Pharmakotherapie

Rubrik: Neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Pharmakotherapie

Die Pharmakotherapie (Arznei­mitteltherapie) meint die medi­kamentöse Versorgung eines Patienten zur Behandlung von Gesundheitsbeschwerden. Ziel der Arzneimitteltherapie ist es, ausgewählte Medikamente zum Wohl des Patienten über einen bestimmten Zeitraum mit individuell angepasster Dosierung zu verordnen. Chronische oder nichtheilbare Erkrankungen wie beispielsweise Epilepsie bedeuten eine lebenslange Medikation. Dagegen werden akute Krankheitszustände wie beispielsweise eine Lungenentzündung nur über einen gewissen Zeitraum mit Medikamenten behandelt.

Der Einsatz der Arzneimitteltherapie wird – wie alle medizinischen Therapien – nach dem Nutzeneffekt für den Patienten entschieden. Sowohl Verträglichkeit als auch Wirksamkeit aller Behandlungsschritte (z.B. Operation, Alternativmedizin) werden mit einer medikamentösen Therapie abgewogen. Oft kommt es jedoch vor, dass nach einem chirurgischen Eingriff noch anschließend eine Pharmakotherapie folgt.

Die Bandbreite an verfügbaren Arzneien ist heutzutage sehr groß. Sie reicht von pflanzlichen oder homöopathischen Heilmitteln bis hin zu konventionellen und damit synthetisch hergestellten Medikamenten. Das hat zum Vorteil, dass die Medikation immer effektiver mit der individuellen Konstitution des Pateinten abgestimmt werden kann.


Durchführung/Anwendung

In der Regel können Arzneimittel nur vom Facharzt verordnet werden, da viele Wirkstoffe verschreibungspflichtig sind. Selbstmedikation mit apothekenpflichtigen oder pflanzlichen Wirkstoffen bedarf dagegen keiner ärztlichen Verordnung.

Die Vielzahl an Arzneimitteln unterscheidet sich auch in den verschiedenen Applikations- oder Verabreichungsformen. Ob die Medikamente als Tropfen, Salben, Tabletten oder Injektionen zum Einsatz kommen hängt von Verträglichkeit, Konstitution des Patienten sowie der Dauer der Erkrankung ab. Auch die Art der Verabreichung, beispielsweise ob oral, intravenös oder rektal, kann sich je nach medizinischer Indikation unterscheiden.

Die Dauer der Pharmakotherapie hängt von der Schwere und dem Typ der Erkrankung ab.


Medizinische Indikation

Die Anwendungsgebiete von Arzneimitteln sind aufgrund der großen Vielfalt an pharmazeutischen Wirkstoffen breit gefächert und finden sich deswegen in jedem medizinischen Fachgebiet wieder.

Bei Erkrankungen wie bronchialen Infekten, Grippe, Lungen- oder Mandelentzündungen wird beispielsweise Antibiotika oder Penicillin nur vorübergehend eingenommen. Medikamente gegen Allergien, Mangelerscheinungen oder orthopädische Beschwerden werden bereits über einen längeren Zeitraum verschrieben.

Folgende Erkrankungen dagegen erfordern meistens eine lebenslange Pharmakotherapie:

  • neurologische Erkrankungen wie Epilepsie
  • psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen