Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Pfeiffersches Drüsenfieber

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Hausmittel

Krankheitsbild

Das Pfeiffer-Drüsenfieber, auch Pfeiffersches Drüsenfieber und von Fachleuten infektiöse Mononucleose genannt, ist weit verbreitet. 95 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind immun gegen diese Krankheit, da sie früher einmal, vielleicht sogar ohne es zu merken, daran erkrankt waren.


So äußert sich die Erkrankung

Meist kündigt sich das Pfeiffer-Drüsenfieber einige Tage vorher mit grippeähnlichen Symptomen an. Allgemeine Abgeschlagenheit, Appetitabnahme, Kopf-, Glieder-, und Halsschmerzen werden im weiteren Verlauf durch Fieber, Lymphknotenschwellungen und eine Halsentzündung verstärkt. Schwellungen der Milz oder der Leber gehören zum typischen Krankheitsbild.

Damit ist in den meisten Fällen der Höhepunkt der Beschwerden erreicht. Durch das geschwächte Immunsystem ist der Körper anfällig für zusätzliche bakterielle Infektionen, wie Bindehaut- und Lungenentzündung.


Wann zum Arzt?

Wenn zu grippeähnlichen Symptomen oder einer Mandelentzündung Lymphknotenschwellungen hinzutreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Die Erkrankung kann über Blutuntersuchungen nachgewiesen werden.

Ursachen

Bei dem Pfeiffer-Drüsenfieber handelt es sich um eine Virusinfektion mit dem Eppstein-Barr-Virus.


Die Ansteckung erfolgt per Tröpfcheninfektion

Übertragen werden die Viren durch winzige Wassertröpfchen in der Luft, die ausgehustet oder ausgeniest werden. So können auf einen Schlag viele Menschen infiziert werden und nacheinander erkranken. Binnen acht bis 21 Tagen nach der Infektion bricht die Erkrankung aus.

Kleine Kinder sind aufgrund fehlender Abwehrkräfte besonders anfällig, denn das kindliche Immunsystem kommt mit den meisten Erregern zum ersten Mal in Berührung und hat noch keine Abwehrstoffe gebildet.

 

Die Behandlung konzentriert sich auf die Symptome

Leider gibt es keine Medikamente, die Viren abtöten können. Daher muss sich die Behandlung auf eine Linderung der Beschwerden beschränken. Für jedes einzelne Symptom gibt es aber gut wirksame Arzneimittel.

Darüber hinaus können Sie durch eigene Maßnahmen mithelfen, möglichst schnell wieder gesund zu werden. Schonen Sie sich und hüten Sie vor allem bei höherem Fieber das Bett. Auch Hausmittel haben sich bewährt.

Allgemeine Maßnahmen

Gönnen Sie sich bei den ersten grippeähnlichen Anzeichen zuerst einmal Ruhe und verzichten Sie auf körperlich anstrengende Tätigkeiten. Hüten Sie bei höherem Fieber konsequent das Bett.

Sorgen Sie für ein günstiges Raumklima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Diese können Sie beispielsweise durch Aufhängen von nassen Tüchern (beziehungsweise auf die Heizung legen), heißen Wasserdampf oder durch Aufstellen eines Luftbefeuchters erreichen. Achten Sie im Rahmen Ihrer Ernährung auf reichliche Flüssigkeitsaufnahme.


Sorgen Sie für ausreichenden Flüssigkeitskonsum!

Wie bei allen Krankheiten, die von Fieber begleitet sind, ist die Aufnahme ausreichender Mengen Flüssigkeit sehr wichtig. Trinken Sie mindestens zwei bis drei Liter am Tag, am besten in Form von Wasser oder Tee. Dadurch wird die Körperflüssigkeit, die bei Fieber sehr stark verbraucht wird, ersetzt.

Besonders empfehlenswert sind Arzneitees zur Fiebersenkung (erhältlich in Ihrer Apotheke). Sie sollten aber nicht heiß, sondern lediglich warm getrunken werden. An Nahrung empfiehlt sich eine leichte Kost. Haben Sie beim Essen Halsschmerzen? Dann nehmen Sie Ihre Nahrung in flüssiger oder breiiger Form zu sich.

