Fitness
  • Sonstiges
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Bei der Akne, in der Medizin als Akne vulgaris bezeichnet, handelt es sich um eine Hautkrankheit. Sie ist zwar ungefährlich, doch stört sie den Betroffenen oftmals immens aus ästhetischen Gründen.

Besonders häufig tritt die Akne in der Pubertät auf, aber sie ist gelegentlich auch im Erwachsenenalter zu beobachten. Ihre Ursache liegt in einer vermehrten Absonderung der Talgdrüsen. Daher befällt sie auch in erster Linie Körperstellen mit vielen Talgdrüsen, wie beispielsweise Gesicht, Nacken, Brust und Rücken. Der von den Talgdrüsen vermehrt gebildete Talg kann nicht abfließen, da eine gesteigerte Hornproduktion am Drüsenausgang den Abfluss behindert. So vergrößert sich der Talgbeutel und wächst.

Ursachen

Solange die Mitesser geschlossenen sind, zeigen sie sich als weißliche, stecknadelkopfgroße Knötchen. Schließlich wird der Druck in ihnen so groß, dass sich der Mitesser öffnet und der Talg als kleines schwarzes Pünktchen nach außen tritt (die Schwarzfärbung kommt durch eine chemische Reaktion zustande, bei der das dunkle Körperpigment Melanin gebildet wird). Die jetzt geöffneten Mitesser nennt die Medizin Komedonen. Die roten Aknepusteln, meist als "Pickel" bezeichnet, entstehen, wenn sich die Mitesser entzünden. Wer an den Pickeln herumdrückt, presst dabei nur die im Talg enthaltenen, entzündungsaktiven, freien Fettsäuren in die umgebende Haut. Dadurch verschlimmert sich die Akne sogar noch und es können nach der Heilung unschöne Narben zurückbleiben.

Ausgelöst werden kann eine Akne durch die Hormonumstellung während der Pubertät, durch Kosmetika und einige Medikamente, beispielsweise eine gestagenbetonte Anti-Baby-Pille. Auch eine erblich bedingte Veranlagung spielt eine Rolle.

Überblick

Da eine Vorbeugung leider nicht möglich ist, stehen im Vordergrund folgende Maßnahmen:

  • die Einnahme von Hefe- und/oder Enzym-Präparaten
  • die Auswahl der richtigen Kosmetika
    Fetthaltige Kosmetika sind für Sie nicht geeignet. Dieses gilt auch für Sonnenschutzöle und Ölbäder. Beim Make-up sollten Sie speziell hautverträgliche Marken bevorzugen und bei Hautreinigungsmitteln Produkte mit einem höchstens geringfügig rückfettenden Effekt.
  • die Verwendung von Schälkuren (so genanntes Pealing)
    Die in diesen Produkten enthaltenen Kristalle führen zu einer mechanischen Abschälung der obersten Hautschicht. Eine derartige Schälbehandlung können Sie ohne Schaden für Ihre Haut mehrmals wöchentlich durchführen.
  • die Beachtung einiger Ernährungsregeln und
  • die Anwendung von Hausmitteln.

Im Sommer bessert sich eine Akne meist von alleine. Man vermutet, dass die UV-Strahlen einen günstigen Einfluss auf die Heilung haben. Im Winter ist aus demselben Grund oftmals eine Verschlechterung zu beobachten. Aber fast jede Akne heilt im Erwachsenenalter von allein ab.

Homöopatische Arzneimittel

Folgende Aufstellung listet homöopathische Einzelmittel, die bei diesem Beschwerdebild häufig zum Einsatz kommen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Echinacea 

bei kleinen Pickeln

Hepar sulfuris 

bei Jugend-Akne, eitrigen Pickeln im Gesicht, auf der Brust und am Rücken

Natrium muriaticum

bei extremer Mischhaut, wenn bevorzugt die Stirn-Haargrenze betroffen ist und bei Neigung zu Mundwinkelrhagaden

Nux vomica

bei Kosmetik-Akne 

Pulsatilla 

bei hormonell bedingter Ursache, zum Beispiel bei Pickeln während der Regel 

Silicea

bei Neigung zu Eiterung und Fistelbildung

Sulfur

bei Mitessern und eher trockener Haut

Schüßler Salze

Zur Behandlung der Akne werden folgende Salze verwendet (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Bei folgendem Erscheinungsbild

gilt folgendes Einnahmeschema :

pubertäre Akne, hauptsächlich im Gesicht

Arsenicum jodatum D6 Nr.24 3xtgl. 1-2 Tbl.

rötliche Pickel an Stirn, Rücken oder Brust

Silicea D12 Nr. 11 3xtgl. 1-2 Tbl.

gelblich geschwollene Pusteln und Mitesser, bei fettiger Haut

Natrium phosphoricum D6 Nr. 9 oder Natrium sulfuricum D6 Nr. 10

überall am Körper auftretend, auch alte Aknenarben

Calcium fluoratum D12 Nr. 1 3xtgl. 1-2 Tbl.

unreine, grobporige Haut, oft Mitesser im Gesicht

Natrium chloratum D6 Nr. 8 3xtgl. 1-2 Tbl.

