Beschreibung
Hitzewallungen (fliegende Hitze) treten als plötzliche und anfallartige
Wärmewogen auf, die den gesamten Körper durchströmen. Nach oben nimmt die körperliche
Hitzewahrnehmung zu, weshalb die Wärmewallungen im Kopf-, Hals- und Nackenbereich
am intensivsten spürbar sind.
Oft beginnt die Hitzewallung in der Brust und breitet sich
von dort aus über den ganzen Körper aus. Die unangenehmen Wärmewellen führen dann
zum Erröten und zum Temperaturanstieg der Haut. Zugleich erhöht sich auch der
Puls. Betroffene neigen daher in Zusammenhang mit einer Hitzewallung häufiger
zu Wutausbrüchen.
Eine Hitzewallung kündigt sich in vielen Fällen durch ein
Druckgefühl im Kopf an und wird von einem körperlichen Unwohlsein begleitet.
Klingt die Welle nach einigen Minuten ab, bricht bei den Patienten unmittelbar
der Schweiß aus. Bei wenigen Frauen kann eine solche Hitzewallung auch fast
eine halbe Stunde andauern.
Anschließend kann es auch zu einem Frösteln oder sogar zu einem
Schüttelfrostanfall kommen, der durch die Verdunstungskälte ausgelöste wird.
Hitzewallungen können wiederholt pro Woche vorkommen. Manche
Patienten sind aber auch mehrmals pro Stunde von Hitzewallungen betroffen. Besonders
nachts oder abends treten Hitzewallungen vermehrt auf. Betroffene verschwitzen
Nacht- und Bettzeug und können nicht schlafen.
Ursachen
Hitzewallungen entstehen durch die plötzliche Ausdehnung von
Blutgefäßen, die direkt unter der Haut liegen. Auf diese Weise wird sehr viel
warmes Blut aus dem Körperinneren durch die Haut transportiert und wird vom
Betroffenen als Wärmewelle wahrgenommen.
Für diese Hitzewallungen sind Schwankungen im Hormonspiegel
verantwortlich. Vor allem Frauen in den Wechseljahren
leiden unter dem Hitzesymptom ihrer Hormonumstellung. Beinahe jede Frau ist in dieser
Zeit von Hitzewallungen betroffen.
Fällt der Östrogen-Spiegel plötzlich ab, wird das
Temperatursteuerungs-Zentrum im Gehirn gereizt und der Körper nimmt eine
scheinbare Überhitzung wahr. Zur vermeintlichen Regulierung wird das Blut des
Kreislaufs in die Haut nach außen geschickt, um dort abzukühlen. Ebenso ist das
plötzliche Schwitzen und die Ausschüttung von Adrenalin eine Kühlungsmaßnahme,
um die Körpertemperatur irrtümlicherweise zu normalisieren.
Durch den Genuss von Alkohol, Kaffee und heißen Mahlzeiten
kann das Auftreten von Hitzewallungen begünstigt werden. Aber auch
Stresssituationen lösen die Wärmewellen vermehrt aus. Genauso verlängern warme
Umgebungstemperaturen die Dauer einer Hitzewallung, während Fieber sie abschwächt
oder sogar verhindert.
Generell können Hitzewallungen auch durch die Einnahme von
Medikamenten hervorgerufen werden. Besonders begünstigend für die
Wärmeentwicklung wirken hormonbasierende Präparate.
Gleichzeitig können Hitzewallungen eine Begleiterscheinung
von allergischen Reaktionen sein. So sind auch Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion
oder mit Geschwüren in Blind-, Dünn- oder Dickdarm von Hitzewallungen
betroffen.
Diagnose
Da Hitzewallungen in der Regel zu den Beschwerden der Wechseljahre
zählen, wird der Arzt zunächst prüfen, ob der Patient von entsprechenden
hormonellen Schwankungen betroffen ist.
Bei Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, die
gleichzeitig Zyklusschwankungen haben, beginnen häufig die Wechseljahre.
Für die Feststellung des Klimakteriums
führt der Facharzt eine gynäkologische Untersuchung der Gebärmutter, der Brüste
und der Vagina durch, um entsprechende Veränderungen ermitteln zu können. Eine
anschließende Blutuntersuchung
kann die Konzentration der weiblichen Geschlechtshormone bestimmen.
Bei Männern, die unter Hitzewallungen leiden, sind häufig
bestimmte Medikamente die Ursache. Leidet der Patient neben den Wärmewellen
unter weiteren Beschwerden, sollte der Arzt davon erfahren, um die möglichen
Auslöser besser beurteilen zu können.
Zusätzliche Untersuchungen können die Diagnose sichern:
Therapie
Kommt es aufgrund von hormonellen Schwankungen zu den Hitzewallungen,
sind verschiedene Methoden wirksam. Werden die Wärmewellen von einer Erkrankung
ausgelöst, ist eine gezielte Behandlung nötig.
Um auf eine akute Hitzewallung zu reagieren, kann die
Patientin sich frische Luft verschaffen oder überflüssige Kleidung ablegen.
Langfristig kann den Beschwerden aber auch entgegen gewirkt werden, indem sich
der Betroffene regelmäßig Ruhe gönnt und sich viel in der Natur an der frischen
Luft aufhält. Zusätzlich hilft der Verzicht auf Kaffee, Alkohol oder Tee gegen
die Hitzewallungen.
Ist die Hormonumstellung nach einigen Jahren abgeschlossen,
verschwinden die Hitzewallungen allmählich von alleine. Schränken die
Beschwerden die Patientin in ihrem Alltag jedoch stark ein, kann durch eine
Östrogen-Gestagen-Hormonbehandlung vorzeitig Linderung erreicht werden.
Auch phytomedizinische Präparate wie Weinraute, Rotklee,
Hopfen oder Soja können wirksam gegen Hitzewallungen eingesetzt werden.