Hausmittel

Wadenwickel

  • ein Leinentuch (circa 30 mal 70 Zentimeter), ggf. ein Geschirrhandtuch (nass)
  • ein Baumwolltuch (circa 34 mal 70 Zentimeter) als trockenes Zwischentuch
  • ein Wolltuch (circa 32 mal 70 Zentimeter) als äußere Umhüllung (Außentuch), gegebenfalls ein Badetuch (nicht zum Wärmen, sondern lediglich zum Aufsaugen)

Bemerkung: das Wickeltuch ist das schmalste Tuch, das Zwischentuch das breiteste. Das Wolltuch sollte in der Breite dazwischen liegen und etwas länger als die anderen Tücher sein.

  • leicht kühles bis handwarmes Wasser.
    Früher wurde der Wadenwickel mit kaltem Wasser angewandt, heute wird allgemein lau- bis handwarmes Wasser empfohlen. Sie können das Wickelwasser auch mit etwas Zitronensaft oder Obstessig versetzen.

Leinentuch (Geschirrhandtuch) in kaltes Wasser tauchen, auswringen und fest ohne Falten um den Unterschenkel wickeln. Das trockene Baumwolltuch darüber wickeln und gut straff ziehen, gegebenfalls mit Hilfsmitteln festbinden. Darüber wird dann das Wolltuch gewickelt. Der richtige Wadenwickel reicht vom Fußknöchel bis zum unteren Knierand. Patient leicht zudecken und 15 bis 20 Minuten ruhen lassen. Wadenwickel abnehmen, sobald er Körperwärme erreicht hat beziehungsweise nicht mehr als kalt empfunden wird. Anschließend Haut des Patienten gut abtrocknen, gegebenfalls eincremen. Dann Fieber messen und Kreislauf beobachten (Puls kontrollieren, denn eine zu schnelle Temperatursenkung ist eine enorme Kreislaufbelastung).

Bei hohem Fieber können die Wickel alle zehn Minuten erneuert werden. Nach dreimaligem Wechsel sollte aber auf jeden Fall eine halbstündige Pause einlegt werden.

Bitte beachten Sie:

  • Wadenwickel grundsätzlich erst dann anlegen, wenn Beine und Füße gut warm sind (niemals bei kalten Füßen oder Frösteln mit Wadenwickeln beginnen, auch wenn hohes Fieber besteht!).
  • Wickelvorgang sofort abbrechen, wenn die Füße während der Behandlung kalt werden!
  • Der Wickel muss straff sitzen und nicht locker anliegen und sollte gut bedeckt sein.
  • Auf keinen Fall eine wasserdichte Einlage mit um die Beine wickeln!
  • Wickel nicht zu warm umwickeln, denn es darf kein Wärmestau entstehen.
  • Bei arteriellen Durchblutungsstörungen sollten Sie keine Wadenwickel anwenden!


Halswickel mit Magerquark

Sie brauchen Magerquark, ein dünnes Baumwolltuch zum Beispiel dünne Serviette oder großes Taschentuch, einen Baumwollschal oder -tuch sowie ein Wolltuch.

Quark in Form eines breiten Mittelstriches auf das dünne Tuch auftragen. Die Dicke der Quarkschicht richtet sich nach der Konstitution des Patienten. Bei dünnen, leicht frierenden Menschen nimmt man einen dünnen Quarkaufstrich, bei allen anderen Menschen eine circa fünf Millimeter dicke Quarklage.

Den oberen und unteren Tuchrand (der nicht mit Quark bedeckt ist) übereinander auf die Quarkschicht schlagen. Dann die Kompresse auf Zimmertemperatur erwärmen (zwischen zwei nicht zu heißen Wärmflaschen). Den erwärmten Wickel dann auf den Hals legen, und zwar so, dass sich zwischen Haut und Quark nur eine Lage Stoff befindet (die umgeschlagenen Ränder also nach außen). Der Bereich der Wirbelsäule wird nicht mit dem Wickel bedeckt! Anschließend Kompresse mit dem Baumwollschal befestigen. Darüber noch einen Wollschal/ein Wolltuch geben. Wickel so lange tragen, bis die Quarkschicht angetrocknet ist. Danach muss der Hals eine zeitlang bedeckt bleiben (Schal, Rollkragenpullover).


Heilerdewasser zum Gurgeln

Sie benötigen Heilerde und viertel Liter lauwarmes Wasser. Heilerde mit dem Wasser übergießen und kräftig umrühren. Einige Stunden ruhen lassen. Vor Gebrauch nochmals aufquirlen. dreimal täglich damit gurgeln.