Allgemeine Maßnahmen

Nutzen Sie jede Möglichkeit zum Sonnenbaden eventuell auch zum Besuch eines Solariums. Sonnenlicht hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Wenn Sie eine fettige Haut haben, waschen Sie Ihr Gesicht täglich mehrmals, und zwar mit so genannten alkalifreien Seifen oder einer Reinigungsmilch. Zweimal wöchentlich sollten Sie ein Peeling anwenden. Es befreit die Haut von abgestorbenen Hautschuppen und Talgresten und sorgt für ein klares Hautbild. Zur Pflege Ihres Gesichtes nehmen Sie keine fettenden Mittel. Denn sie könnten Ihre Akne noch weiter verschlimmern.

Auch das Entleeren der Pickel und Mitesser hat sich als nützlich erwiesen. Allerdings dürfen die Pickel nicht einfach ausgedrückt, sondern müssen fachmännisch geöffnet werden. Am besten lassen Sie dies von einer Kosmetikerin vornehmen. Für Sie zuhause kann ein spezielles kleines Werkzeug zum Entleeren der Mitesser nützlich sein.

Ernährung

Inwieweit Akne mit der Ernährung zusammen hängt, ist nach wie vor umstritten. Möglicherweise führt eine milchreiche Kost zu einer Verschlimmerung, während eine zuckerarme von Vorteil scheint. Auf jeden Fall lässt sich nicht belegen, dass ein Verzicht auf Schokolade oder Hamburger nötig ist.

Falls Sie ausprobieren möchten, ob Ihre Akne auf Veränderungen in Ihrer Ernährung reagiert, halten Sie sich an folgende Tabelle:


Diese Lebensmittel sollten Sie meiden, sie wirken häufig akneerzeugend beziehungsweise aknesteigernd:

Allgemein

Fette Lebensmittel

Fett

Schweineschmalz, Margarine, Gänseschmalz, Kokosfett, Mayonnaise

Getränke

Kaffee, Alkohol

Fleisch

Schweinefleisch (auch in Form von Schinken oder Wurst), Hammelfleisch, Schalentiere, rohes Eier-Eiweiß, allgemein stark geräuchertes und gebratenes Fleisch

Fisch

Fetter Fisch allgemein

Süßigkeiten

Alle Süßigkeiten, insbesondere Schokolade, Torten, Kuchen, Gebäck

Obst, Gemüse

Bananen, Zitrusfrüchten, Tomaten

Sonstiges

Käse, Nüsse, scharfe Gewürze


Diese Lebensmittel sind besonders gesund für Sie:

Alle Lebensmittel, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind, sind besonders gesund für Sie. Hierzu zählen vor allem folgende Speiseöle: Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Safloröl. Eine günstige Wirkung auf Ihre Haut üben auch spezielle Fettsäuren aus, die insbesondere in Seefischen enthalten sind. Diese Omega-3-Fettsäuren bieten sich auch als Nahrungsergänzungsmittel an, wenn Ihnen häufiger Fischverzehr nicht möglich ist.

Bewährt haben sich weiterhin Bierhefe und Schwarzkümmel. Ob als Gewürz oder in Form von Tabletten oder Kapseln, ein Versuch mag auch für Sie lohnend sein.


Folgende Lebensmittel werden bei Akne meist gut vertragen:

Fleisch

Geflügel, Kalbfleisch

Fisch

Magere See- und Süßwasserfische

Getränke

Mager-, Buttermilch, Mineralwasser, Kräutertee

Obst, Gemüse

Alles (außer Bananen, Zitrusfrüchten und Tomaten)

Sonstiges

Brot, Reis, Nudeln


Und noch ein paar Tipps:

Die Haut ist, wie der Darm, auch ein Ausscheidungs-Organ. Etliche Stoffwechselprodukte entsorgt der Körper über die Haut. Sicherlich kennen Sie zum Beispiel den Knoblauchgeruch, der nach dem Verzehr von frischem Knoblauch von einem Menschen ausgeht. So kann es dann auch sein, dass Ihr Körper über Ihre Haut Stoffe ausscheidet, die eigentlich über den Darm entsorgt werden sollten. Das geschieht beispielsweise dann, wenn Ihre Darmflora aufgrund einer Erkrankung oder infolge einer Antibiotika-Behandlung gestört ist. Solche zusätzlichen Ausscheidungsprozesse belasten Ihre Haut. Es hat sich daher bei Akne bewährt, den Darm zu sanieren. Das erreichen Sie mit Heilfasten oder mit speziellen Präparaten, die Ihre Darmflora wieder gesund machen.

 

Viele Akne-Patienten weisen darüber hinaus einen Mangel an Zink auf. Einige Studien belegen, dass die Einnahme von Zink (30 mg Zink-Ionen pro Tag) oftmals Besserung gebracht hat.

Hausmittel

Als Hausmittel hat sich ein Dampfbad (auch mit Kamillenblüten-Zusatz) als hilfreich erwiesen. Für den Rücken ist eine Kamillenkompresse geeignet.

