Rauchen und die Folgen

  • Die Sucht nach Nikotin
  • Gefahr - Lungenkrebs
  • Die Wirkung der Zigarette
  • Rauchen in der Schwangerschaft
  • Hilfsmittel zur Entwöhnung
  • Raucher-Selbst-Test
  • Entzug und Hilfe

Die Sucht nach Nikotin

Jährlich sterben mehr als 100.000 Raucher an den Folgen ihrer Nikotinsucht. Zu dieser traurigen Bilanz führen verschiedene Folgeerkrankungen des Rauchens wie:

  • Lungenkrebs
  • Durchblutungsstörungen
  • Thrombose
  • Raucherbein
  • Herzinfarkt

Das statistische Bundesamt prognostiziert, dass Rauchen in wenigen Jahrzehnten die häufigste Krankheits- und Todesursache weltweit sein wird. Denn infolge des Rauchens erkranken in Deutschland jährlich circa 90.000 Menschen an Herz- und Kreislaufkrankheiten und circa 30.000 weitere Menschen an Lungenkrebs.

Rauchen ist eine Suchterkrankung. Doch wurde der Begriff Sucht in den letzten Jahren weitestgehend durch die Begriffe Missbrauch und Abhängigkeit ersetzt. .


Erkrankungen neben der Nikotinsucht

Statistisch stirbt jeder zweite Raucher an einer Krankheit, die auf das Rauchen zurückgeht. Mittlerweile gibt es unzählige Krankheiten und Todesursachen, die direkt auf krebserregende oder giftige Stoffe des Zigarettenqualms zurückführen lassen. Einige davon sind:

  • Rauchen gefährdet Ihre GesundheitKurzatmigkeit
  • Verstärkung von Asthma
  • erhöhtes Parodontose-Risiko
  • Magen-Darm-Störungen
  • erhöhte Herzfrequenz
  • erhöhter Blutdruck
  • Impotenz
  • vorzeitige Hautalterung
  • Unfruchtbarkeit
  • Beeinträchtigung von Geruch- und Geschmackssinn
  • Arteriosklerose
  • verzögerte Wundheilung
  • koronare Herzkrankheit
  • Herzinfarkt und Schlaganfall
  • verfrühter Eintritt in die Wechseljahre
  • Schwangerschafts-Komplikationen
  • chronische Lungenerkrankungen

Lesen Sie mehr zum Thema Lungen-Check - Wie fit ist Ihre Lunge? >>

Gefahr - Lungenkrebs

Wenn Zellen eines Gewebes oder Organs sich unkontrolliert vermehren und wachsen, spricht man von Krebs oder einem Krebsgeschwür. Die gutartige Variante richtet in der Regel keinen Schaden an. Sie behindern die Organe nicht in ihrer Aufgabe und bleiben in ihrem Raum beschränkt. Dagegen können bösartige Tumoren in Organe und Gewebe eindringen und dort unwiderruflichen Schaden anrichten.

Desweiteren setzt ein bösartiger Tumor Tochterzellen in die Blutbahn, um andere Körperregionen zu erreichen und sich dort weiter auszubreiten. Die dann beispielsweise in der Leber, Knochen oder Gehirn wachsenden Tochtergeschwüre nennt man Metastasen.


Lungenkrebs ist die Krebserkrankung Nummer 1 bei Männern!

Circa 28.000 Männer erkranken jährlich an Lungenkrebs. Damit steht diese Krebserkrankung bei Männern auf Platz Nummer Eins in der Häufigkeits-Skala der Krebsarten. Bei den Frauen sind es jährlich 9.000, die an Lungenkrebs erkranken. Damit rangiert die Krebsart bei dem weiblichen Geschlecht auf Platz Fünf.

Lungenkrebs ist eine Krebserkrankung, bei der 90 Prozent aller Diagnosen zu den bösartigen Tumoren zählen. Besondere Merkmale bei diesen Krebs sind Metastasen in der Leber, in den Knochen, im Gehirn, sowie in den Lymphknoten.


Verzögerte Wundheilung

Bei größeren Wunden wie zum Beispiel Operationen verlassen wir uns auf Ärzte. Bei kleineren Schürfwunden, Schnittwunden und Narben verlassen wir uns normalerweise auf unseren Körper. Doch wir selber können unserem Körper helfen, dass Wunden schneller verheilen, denn eine Wundheilung kann verzögert werden, wenn die Wunde nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird.

Hier sind Raucher benachteiligt, denn Nikotin ist ein Gefäßgift, welches Durchblutungsstörungen zur Folge hat. Das betrifft nicht nur die großen Arterien, sondern auch die kleinen Äderchen im gesamten Körper. Bei Rauchern kommt es deshalb öfter zu Wundinfektionen und verzögerten Wundheilungen. Ärzte raten bei größeren Operationen schon vorsorglich einige Wochen vorher mit dem Rauchen aufzuhören.

Als Raucher sollten Sie Ihren Gesundheitszustand gewissenhaft prüfen lassen. Lesen Sie hier mehr zum ärztlichen Raucher-Check-Up >>

Die Wirkung der Zigarette

Die Abhängigkeit eines Rauchers an seine Zigarette geht auf verschiedene antrainierte Verhaltensweisen zurück. So baut er bestimmte Rituale auf und verbindet bestimmte Wirkungen mit ihnen. Bekannte Situationen sind zum Beispiel: die Zigarette zu der Tasse Kaffee, als kurze Pause bei Stress und Nervosität oder nach dem Essen.

Zusätzlich gilt die Zigarette als sozialer Kommunikator, vor allem von jungen Rauchern wird das Gefühl der Dazugehörigkeit als sehr positiv dargestellt.

Ein weiterer Aspekt ist, dass Rauchen die Appetitschwelle senkt. Somit gilt Rauchen als Indikator wenn es um vermeintliches Übergewicht geht.


Zigarretten machen auch emotional abhängigSuchtstoffe in der Zigarette

Viele der mehr als 4.000 Inhaltsstoffe einer Zigarette gelten als gefährlich und gesundheitsschädigend. Bei einer gerauchten Schachtel Zigaretten täglich kommt nach einem Jahr eine Tasse Teer zusammen.

Denn die in einer Zigarette enthaltenen Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Teer sind für verschiedene Krebserkran­kungen verantwortlich. Weiterhin ist das Kohlenmonoxid für die Durchblutungsstörungen zu verantworten. Da Kohlenmonoxid eine stärkere Bindung zu den roten Blutkörperchen aufbauen kann als Sauerstoff, hindert es die roten Blutkörperchen daran Sauerstoff zu transportieren.

Aus diesem Grund sind Raucher bei körperlichen Aktivitäten weniger leistungsfähig und werden schneller kurzatmig. Der Körper versucht einer Unterversorgung vorzubeugen und produziert mehr Hämoglobin, welches der Hauptinhaltsstoff eines roten Blutkörperchens ist. Auf Grund dieser Mehrproduktion wird das Blut dicker und aus Folge dessen steigt die Thrombosegefahr.

Rauchen in der Schwangerschaft

Rauchen während der Schwangerschaft ist das Schlimmste, was Sie Ihrem ungeborenen Kind antun können. Kinder tragen durch die Sucht ihrer Eltern einen lebenslangen Schaden davon.

Atemwegsbeschwerden bei den Kindern sind keine Seltenheit und auch das Zappel­phillip-Syndrom wurde vier Mal häufiger bei Kinder festgestellt, deren Eltern während und nach der Schwangerschaft rauchten. Denn das Nikotin gelangt über die Plazenta direkt in den Kreislauf des Kindes. Dadurch wird es mit weniger Nährstoffen versorgt und erhält auch weniger Sauerstoff.

Kinder von Raucher-Müttern kommen sehr häufig als Frühchen zur Welt. Zusätzlich kann Rauchen während der Schwangerschaft auch zu Blutungen und Fehlgeburten führen.

Hilfsmittel zur Entwöhnung

Wer das Rauchen aufgeben will, leidet häufig unter Entzugserscheinungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel oder Schlaflosigkeit. Auch zu Missstimmungen zählen zu den vielfältigen Entzugserscheinungen.


Nikotinhaltige Medikamente

Nikotinhaltige Medikamente helfen bei der RaucherentwöhnungDiverse Nikotin-Pflaster, -Kaugummis, -sprays sollen die Entzugserscheinungen eines Rauchers bei der Entwöh­nung der Zigarette helfen. Diese Medikamente werden über einen längeren Zeitraum in immer geringerer Dosis verabreicht und sollen helfen, die Nikotin-Zufuhr zu re­duzieren. Auch der Körper soll sich so leichter umstel­len und umgewöhnen können.

