Symptome
Gewichtsabnahme
- Beschreibung
- Ursachen
- Diagnose
- Therapie
Beschreibung
Weniger zu wiegen ist der Wunsch vieler übergewichtiger Menschen und kann durch eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und regelmäßigem Sport auf natürlichem Wege erreicht werden. Ein ungewollter, ungewöhnlich schneller und starker Gewichtsverlust deutet allerdings auf eine körperliche oder psychische Erkrankung hin.
Eine durch Krankheit ausgelöste abnorme Verringerung des Körpergewichtes ist oft verbunden mit Nebensymptomen wie Durchfall, Juckreiz, Abgeschlagenheit oder Nachtschweiß. Wenn Sie sehr plötzlich viel Gewicht verlieren, sollten Sie die Ursache von einem Allgemeinmediziner diagnostizieren lassen.
Zwangsläufig geht eine deutliche Gewichtsabnahme auch mit einer Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit einher. Zudem wird der Körper nur unzureichend mit den für ihn lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt. Eine verminderte Immunabwehr und Mangelerscheinungen wie Haarausfall können die Folge dieser Unterversorgung sein.
Ursachen
Eine Gewichtsabnahme muss nicht zwingend auf eine Grunderkrankung hinweisen. Auch eine Umstellung der Ernährungsweise, verstärkte körperliche Aktivität oder stressige Lebensumstände können für ein reduziertes Körpergewicht verantwortlich sein. Verliert der Körper allerdings unvermittelt und sehr rasch an Masse, steckt oft eine Erkrankung des Verdauungstraktes dahinter.
Die Medizin unterscheidet einen Gewichtsverlust bei normalem beziehungsweise gesteigertem Appetit von einem Gewichtsverlust bei vermindertem Appetit. Diese unterschiedliche Symptomatik liefert dem Hausarzt aufschlussreiche Hinweise für die Diagnosestellung.
Zu den Ursachen einer Gewichtsabnahme bei normalem oder gesteigertem Hunger zählen:
- Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse)
- Diabetes mellitus
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten (zum Beispiel Zöliakie oder Laktoseintoleranz)
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Tuberkulose
- Darmparasiten
Eine Gewichtsreduktion durch ein vermindertes Hungergefühl tritt in Verbindung mit den folgenden Erkrankungen auf:
- Niereninsuffizienz
- chronische Infektionskrankheiten wie AIDS
- Morbus Addison (Unterfunktion der Nebennierenrinden)
- Tumorerkrankungen
- Medikamentennebenwirkung
Appetitlosigkeit und eine daraus resultierende Gewichtsabnahme können darüber hinaus Symptome einer psychischen Erkrankung sein. So wird ein vermindertes Hungergefühl beispielsweise bei Depressionen beobachtet. Zu nennen sind ferner Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie. Die Betroffenen leiden unter der Vorstellung zu dick zu sein und zwingen sich zu radikalen Hungerkuren.
Diagnose
Bei einer plötzlich und unbeabsichtigt eingetretenen Gewichtsabnahme sollten Sie Ihren Hausarzt konsultieren. Anhand der ihm geschilderten Symptomatik und ergänzender Untersuchungen kann er erkennen, ob dem verminderten Körpergewicht eine Erkrankung zugrunde liegt.
Während des Anamnese-Gespräches erkundigt sich der behandelnde Arzt zunächst danach, wie viel Gewicht Sie konkret verloren haben und welche Nebensymptome vorliegen.
Informationen über Vorerkrankungen und die Einnahme von Medikamenten sind für die Ursachenfindung ebenfalls von Belang. Auch persönliche Probleme im beruflichen oder familiären Umfeld sowie Veränderungen in den Ess- und Lebensgewohnheiten können wichtige Hinweise für die Diagnose sein.
Bei der anschließenden Untersuchung des Körpers wird der Allgemeinmediziner zunächst das aktuelle Gewicht des Patienten ermitteln und daraus den Body Mass Index errechnen, der als Indikator für ein zu niedriges oder zu hohes Körpergewicht dient.
Außerdem nimmt der Arzt eine Blutprobe, um die Blutfettwerte, die Schilddrüsenwerte, die Werte des Blutzuckerspiegels, die Leber- sowie die Nierenwerte und Entzündungsmarker zu bestimmten.
Für die exakte Diagnose sind eine Reihe weiterer Untersuchungen notwendig:
- Puls- und Blutdruckmessung
- EKG
- Sonographie (Ultraschalluntersuchung)
- Blutuntersuchung
- Stuhlprobe
Therapie
Bei einer falschen Ernährungsweise als Ursache der Gewichtsabnahme wird Ihr Hausarzt Sie dabei unterstützen, Ihre Essgewohnheiten den Bedürfnissen Ihres Körpers anzupassen. Gegebenenfalls kann er dazu einen Ernährungsberater in die Therapie einbeziehen.
Wurde einer Erkrankung als Auslöser der Gewichtsabnahme festgestellt, ist die Behandlung darauf auszurichten. Bei einer Essstörung erfolgt die Therapie des Patienten in enger Abstimmung mit einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, der mit dem Betroffenen die psychischen Ursachen der Erkrankung aufarbeitet.
Eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) erfordert ebenso eine medikamentöse Behandlung wie eine Infektion des Darmes durch Würmer und andere Parasiten. Wurde die Gewichtsabnahme durch den Wirkstoff eines verordneten Medikaments ausgelöst, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt alternative Therapiemöglichkeiten oder eine Absetzung des Mittels besprechen.
Hat eine Tumorerkrankung den Gewichtsverlust ausgelöst, bedarf diese spezieller Behandlungsmethoden, zu denen unter anderem die Chemo- und die Strahlentherapie gehören.
© FACHARZT24 (letzte Aktualisierung: 28.11.2011)