Symptome

Halluzinationen

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Halluzinationen sind Wahrnehmungsstörungen, bei denen die Sinne des Betroffenen irregeführt sind. Diese Sinnestäuschungen werden von seelischen Störungen hervorgerufen und können Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Fühlen des Patienten krankhaft beeinflussen.

So gaukeln Halluzinationen den Betroffenen vor, dass etwas existiert, was aber nicht real ist. Die Trugwahrnehmungen sind ein sehr ernstzunehmendes Symptom und können auf schwere psychologische Krankheiten wie eine Schizophrenie hindeuten.

Halluzinationen belasten dabei nicht nur den Patienten, sondern erschweren auch für sein soziales Umfeld den alltäglichen Umgang mit ihm. Denn die Wahnvorstellungen stören nicht nur die Sinneswahrnehmung des Patienten. Halluzinationen beeinflussen auch die gesamte Persönlichkeit des Betroffenen und verschlimmern sich bei Nichtbehandlung.

Halluzinationen hängen von seelischen Ursachen ab und können in unterschiedlicher Form auftreten. Jede Sinneswahrnehmung kann demnach von Halluzinationen betroffen werden:

  • akustisch: Gehörtäuschungen, Stimmenhören, Akoasmen (z.B. Musik, Pfeifen, Rauschen o.ä.)
  • gustorisch: Geschmackstäuschungen (meist in Kombination mit olfaktorischen Halluzinationen)
  • olfaktorisch: Einbildung von Gerüchen, die nicht real existieren (häufig in Zusammenhang mit Geschmackstäuschungen, wenn eine Wahnvorstellung vor Vergiftung besteht)
  • optisch: Lichtblitze, Visionen von eingebildeten Gegenständen oder Personen
  • taktil: körperliche Sinnestäuschung wie das Gefühl berührt zu werden oder die Wahnvorstellung, das Substanzen wie Wasser oder Strom den Organismus durchfließen, thermische Halluzinationen, Enterozoenwahn (Angst vor Parasiten im Körper),
  • vestibulär: Störung der Gleichgewichtswahrnehmung, Einbildung von Schweben oder Fliegen

Darüber hinaus können Illusionen zu Trugwahrnehmungen führen. Betroffene leiden in dem Fall an keiner Sinnestäuschung im biologischen Sinn, sondern können die Reize voll funktional aufnehmen. Jedoch interpretieren sie die Wahrnehmungen falsch und leiden so auch unter Sinnestäuschungen.

Durch Erschöpfungszustände, Alkohol oder Drogeneinfluss können ebenso Wahrnehmungsstörungen auftreten. Der Betroffene ist sich jedoch bewusst, dass seine Sinne getrübt sind und leidet unter sogenannten Pseudohalluzinationen.

Ursachen

Patienten, die unter Halluzinationen leiden sind sich dessen nicht bewusst, sondern glauben, dass das Wahrgenommene real existiert. In den meisten Fällen sind psychische Erkrankungen der Grund für die Wahnvorstellungen.

Halluzinationen sind ein Symptom für psychische Störungen und werden daher von verschiedenen Faktoren bedingt. Nach wie vor ist nicht endgültig aufgeklärt, wie die Wahnvorstellungen tatsächlich aufkommen.

Generell besteht eine Anfälligkeit für seelische Erkrankungen, die erblich bedingt ist. So treten Psychosen meistens innerhalb einer Familie auf. Aber auch Infektionen während der Schwangerschaft können das Risiko für eine psychische Störung des Ungeborenen erhöhen.

Sicher ist, dass beeinträchtigte Stoffwechselvorgänge im Gehirn Halluzinationen und Psychosen hervorrufen können. Zusätzlich spielen belastende Situationen und seelischer Stress eine wesentliche Rolle beim Ausbrechen von Psychosen.

So können folgende Faktoren zu Halluzinationen führen oder mit ihnen einhergehen:

Diagnose

Um dem Patienten ein Leben ohne Halluzinationen und Wahnvorstellungen zu ermöglichen, muss das Symptom und die entsprechende Erkrankung zunächst diagnostiziert werden. Anschließend können im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung die Ursachen für die Halluzinationen geklärt werden.

Häufig muss der Betroffene durch Angehörige in den Behandlungsweg begleitet werden, da der Halluzinierende sich über seinen Zustand oft nicht bewusst ist. Ein erster Schritt muss deshalb manchmal von außen erfolgen.

Befindet sich der Patient in ärztlicher Behandlung, kann die Anamnese die Symptome und die (Krankheits-) Vorgeschichte des Betroffenen ermitteln. Da Halluzinationen sehr subjektiv sind und vom Betroffenen für wahr gehalten werden, muss unter Umständen ein Vertrauter die Beschwerden schildern.

Relevant ist dabei, ob und welche Medikamente der Patient zu sich nimmt. Auch der Konsum von bewusstseinserweiternden Drogen wie Haschisch oder LSD müssen dem Arzt unbedingt mitgeteilt werden.

Weitere Auffälligkeiten oder mögliche Vorerkrankungen können außerdem für die ärztliche Diagnose wichtig sein.

Therapie

Erst nach einer gründlichen Diagnose können die Ursachen für die Halluzination behandelt werden. Abhängig vom zugrundeliegenden Krankheitsbild kann die entsprechende Therapie eingeleitet werden. Gleichzeitig ist eine Betreuung durch einen Psychiater ratsam.

In den meisten Fällen ist eine Behandlung mit Psychopharmaka bei Halluzinationen unumgänglich. Vor allem Psychosen und Schizophrenien müssen mit sogenannten Neuroleptika bekämpft werden. Die antipsychotisch wirkenden Medikamente beeinflussen den Stoffwechsel der Nervenzellen im Gehirn und können die Halluzinationen mildern oder sogar kurieren.

Werden die Wahnvorstellungen jedoch von Alkohol oder Rauschdrogen hervorgerufen, können entsprechende Arzneimittel zum Einsatz kommen. Zudem muss der Konsum der Droge abgesetzt und unter Umständen durch eine Entzugsbehandlung unterstützt werden.

Abhängig von der Schwere der Erkrankung ist für Patienten ein stationärer Aufenthalt in der Klinik notwendig. In der Regel beschränkt sich die Therapie von Sinnestäuschungen jedoch auf eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie.