Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Erkrankungen im Mundbereich

  • Überblick
  • Herpesinfektion des Mundes
  • Aphten
  • Infektion durch Varizellen
  • Herpangina

Überblick

Erkrankungen im Mundbereich kommen in den meisten Fällen durch eine gestörte Mundflora zustande, die aufgrund von Bakterienansiedlungen, Fremdkörper im Mundbereich (Zahnspange z.B.), mangelende Mundhygiene oder spezielle Essgewohnheiten sowie Karies aus ihrem Gleichgewicht geraten und sich Keime in dem feucht-warmen Milieu der Mundhöhle vermehren können.

Der häufigste Grund für eine Infektion im Mundbereich sind Herpesviren. Neben diesem sehr bekannten Krankheitsbild existieren noch ein paar andere Krankheiten, die zu Entzündungen des Mundbereichs führen.

Dazu gehören Aphten, Mundsoor (besonders bei Kindern), Herpangina und eine Mundinfektion durch Varizellen.

Herpesinfektion des Mundes

Krankheitsbild

Eine Infektion mit Herpesviren im Mund wird auch Mundfäule (Stomatitis aphtosa) genannt und ist eine der häufigsten Erkrankungen der Mundhöhle.

Die Mundfäule tritt vor allem bei kleinen Kindern im Alter von zwei bis acht Jahren auf und entspricht einer sogenannten Erstinfektion mit dem Herpesvirus. Aber auch im Erwachsenenalter kann es immer mal wieder zu einer Herpesinfektion im Mundbereich kommen.


Diagnostik

Ähnlich wie beim Lippenherpes, dem die gleichen Herpes Viren zugrunde liegen, sind auch in der Mundhöhle, die für Herpes charakteristischen roten Bläschen deutlich zu erkennen.

Diese siedeln sich vor allem auf den Mundschleimhäuten an.


Ursachen

Den Herpesvirus tragen die meisten Menschen in sich, ohne dass dieser jedoch ausbricht.

Erst ein geschwächtes Immunsystem führt dazu, dass sich der Virus ausbreitet und die juckenden, roten Bläschen im Mund auftreten. Tröpfcheninfektion und beispielsweise die Benutzung von gleichem Besteck einer infizierten Person sind Ursachen für die Herpesinfektion im Mundbereich.


Symptome

Die Symptome einer Herpesinfektion in der Mundhöhle sind zunächst hohes Fieber und starke Schmerzen im Mundbereich durch die zahlreichen Herpesbläschen auf den Mundschleimhäuten.

Aus diesem Grund leidet der Patient zudem unter massiven Schluckbeschwerden. Denn oftmals sind von der Entzündung auch Zahnfleisch, Gaumen und Zunge betroffen.

Ein weiteres Symptom ist starker Mundgeruch (Fötor).


Therapie

Bei Herpesinfektionen werden grundsätzlich nur die Symptome behandelt und nicht die Ursache.

Da die Ursache meistens jedoch ein geschwächtes Immunsystem zugrunde liegt, wird dem Patienten geraten, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, Stress zu reduzieren und sich körperlich zu betätigen.

Die Symptome einer Herpesinfektion im Mund werden mit Salben, Gels und Teespülungen behandelt. Ebenso ist der Einsatz von fiebersenkenden Medikamenten geläufig. Zudem sollte auf eine gründliche Mundhygiene geachtet werden, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Aphten

Krankheitsbild

Aphten sind schmerzhafte Schleimhautveränderungen im Mundbereich, die auch als Mundgeschwüre bezeichnet werden und zählen zu den häufigsten Munderkrankungen eines Erwachsenen.


Diagnostik

Aphthen sind durch einzeln entzündete Bläschen zu erkennen, die zumeist innen weißlich und außen rötlich gefärbt sind.

Auf der Oberfläche der Bläschen ist ein Belag zu sehen. Von den Bläschen können, neben der Mundschleimhaut auch das Zahnfleisch, Zunge und Gaumen betroffen sein.


Ursachen

Eine genaue Ursache für die Entstehung von Aphten ist unklar.

Vermutet wird, dass Hormone, ein gestörtes Immunsystem, psychosomatische Faktoren oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten Gründe dafür sind.


Symptome

Neben den rot-weißlich gefärbten und entzündeten Bläschen, die starke Schmerzen hervorrufen, kommt es zur vermehrten Speichelansammlung.

Die brennenden Schmerzen treten außerdem vorwiegend bei der Nahrungszufuhr auf. Aber auch das Sprechen und Schlucken ist von starken Schmerzen begleitet.

