Eingerissene Mundwinkel

Beschreibung

Trocknet die Haut im Gesicht aufgrund von einer geschwächten Immunabwehr aus und wird spröde, kann sie an den Mundwinkeln einreißen.

Solche eingerissenen Mundwinkel sehen nicht nur unschön aus, sondern bereiten dem Betroffenen auch Schmerzen. Die empfindlichen Risse reagieren sensibel auf Berührung und beeinträchtigen den Patienten beim Sprechen und beim Essen. Besonders beim Kontakt mit Speichel, Zahnpasta oder Speisen tritt ein unangenehmes Brennen auf.

Mediziner sprechen auch von Mundwinkelrhagaden, Perlèche oder Faulecken, wenn die entzündlichen Mundwinkel nur schlecht heilen und immer wieder einreißen.

Werden die eingerissenen Mundwinkel von gelblich verkrusteten Bläschen begleitet, liegt eine Infektion mit Bakterien oder Herpes vor.

Schwanger Frauen, Diabetiker und Patienten während einer Antibiotika-Behandlung sind besonders anfällig für die unangenehmen Mundwinkelrhagaden.

Ursachen

Eingerissene Mundwinkel deuten darauf hin, dass Gesundheit und Vitalität des Körpers beeinträchtigt sind. In vielen Fällen sind Infektionen oder Mangelerscheinungen der Grund für die entzündlichen Risse am Mund.

Die allgemeine Beschaffenheit der Haut hängt unmittelbar mit der Ernährung zusammen. Bei einem Vitamin- oder Mineralstoffmangel neigt die Haut zur Trockenheit und Mundwinkel können zum Beispiel einreißen. Vor allem führen zu wenig Vitamin B2 und C sowie ein Eisen- oder Zinkmangel zu eingerissenen Mundwinkeln.

Aber auch Umwelteinflüsse wie hohe Luftfeuchtigkeit oder große Temperaturunterschiede machen der Haut zu schaffen und können rissige und spröde Mundwinkel verursachen. Zu viel Feuchtigkeit durch permanentes Lippenlecken oder -kauen hat die gleiche Wirkung.

So kann auch eine Unterversorgung der Haut bei wenig Pflege zu eingerissenen Mundwinkeln führen.

Erweisen sich eingerissene Mundwinkel als sehr hartnäckig, kann auch eine Infektion im Bereich von Lippen und Mund vorliegen:

• bakterielle Hauterkrankungen
• Erkrankungen im Mundbereich
• Lippenherpes
• Pilzinfektion der Mundhöhle (Mundsoor)

Aber auch Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Allergien auf bestimmte Kosmetikprodukte (z.B. Lippenstift) können die Lippen austrocknen und ein Einreißen auslösen.

Bei älteren Patienten kann zudem ein häufiges Verrutschen der Zahnprothese für eingerissene Mundwinkel der Grund sein.

Diagnose

Eingerissene Mundwinkel sollten auch von einem Dermatologen untersucht werden. In manchen Fällen können Allergien, Infektionen oder auch chronische Hautkrankheiten vorliegen.

Vorübergehend trockene Haut ist kein Grund zur Beunruhigung. Sind Mundwinkel jedoch anhaltend rau und spröde und neigen wiederkehrend zum Einreißen, sollten Patienten einen Arzt konsultieren.

Im Rahmen der Anamnese erfragt der Dermatologe die Begleitsymptome und mögliche Vorerkrankungen oder Behandlungen des Betroffenen. Danach untersucht der Arzt den betreffenden Bereich der Lippen, um Entzündungen, Herpesinfektionen oder Pilzbefall festzustellen.

Abhängig vom Befund wertet der Arzt einen Abstrich von Lippe oder Mundschleimhaut labordiagnostisch aus und führt unter Umständen auch eine Blutuntersuchung oder einen Allergietest durch.

Therapie

Abhängig vom jeweiligen Untersuchungsbefund erfordern eingerissene Mundwinkel eine bestimmte Behandlung.

Generell ist eine ausreichende Hautpflege ratsam, um ein weiteres Einreißen der Mundwinkel zu verhindern. Besonders bei trockenem und kaltem Wetter ist eine spezielle Pflege der Haut wichtig. Zudem sollten sich Patienten ein häufiges Befeuchten der Lippen mit der Zunge abgewöhnen.

Bei einem vorliegenden Vitamin-B2-Mangel sollte die Ernährung fortan mehr Milch- und Vollkornprodukte sowie Fisch, Eier und Fleisch enthalten. Um das Defizit an Vitamin C abzudecken, können Kiwi, Fenchel oder Apfelsinen gut tun. Bei Eisenmangel helfen auch Brennnessel- oder Rotbuschtee, wobei zusätzlich ärztliche Anordnungen befolgt werden müssen.

Werden eingerissene Mundwinkel von einer Infektion verursacht, verschreibt der Arzt antibiotische oder antivirale Salben. Eine zusätzliche Behandlung mit Antibiotika kann unter Umständen auch erforderlich sein.