Der Raucher, beziehungsweise derkünftige Nicht-Raucher muss lang eingeübte Verhaltensweisen neu erlernen. Bisher war es für ihn normal in bestimmten Situationen zur Zigarette zu greifen, doch neue Handlungsweisen müssen sich erst angeeignet werden und dabei helfen keine Medikamente.


Psychopharmaka

Wenn das psychische Verlangen nach einer Zigarette so groß ist, dass der Raucher nicht wiederstehen kann, aber aus zum Beispiel gesundheitlichen Gründen ein absolutes Rauchverbot auferlegt wurde, kommen Psychopharmaka zum Einsatz. Diese Arzneimittel vermindern das Verlangen nach einer Zigarette  und greifen deshalb direkt in den Nerven-Stoffwechsel ein. Diese Art von Entwöhnungshilfsmittel darf nur unter ärztlicher Betreuung eingenommen werden.


Nikotinagonisten

Diese Art von Arzneimittel setzt sich im Gehirn an Stellen, an denen sonst das Nikotin wirkt. Sie verhindern, dass der Raucher Genuss an der Zigarette empfindet und auch das Belohnungsgefühl soll durch diese Medikamente unterbunden werden. Da diese Entwöhnungshilfsmittel auch im Gehirn wirken und Nebenwirkungen auftreten können, dürfen sie nur unter ärztlicher Betreuung eingenommen werden.


Akupunktur

Akkupunktur hat bei der Raucherentwöhnung gute Erfolge erzielt. Bei dieser Methode werden in der Ohrmuschel bestimmte Suchtpunkte mit einer Nadel fixiert und punktiert. Doch auch wie bei allen anderen Hilfsmitteln gilt auch hier: Ohne eigenen Willen funktioniert es leider nicht.

Scheuen Sie sich nicht ärztliche Hilfe bei der Raucherentwöhnung in Anspruch zu nehmen. Ihre Arzt kann Ihnen bei der Suchtüberwindung hilfreich zur Seite stehen. Informieren Sie sich hier über die ärztliche Raucherentwöhnung (IGeL) >>

Raucher-Selbst-Test

Wie stark bin ich nikotinabhängig?

Dieser Test soll Ihnen aufzeigen, wie stark Sie der Zigarette verfallen sind. Finden Sie heraus, ob Sie eher zu den Genussrauchern oder den Kettenrauchern gehören. Und wie leicht es Ihnen fällt, auch mal Nein zur Zigarette zu sagen.

Kreuzen Sie die Antwort an, die am ehesten auf Sie zutrifft.

 

 

1.

Wann rauchen Sie nach dem Aufstehen normalerweise Ihre erste Zigarette?

Direkt nach dem Aufstehen.

Innerhalb der ersten 30 Minuten.

Nach ein bis zwei Stunden.

Ich brauche am Morgen keine Zigarette.

2.

Geraten Sie in Stress, wenn Sie keine Zigaretten dabei haben?

Ja, ich muss immer Zigaretten bei mir tragen.

Nein, das ist mir egal.

Ein bisschen unruhig fühl ich mich schon.

Nein, bei Gelegenheit kaufe ich mir neue Zigaretten.

3.

Haben Sie immer eine Reserveschachtel Zigaretten dabei?

Bevor meine Zigaretten­schachtel aufgebraucht ist, kaufe ich mir eine Neue.

Ich kaufe erst neue Zigaretten, wenn ich wirklich keine mehr habe.

Sicherheitshalber habe ich immer eine zweite Schachtel dabei.

Ich kaufe Zigaretten immer stangenweise.

4.

Bereiten Ihnen Rauchverbote an öffentlichen Orten Schwierigkeiten?

Ja und ich kann mich nur schwer daran halten.

Nein, dann rauche ich einfach später.

Ja und deshalb meide ich diese Orte.

Nein, Rauchverbotszonen haben schließlich ihre Berechtigung.

5.

Sind Ihnen die Gesundheitsrisiken des Rauchens bewusst?

Ja, ich kenne die Gefahren des Rauchens.

Nein, ich wusste nicht, dass man durch das Rauchen krank werden kann.

Ich will davon gar nichts wissen.

Ich glaube nicht, dass Rauchen so schädlich ist,
wie behauptet wird.

6.

Haben die Gesundheitsrisiken Einfluss auf Ihr Rauchverhalten?