Fieber oder Mundgeruch tritt bei diesem Krankheitsbild nicht auf.


Therapie

Behandelt werden die Aphten mit Cremes, Salben oder Gels sowie desinfizierenden Mundspülungen.

Außerdem wird dem Patienten zu einer reizlosen Nahrung geraten. Das heißt, vermehrt auf sehr kalte oder heiße sowie fettige Kost verzichten, um die Heilung zu begünstigen.

Infektion durch Varizellen

Krankheitsbild

Die Infektion durch Varizellen (Varizella zoster) in der Mundhöhle beruht auf den Windpocken, die ebenfalls durch die Varizellen hervorgerufen werden.

Denn auch die Varizellen, die ebenfalls zu den Herpesviren zählen, bleiben nach einer Erstinfektion im Organismus und können unter bestimmten Umständen, wie ein geschwächtes Immunsystem wieder als Infektion auftreten.

In den meisten Fällen führt das zu einer Gürtelrose, aber auch der Mundbereich kann sich durch eine Varizelleninfektion (Zoster) entzünden.


Diagnostik

Rötliche und entzündete Bläschen sind deutlich auf der Haut bzw. Mundschleimhaut zu erkennen.

Die Bläschen sind charakterisiert durch keine diffuse Verteilung, sondern dass sie sich kontinuierlich an den Nervenbahnen ausweiten. Oftmals sind keine Bläschen, wie auf der Haut zu erkennen, weil diese im Mund recht schnell einreißen. Übrig bleibt ein sogenannter Ulzera.

In diesem Fall kleine Geschwüre, die durch einen rötlich entzündeten Hof charakterisiert sind.


Ursachen

Auch hier ist die Ursache oftmals ein geschwächtes Immunsystem, dass den im Körper ruhenden Virus ausbrechen lässt.


Symptome

Die Mundschleimhäute sind von kleinen entzündeten Bläschen befallen, die zum Teil geplatzt sind und eine entzündliche Fläche darstellen.

Die Betroffenen haben starke Schwierigkeiten bei der Nahrungszufuhr, da die Bläschen bzw. entzündlichen Stellen massive Schmerzen hervorrufen.


Therapie

Den Betroffenen werden virushemmende Arzneimittel (wie hochdosiertes Aciclovir) verschrieben.

Diese Medikamente helfen auch dabei eine entstandene Gesichtslähmung zurückzubilden. Diese kommt dadurch zustande, dass auch die Hirnnerven von den Virazellen betroffen sein können.

Wird die Gesichtslähmung frühzeitig behandelt bzw. die dafür verantwortlichen Virazellen, geht diese in den meisten Fällen vollständig zurück.

Neben der Verabreichung von virushemmenden Medikamenten bekommt der Patient Vitamin-B-Präparate und schmerzlindernde Mittel verabreicht.

Mit einer speziellen Zinklotion werden die Bläschen lokal behandelt. Die Krustenentfernung erfolgt mit einer Antibiotikasalbe.

Herpangina

Krankheitsbild

Eine Herpangina (Zahorsky-Krankheit) hat nicht wie vermutet den Ursprung eines Herpesvirus, sondern die Ursache hierfür sind sogenannte Coxsackie-Viren, die diese Infektion der Mundschleimhaut hervorrufen.

Bei diesem Krankheitsbild der Mundhöhle sind vor allem Rachenschleimhaut und Gaumenmandeln betroffen.


Diagnostik

Eine Herpangina wird schnell durch rötliche Bläschen oder flache Geschwüre (Ulzera) mit tiefrotem Hof im Mund diagnostiziert.


Ursachen

Die Coxsackie-Viren werden über Tröpfcheninfektion übertragen.

Aber auch durch mangelnde Hygiene nach dem Toilettengang können diese Viren übertragen werden. Unter Herpangina leiden vor allem kleine Kinder (eins bis acht Jahre).


Symptome

Neben den rötlichen und entzündeten Bläschen sowie kleinen dunkelroten Geschwüren kommt es bei einer Herpangina zu Kopfschmerzen, teils hohem Fieber und einer massiv entzündeten Mundhöhle.

Außerdem können die Lymphknoten am Hals angeschwollen sein. Mundgeruch bleibt aus.


Therapie

Auch bei diesem Krankheitsbild beschränkt sich die Behandlung nur auf die Symptome.

Diese werden mit entzündungshemmenden Substanzen sowie desinfizierenden Mundspülungen und Kamille behandelt. Fiebersenkende Arzneien können ebenfalls verabreicht werden.