Gesunde Füße für ein sicheres Auftreten

Gesunde FüßeUnsere Füße bringen uns sicher durchs Leben – sie ermöglichen uns das Stehen und Gehen und halten den Körper in Balance. Dennoch schenken wir ihnen meist nur wenig Beachtung, bewegen sie zu wenig und zwängen sie in zu enge oder zu hohe Schuhe. Erst wenn sie schmerzen, merken wir, wie wichtig gesunde Füße für die Gesundheit und Beweg­lichkeit des gesamten Körpers sind.

Unsere Füße sind in vielfacher Weise überlastet und andererseits unterfordert: Sie leiden unter Bewegungsmangel und müssen Körpergewichtsprobleme ausglei­chen. Tag für Tag stecken sie in modischen, aber kaum funktionsorientierten Schuhen und laufen oder stehen fast nur auf harten und glatten Böden. Dabei hat die Natur unsere Füße so konzipiert, dass sie uns barfuß über Stock und Stein tragen.

Wer seine Füße dauerhaft mit ungeeignetem Schuhwerk quält und ihre Beweglichkeit nicht regelmäßig trainiert, riskiert schmerz­hafte Fehlstellungen und eine ungesunde Körperhaltung.

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Was macht einen gesunden Fuß aus?

Der menschliche Fuß lässt sich nicht ohne Weiteres in die Kategorien „gesund“ und „krank“ einordnen. Ob ein Fuß auch bei einer Formabweichung den Belastungsansprüchen standhält, ist individuell verschieden.

Ganz allgemein kann man feststellen, dass ein gesunder Fuß den Untergrund stets nur an drei Punkten berührt: am Groß- und Kleinzehenballen sowie an der Ferse. Dazwischen ist der Fuß gewölbt, um sich den Unebenheiten des Bodens anzupassen. Gleichzeitig federt die Fußwölbung die Belastung ab, die beim Aufsetzen des Fußes auf die Knie wirkt. Menschen mit einem Plattfuß haben keine gewölbte Fußunterseite. Im Extremfall berührt sie vollständig den Boden, was das Gehen erschwert.

Bei einem gesunden Fuß stellt zudem die Achse des Fersenbeins keine geradlinige Verlängerung der Unterschenkelachse dar. Die Ferse ist also von Natur aus leicht nach außen abgeknickt. Eine Fehlstellung – ein sogenannter Knickfuß – liegt erst dann vor, wenn der Knick stärker ausgeprägt ist.


Fußschäden sind meist selbstverschuldet

Die wenigsten Menschen werden mit Fehlbildungen der Füße geboren. Eine typische angeborene Fußfehlstellung ist der Klump­fuß, bei dem der gesamte Fuß nach innen gedreht ist und die Fußsohlen den Boden nicht berühren. Auch ein Hohl- oder Hackenfuß kann bereits bei der Geburt bestehen.

Formveränderungen der Füße sind zwar nicht selten durch eine erbliche Vorbelastung begünstigt. In der Regel bilden sich die Fehlstellungen aber erst im Laufe des Lebens durch unpassendes Schuhwerk aus. Viele Frauen schwören auf hohe und dünne Absätze, weil sie Beine optisch länger und schlanker erscheinen lassen. Für die Sehnen und Gelenke im Vorderfuß sind sie allerdings eine Qual, denn fast das gesamte Körpergewicht lastet auf den vorderen Fußballen. Zu hohe Schuhe können aber auch die Wirbelsäule, die Hüft- und Kniegelenke schädigen.

Trainierte Füße sind beweglich und standfestSehr schmal geschnittene, spitz zulaufende Schuhe quetschen den Vorder­fuß so stark ein, dass eine dauerhafte Zehendeformität entstehen kann. Bei der häufigsten Zehenfehlstellung, dem sogenannten Hallux valgus ist die Großzehe nach innen in Richtung der anderen Zehen gedreht. Es entsteht ein schmerzhaftes Überbein am Großzehenballen, das sich meist nur noch durch eine Operation korrigieren lässt.


Tipps für den Schuhkauf

  • Achten Sie beim Schuhkauf darauf, dass die Füße genügend Platz in den Schu­hen finden. Das gilt vor allem für die Zehen. Zu enge Schuhe fördern auch die Ausbildung von Hornhaut, Hühneraugen oder eingewachsenen Zehennägeln.
  • Ziehen Sie Schuhe aus Leder solchen mit einem hohen Kunststoffanteil vor: Während Leder luftdurchlässig und atmungs­aktiv ist, kann Feuchtigkeit in Turnschuhen, Plastiksandalen oder Gummistiefeln nicht entweichen. Das feucht-warme Klima bietet Pilzen und Keimen einen idealen Nährboden und erhöht das Risiko für Schweißfüße.
  • Laufen Sie nicht den ganzen Tag in hohen Pumps oder High-Heels. Zur Abwechslung sollten Sie im Alltag auf flache Schuhe bzw. Schuhe mit einem kleinen Absatz umsteigen.


Fitness für gesunde Füße

Gönnen Sie Ihren Füßen regelmäßig eine kleine Trainingseinheit, damit Schmerzen und dauerhafte Schäden gar nicht erst ent­stehen! Gezielte Fußgymnastik stärkt die Muskulatur, regt die Durchblutung an, festigt das Bindegewebe und beugt langfristig Haltungsschäden vor.

Am einfachsten, aber besonders effektiv lassen sich beanspruchte Füße trainieren, wenn Sie möglichst oft barfuß laufen – so wie es die Natur für uns vorgesehen hat. Beim Laufen auf blanken Sohlen werden verschiedene Nervenpunkte angeregt, es schult das natürliche Abrollen und trainiert Muskeln und Gelenke des gesamten Bewegungsapparates.

Die folgenden Übungen können Sie ganz nebenbei – zum Beispiel vor dem Fernseher – durchführen:

  • Stellen Sie sich aus dem aufrechten Stand heraus 20mal auf die Zehenspitzen.
  • Rollen Sie die Fußsohlen in kreisenden Bewegungen über einen Golf- oder Tennisball.
  • Versuchen Sie kleine Gegenstände wie Bleistifte oder Murmeln mit den Füßen anzuheben.
  • Ziehen Sie die Zehen wie zu einer Faust zusammen und entspannen Sie sie dann wieder.

Ihre Füße werden es Ihnen danken, wenn Sie sie hin und wieder mit einem warmen Fußbad verwöhnen und anschließend mit einer pflegenden Creme einreiben. Auch eine Fußmassage entspannt schmerzende oder geschwollene Füße.


Informationstag „Gesunder Fuß“

Am 10. Oktober findet der bundesweite Informationstag „Gesunder Fuß“ statt. Die Initiatoren wollen der Öffentlichkeit an diesem Tag therapeutische und präventive Maßnahmen der Fußgesundheit vorstellen. Geplant sind Beratungsangebote von nieder­gelassenen Orthopäden, von Podologen und Schuhtechnikern sowie Informationsveranstaltungen verschiedener Gesundheits­organisationen, die sich im Handlungsfeld „Gesunder Fuß“ engagieren.


Quellen

http://www.portal-der-orthopaedie.de

http://www.chirurgie-portal.de