Ich denke beim Rauchen nicht an die Risiken.

Nein, ich will mein Leben genießen und dazu gehören auch Zigaretten.

Ja, deshalb habe ich beim Arzt eine Rauchervorsorge machen lassen.

Ja, deshalb rauche ich
nur noch selten.

7.

Rauchen Sie starke oder leichte Zigaretten (über oder unter 0,6 mg Nikotin)?

Starke, bei leichteren (unter 0,6 mg Nikotin) merke ich nichts.

Starke, so rauche ich weniger am Tag.

Leichte oder Menthol-Zigaretten rauch ich am liebsten.

Ausschließlich Leichte, andere Zigaretten sind mir zu stark.

8.

Möchten Sie ernsthaft mit dem Rauchen aufhören?

Ja, ich habe mich bereits beim Arzt informiert.

Bisher nicht, dafür rauche ich zu gern.

Nein, das würde ich sowieso nicht schaffen.

Mit zwei oder drei Zigaretten am Tag bin ich doch noch nicht süchtig.

9.

Auf welche Zigarette können Sie am wenigsten verzichten?

Auf die erste Zigarette am Morgen.

Auf die "Genuss"-­Zigarette mit Alkohol oder Kaffee.

Auf die Zigarette in der Pause.

Ich kann ganz auf Zigaretten verzichten.

10.

Wie viele Zigaretten rauchen Sie im Allgemeinen pro Tag?

weniger als zehn

11-20

21-30

31 und mehr

11.

Haben Sie das Gefühl am Morgen mehr rauchen zu müssen?

Ja, schon nach dem Aufstehen.

Ja, vor allem zum morgend­lichen Kaffee.

Nein, ich rauche über den Tag verteilt gleich viel.

Ich rauche eher abends mehr.

12.

Rauchen Sie in Stresssituationen mehr?

Ja, dann rauche ich eine nach der anderen.

Ja, Zigaretten helfen mir mich zu beruhigen.

Nein, im Stress habe ich keine Zeit zu rauchen.

Stress hat keinen Einfluss auf meinen Zigaretten­konsum.

13.

Fühlen Sie sich selbst durch den Zigarettenrauch gestört?

Ja, deshalb rauche ich draußen.

Ja, weil meine Kleidung dadurch immer riecht.

Nein, ich kann ja lüften.

Mich stört Zigarettenrauch nicht.

14.

Kommt es vor, dass Sie rauchen, wenn Sie krank sind und tagsüber im Bett bleiben müssen?

Natürlich, ich bin ja nicht wegen Rauchen krank­ geschrieben.

Ja, der Aschenbecher steht sogar an meinem Bett.

Wenn es mir schlecht geht, habe ich auch nicht das Verlangen zu rauchen.

Auf keinen Fall! Ich möchte schnell gesund werden.

 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Entzug und Hilfe

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie die Überlegung haben mit dem Rauchen aufzuhören. Er wird Sie gern unterstützen und Ihnen mit vielen praktischen Tipps helfen. Zusätzlich kann er Ihnen auch Raucherentwöhnungs-Programme anbieten, die Ihnen durch den Alltag helfen werden.

Wenn Sie Ihre Rauchergewohnheiten nicht ändern möchten, sollten Sie trotzdem regemäßig Ihren Arzt aufsuchen. Bei gezielten Raucher-Check-Ups werden unter anderen Ihre Lunge und Ihre Blutgefäße kontrolliert, damit bei einer Erkrankung frühestmöglich dagegen angegangen werden kann.


Anonyme Raucher

Lenzenhubweg 28
76227 Karlsruhe
Telefon: 0721/408221

Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e. V.

Postfach 12 44
85 379 Eching
Telefon: 089/3162525
Telefax: 089/3162525
Email: mail@aerztlicher-arbeitskreis.de
Internet: http://www.aerztlicher-arbeitskreis.de

Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren e.V. (DHS)

Westring 2
59065 Hamm
Telefon: 02381/9015-0
Telefax: 02381/9015-30
Email: info@dhs.de
Internet: http://www.dhs.de

Deutsche Lungenstiftung e.V.

Podbielskistr. 380
30659 Hannover
Telefon: 0511/9063347
Telefax: 0511/9063779
Email: deutsche.lungenstiftung@t-online.de
Internet: www.pneumologie.de/dls/index.html