Symptome

Sodbrennen

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Sodbrennen ist ein weit verbreitetes Symptom, unter dem etwa jeder dritte Deutsche gelegentlich leidet. Es handelt sich um ein brennendes, mit stechenden Schmerzen verbundenes Missempfinden, das sich vom Oberbauch ausgehend bis in den Rachen hinein ziehen kann.

Ausgelöst wird das Brennen durch Magensäure, die in die Speiseröhre zurückfließt und die Schleimhaut der Speiseröhre reizt. Ein Rückfließen (Reflux) von Mageninhalt muss kein Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein. Der Genuss fettiger oder sehr reichhaltiger Speisen ist ein häufiger Grund für einen geringen Reflux, der bei fast allen Menschen bereits einmal zu Sodbrennen geführt hat. 

Erst wenn das Sodbrennen in regelmäßigen Abständen immer wieder auftritt, könnte sich eine behandlungswürdige Krankheit hinter den säurebedingten Beschwerden verbergen. Die krankhafte Form des Sodbrennens wird in der Medizin als Refluxkrankheit bezeichnet. Dieses Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch eine Funktionsstörung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen.

Wenn das Sodbrennen von Beschwerden beim Schlucken, saurem Aufstoßen, Magenschmerzen, chronischer Heiserkeit, Blähungen sowie Zahnerosionen oder Bluterbrechen begleitet wird, ist ein Besuch bei einem Arzt dringend geboten. Langfristig kann eine unbehandelte Refluxkrankheit zu einer Entzündung oder gar Verätzung der Speiseröhre führen.

Ursachen

Säurebedingte Beschwerden im Bereich des Brustbeins und in der Magengegend sind oftmals nicht krankheitsbedingt, sondern allein auf ungesunde Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen.

So bewirken Genussmittel wie Kaffee, Alkohol und Nikotin, scharfe oder fettreiche Speisen, schwer verdauliche Nahrungsmittel sowie Süßigkeiten eine übermäßige Produktion von Magensäure. Der Konsum von Zitrusfrüchten oder reichlicher Mengen an kohlesäurehaltigen Getränken löst ebenso wie zu hektisches Essen Sodbrennen aus. Ein Zuviel an Magensäure entsteht oft auch bei anhaltendem Stress oder seelischen Belastungen.

Eine Schwangerschaft und Übergewicht führen dazu, dass die Verschlussfunktion des Magens beeinträchtigt und Mageninhalt nach oben in die Speiseröhre gedrückt wird. Ein Erschlaffen des Schließmuskels kann allerdings auch die Nebenwirkung eines Medikaments sein.

Als Krankheitsbilder, die Sodbrennen verursachen, sind Magengeschwüre, ein Bruch des Zwerchfells, Verformungen der Speiseröhrenwand oder auch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase zu nennen.

Ist das Sodbrennen durch eine Grunderkrankung bedingt, handelt es sich allerdings in den meisten Fällen um die gastroösophageale Refluxkrankheit. Bei dieser Erkrankung fließt immer wieder saurer Verdauungssaft aus dem Magen zurück in die Speiseröhre anstatt in den Darm.

Bei den Betroffenen tritt die Erkrankung zunächst nur durch fühlbare, aber vorübergehende Beschwerden wie Sodbrennen in Erscheinung. Allerdings sind bei einer nicht rechtzeitigen Behandlung auch dauerhafte Schädigungen wie eine entzündete Speiseröhrenschleimhaut oder ein bösartiger Tumor nicht auszuschließen.

Diagnose

Da ein immer wieder kehrendes Sodbrennen irreversible Schädigungen der Speiseröhre nach sich ziehen kann, ist eine rechtzeitige Diagnose durch einen Arzt dringend zu empfehlen.

Ein auf das Erkennen und die Behandlung von Erkrankungen des Verdauungstraktes spezialisierter Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie wird dem Patienten im Rahmen der Diagnosestellung zunächst mehrere Fragen stellen: Wann haben sich die Beschwerden das erste Mal bemerkbar gemacht und wie äußern sie sich konkret? Sind Ihnen Vorerkrankungen bekannt? Müssen Sie Medikamente einnehmen?

Der Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustandes des Patienten wird sich in den meisten Fällen eine Gastroskopie anschließen. Bei diesem auch als Magenspiegelung bezeichneten Diagnoseverfahren führt der Gastroenterologe ein schlauchförmiges Instrument über den Rachen in die Speiseröhre ein. Über einen Monitor kann der Facharzt dann Veränderungen in der Beschaffenheit der Schleimhaut in Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm überprüfen.

Liegt eine Reflexkrankheit vor, so ermöglicht es die 24-Stunden-pH-Metrie (Langzeit-Säuremessung), zu messen, wie viel Mageninhalt tatsächlich in die Speiseröhre zurückfließt.

Therapie

Sodbrennen erfordert nur dann eine medizinische Behandlung, wenn es über einen längeren Zeitraum anhält und mit weiteren Beschwerden einhergeht. Um ein nur gelegentlich auftretendes Sodbrennen dauerhaft zu vermeiden, genügt es zumeist, das Essverhalten anzupassen.

Der weitgehende Verzicht auf fetthaltige, scharf gewürzte oder süße Speisen sowie auf Kaffee, Alkohol, Nikotin und schwarzen Tee senkt das Risiko für Sodbrennen. Ein schmerzhaftes Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre lässt sich abwenden, wenn Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt ohne Hast zu sich nehmen.

Ein Reflux während der Nachtruhe bleibt aus, wenn das Kopfende durch ein zusätzliches Kissen erhöht wird. Schnelle Hilfe bei akut auftretendem leichtem Sodbrennen versprechen Hausmittel wie rohes Sauerkraut, trockenes Brot oder in Wasser aufgelöstes Natronpulver.

Tritt das Sodbrennen bedingt durch die Refluxkrankheit bereits seit längerer Zeit immer wieder auf, so bessert eine medikamentöse Behandlung nicht nur die Beschwerden, sondern verhindert auch eine dauerhafte Schädigung der Speisröhrenschleimhaut.

Als Protonenpumpenhemmer werden Arzneimittel bezeichnet, die eine Reduktion der Magensäureproduktion bewirken. Im Gegensatz dazu führen sogenannte Antazida lediglich eine Linderung der Beschwerden herbei, indem sie die überschüssige Magensäure neutralisieren.

Die Fundoplicatio ist eine operative Methode, die den Rückfluss der Magensäure dauerhaft unterbindet. Dabei wird aus Magengewebe eine Art Manschette geformt, die um den geschwächten Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre gelegt wird.