Die Kochdampf-Inhalation sollten Sie nicht anwenden bei:

  • Augenerkrankungen (zum Beispiel Grauem Star, Grünem Star)
  • Entzündungen im Gesicht und an den Schleimhäuten
  • Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose)
  • Herz-Kreislauf-Schwäche (wegen Kollapsgefahr)

Zur Hautreinigung empfiehlt sich eine Abkochung aus Quecke, Isländischem Moos oder Stockrose, jeweils mit einigen Tropfen Essig versetzt, oder eine Honig-Milch-Einreibung mit Zitrone. Bei Anwendung der Abkochung werden die Aknestellen mit kreisenden Bewegungen sanft abgerubbelt, am besten mit einem rauen, flüssigkeitsgetränkten Tuch. Anschließend betroffene Hautstellen mit Kamillentee abwaschen. Hautklärend wirkt auch eine Packung mit Heilerde. Sie trocknet auf dem Gesicht an und nimmt dabei abgestorbene Hautschüppchen und Talgreste auf.


Honig-Milch-Einreibung mit Zitrone

Sie benötigen:

  • Honig
  • Milch
  • Zitronensaft

Honig und Milch zu gleichen Teilen mischen (je etwa 1/2 Tasse) und den Saft einer halben Zitrone zufügen. Kräftig schütteln. Mit dieser Milch jeden Abend das Gesicht bestreichen.

Sport/Fitness

Sorgen Sie für soviel körperliche Bewegung wie möglich!

Ganz besonders günstig ist für Sie Ausdauertraining an der frischen Luft, beispielsweise täglich eine Stunde Jogging und an jedem Tag des Wochenendes mindestens vier Stunden Wandern.

Sonstiges

Folgende Therapieverfahren werden unter anderem eingesetzt:

  • Akupunktur
  • Eigenbluttherapie
  • Elektroneuraltherapie
  • Symbioselenkung

Selbsthilfegruppen

AGS-Eltern- und Patienten-Initiative e.V. Geschäftsstelle

Fr. Martina Welle-Basler
Bergstr. 32
77704 Oberkirch
Telefon: 07802/970036
Telefax: 07802/970035
Email: welle-basler@t-online.de


Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e.V.

Oberstr. 171
56154 Boppard
Telefon: 06742/87130
Telefax: 06742/2795
Email: info@neurodermitis.net
Internet: http://www.neurodermitis.net


Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V.

Universitäts-Hautklinik
Liebermeisterstr. 25
72076 Tübingen
Telefon: 07071/2983473
Telefax: 07071/293398


Deutsche Hilfsorganisation Allergie und Asthma e.V. (DHAA)

Helgard Ahlborn
Bonusstr. 32
21079 Hamburg
Telefon: 040/7631322
Telefax: 040/7631339
Email: dhaa-hamburg@t-online.de
Internet: http://www.dhaa-hamburg.de


Deutsche Vitiligo-Selbsthilfegemeinschaft

Fr. Ilse Pieper-Pepperhoff
Feldstr. 26b
47506 Neukirchen-Vluyn
Telefon: 02845/21399
Telefax: 02845/794146
Email: i_pieper_pepperhoff@yahoo.de


Deutscher Neurodermitiker Bund e.V.

Spaldingstr. 210
20097 Hamburg
Telefon: 040/230810
Telefax: 040/231008


Deutscher Psoriasisbund e.V. (DPB)

Bundesgeschäftsstelle
Oberaltenallee 20 a
22081 Hamburg
Telefon: 040/223399
Telefax: 040/2270986
Internet: www.psoriasisbund.de


Haut-Forum der FA. Roche Nicholas

Postfach 72
65813 Eppstein
Telefon: 0130/119711


Institut für Umweltkrankheiten (IFU)

Im Kurpark 1
34308 Bad Emstal
Telefon: 05624/8061
Telefax: 05624/8695
Email: ifu@ifu.org
Internet: http://www.ifu.org


Interessengemeinschaft Epidermolysis Bullosa e.V. - DEBRA Deutschland

Fr. Beate Grebe
Lahn-Eder-Str. 41
35216 Biedenkopf
Telefon: 06461/87015
Telefax: 06461/989627
Email: ieb@ieb-debra.de
Internet: http://www.ieb-debra.de


Neurodermitis-Beratungsstelle

Hainhäuser 10
30916 Isernhagen
Telefon: 0511/775007


Selbsthilfegruppe MCS-Patienten

Tondernweg 23
25479 Ellerau
Telefon: 04106/75646


SHG "Psoriasis-Arthritis" c/o Rheuma-Forum e.V.

Postfach 1308
71536 Murrhardt
Telefon: 07192/1366 o.3290
Telefax: 07192/980013


Sklerodermie Selbsthilfe e. V. Bundesgeschäftsstelle

Am Wollhaus 2
74076 Heilbronn
Telefon: 07131/3902425
Telefax: 07131/3902426
Email: info@sklerodermie-sh.de
Internet: http://www.sklerodermie-sh.de


Literaturquellen