Symptome

Herzschmerzen

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Bei Herzschmerzen spüren die Betroffenen ein Ziehen und Stechen im Brustkorb, das oft als Warnsignal für einen Herzinfarkt verstanden wird und vielen Menschen Angst macht.

Die wichtigste Funktion des Herzens ist das Pumpen von Blut zur Versorgung der Organe und des Gewebes. Für diesen Durchblutungsprozess werden die Muskelfasern im Herz rhythmisch zusammengezogen und auseinander gedrückt. Auf diese Weise entstehen die Kontraktionen, die im Brustkorb als Herzschlag spürbar werden.

Störungen in diesem Durchblutungsvorgang können zu Herzschmerzen hinter dem Brustbein führen. Die Beschwerden können von einem dumpfen Druck- oder Enggefühl oder einem leichten bis mittleren Brennen im Brustkorb begleitet werden. Gleichzeitig kann es zu Herzrasen und Atemnot kommen.

Auch ein Strahlen der Schmerzen bis in die Arme oder die Schultern, das zur Taubheit der Extremitäten führen kann, ist typisch für Herzschmerzen. Manche Patienten spüren die Beschwerden sogar in Wangen, Zähnen und im Hals.

Solche Schmerzen weisen häufig auf eine Angina pectoris (Herzenge) hin, die infolge der koronaren Herzkrankheit auftritt. Verschaffen die Notfallmedikamente bei einem Angina-pectoris-Anfall keine Linderung, können die Herzschmerzen auch einen Herzinfarkt ankündigen.

Generell äußern sich Herzschmerzen sehr subjektiv, was ein eindeutiges Einordnen der Symptome schwierig macht. Herzschmerzen werden leicht mit allgemeinen Brustkorbschmerzen verwechselt, die symptomatisch für eine Lungenerkrankung auftreten.

Ursachen

Herzschmerzen treten im Brustkorb auf und haben nicht immer ihre Ursache in einer Herzkrankheit. Genauso können auch Lungen-, Zwerchfell- oder Magenbeschwerden zu den vermeintlichen Herzschmerzen führen.

Auch betreffen Herzschmerzen nicht mehr nur ältere Menschen. Zunehmend mehr junge Menschen leiden unter Herzproblemen, die durch körperliche und psychische Belastungen verursacht werden. Herzschmerzen können in solchen Fällen einen Herzinfarkt ankündigen. Auch übermäßiger Alkoholkonsum führt bei jungen Menschen schon zu Herzrhythmusstörungen.

Bei älteren Menschen kommt es häufiger zu Herzschmerzen aufgrund einer Arterienverkalkung, die durch Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße begünstigt werden. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung des Herzens gemindert und es kommt zu Herzschmerzen. Bei Nichtbehandlung ist eine Arteriosklerose lebensbedrohlich. Faktoren wie Bluthochdruck, Rauchen und Übergewicht stellen ein spezielles Risiko für akute Herzanfälle dar und verschlimmern ein bestehendes Herzleiden.

Herzschmerzen können auch infolge von traumatischen Lebensereignissen (z.B. Trennung vom Ehepartner) als neurotisches Symptom auftreten.

Darüber hinaus können Herzschmerzen bei folgenden Krankheitsbildern vorkommen:

In vielen Fällen liegen die Herzschmerzen in harmloseren Ursachen begründet wie Muskel- oder Zwerchfellverspannungen. Auch Gelenkbeschwerden oder Rückenschmerzen können durch den Körper strahlen und sich als Herzschmerzen äußern.

Diagnose

Medizinische Rückschlüsse über eine mögliche Erkrankung aufgrund von Herzschmerzen kann ein Facharzt nur infolge einer umfassenden Diagnose stellen. Bei entsprechender Indikation sollten Betroffene auch einen Kardiologen oder Angiologen aufsuchen.

Für die Basisdiagnostik muss der Patient dem behandelnden ausführlich die Beschwerden seiner Herzschmerzen schildern: Wo befindet sich der Schmerzpunkt genau? Sind auch andere Körperregionen von dem Schmerz betroffen? Gibt es Begleitbeschwerden? Im Rahmen des detaillierten Anamnesegesprächs fragt der Arzt auch nach Vorerkrankungen und der Einnahme von Medikamenten.

Danach folgt eine Blutuntersuchung, um das Blut des Patienten auf Herzinfarkt typische Enzyme hin zu prüfen. Zur Sicherheit führt der Facharzt ein ergänzendes EKG durch.

Abhängig vom bisherigen Befund kann ein Internist folgende Untersuchungsmethoden anstellen, um die Gesundheit des Herzens und des Patienten besser beurteilen zu können:

Therapie

Bei stabiler Gesundheit klingen die Herzschmerzen binnen kurzer Zeit von alleine ab. Ein Angina-pectoris-Anfall dagegen bedarf einer Notfallmedikamentenversorgung (Nitroglyzerin als Spray). Werden dem Patienten die entsprechenden Präparate noch vor Ort zugeführt, dauert der Anfall nur wenige Minuten.

Betroffene, die zuvor schon wegen Angina pectoris in Behandlung waren, sollten daher ihre Notfallarznei immer mit sich tragen. Kann auch die akute Anwendung von Nitroglyzerin die Herzschmerzen nicht lindern, besteht die Gefahr eines Herzinfarkts. In diesem Fall muss sofort ein Notarzt verständigt werden.

Generell hängt die Behandlung der Herzschmerzen von der Ursache für die Beschwerden ab. Langfristig muss jedoch jeder Herz-Patient auf seine Ernährungs- und Lebensgewohnheiten achten. Besonders Nikotin ist ein hoher Risikofaktor und für Herzkranke tabu. Zusätzlich stabilisiert ausreichende Bewegung den Herzkreislauf und entlastet das geschwächte Organ.

Auch eine medikamentöse Behandlung oder Antibiotika werden zur Behandlung einer Herzerkrankung verordnet. Unter Umständen ist auch eine Bypass-Operation notwendig, um die Herzdurchblutung zu stabilisieren.