Immuntherapie

Um das durch Krankheit oder Autoimmunreaktionen gestörte Immunsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wird sowohl in der Schulmedizin als auch in der Naturheilkunde die Immuntherapie als Behandlungsform eingesetzt. Je nach individuellem Krankheitsbild kann eine Immuntherapie unterschiedlich erfolgen.

Die unspezifische Immuntherapie zielt durch die Gabe von immunanregenden Substanzen darauf ab, das geschwächte Abwehrsystem ganzheitlich zu stimulieren, zu aktivieren und zu stärken. Vor allem in der Krebstherapie wird das Verfahren immununterstützend eingesetzt. Ebenso wird die unspezifische Immuntherapie besonders in der Komplementärmedizin zur Stärkung der körperlichen Abwehrkräfte angewendet.

Bei der spezifischen Immuntherapie liegt der Fokus vor allem auf der Beeinflussung bestimmter Fehlreaktionen des Immunsystems, wie beispielsweise bei Allergien. Durch die Verabreichung von Allergensubstanzen wird das Abwehrsystem stufenweise an diese Allergene gewöhnt und die übermäßige Antikörperbildung geht zurück (Hyposensibilisierung).

Durchführung/Anwendung

Im Rahmen der Immuntherapie werden die Ergänzungsstoffe und Medikamente mittels Tabletten, Infusionen oder Spritzen verabreicht. Welche Substanz zur Beeinflussung des Immunsystems in Frage kommt, hängt dabei von der individuellen Erkrankung ab und ob es sich um eine spezifische oder unspezifische Immuntherapie handelt.

Ebenso werden die Therapiedauer sowie die Dosis der Medikation von dem behandelnden Facharzt individuell abgestimmt. Eine spezifische Immuntherapie in Form einer Hyposensibilisierung wird beispielsweise über mehrere Jahre in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Wogegen eine Intervention zur Stärkung des Immunsystems wie bei hoher Infektanfälligkeit oftmals nur über einige Wochen reicht.

Medizinische Indikation

Die beiden größten Anwendungsgebiete der Immuntherapie sind die Allergologie und die Onkologie.

Im Bereich der Allergologie wird vor allem die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) zur Bekämpfung und Beseitigung von Allergien eingesetzt.

In der Krebstherapie kommen beide Formen der Immuntherapie, sowohl die spezifische als auch die unspezifische Form vor. Neben der gezielten Bildung von Antikörpern gegen die Krebszellen (spezifische), soll vor allem mit der unspezifischen Immuntherapie das angeschlagene Immunsystem wieder gestärkt werden.

Außerdem wird die Immuntherapie bei folgenden Krankheitsbildern angewendet:

• Autoimmunerkrankungen
• Infektionserkrankungen
• Organ- und Stammzelltransplantationen
• Neurodermitis