Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Beschwerden in den Wechseljahren

  • Überblick
  • Ursachen
  • Symptome und Beschwerden
  • Diagnose
  • Konventionelle Medizin
  • Komplemetäre­ Medizin

Überblick

Die Wechseljahre werden auch als Klimakterium bezeichnet. Damit ist der Zeit­abschnitt vor und nach der letzten Regelblutung gemeint. 

Im Körper der Frau kommt es dabei zu zahlreichen Veränderungen. Es werden weniger Geschlechts-Hormone produziert, bei vielen geht die Libido zurück. Beschwerden in den Wechseljahren sollten fachärztlich behandelt werden

Auch wenn die Wechseljahre keine Erkrankung darstellen, gehen sie bei vielen Frauen mit entsprechenden Beschwerden einher. Dazu zählen Hitzewallungen mit Schweiß­ausbrüchen, aber auch Schlafstörungen oder Verstimmungen.

In diesem Zusammenhang fällt oft das Wort „Menopause“. Es bezeichnet in der Regel das erste Jahr nach der letzten Monatsblutung.

Wann die Wechseljahre eintreten, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Das durchschnittliche Alter liegt zwischen 45 und 50 Jahren und die Dauer zwischen 8 und 10 Jahren.

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Ursachen

Die typischen Beschwerden der Wechseljahre werden nicht nur durch einen Mangel an Geschlechtshormonen ausgelöst, sondern auch durch ein Ungleich­gewicht.

Mit Beginn der Wechseljahre sinkt der Hormonspiegel des sogenannten Progesterons immer weiter ab. Progesteron sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut für die Aufnahme einer befruchteten Eizelle vorbereitet.

Das Hormon Östrogen wird von den Eizellen selbst gebildet. Erst wenn in den Eierstöcken keine Eizellen mehr vorhanden sind, hört auch die Östrogenproduktion auf. Dies geschieht aber meist erst nach Absenkung des Progesteronspiegels. So entsteht das ungleiche Verhältnis dieser Hormone.

Symptome und Beschwerden

Die Wechseljahre kündigen sich oft schleichend an.

Die Zykluslänge verändert sich. Bei manchen Frauen werden sie kürzer, bei anderen wird der Abstand zwischen den Zyklen länger. Hinzu kommt eine Verstärkung der Blutung.

Teilweise kommt es auch zu Blutungen zwischen den regelmäßigen Zyklen. Die Menopause beginnt mit dem Ausbleiben der Periode.

Folgende Beschwerden beuten auf den Beginn der Wechseljahre hin:

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
  • sexuelle Funktionsstörungen

Neben diesen Symptomen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, an Osteoporose zu erkranken. Dieser Knochenschwund wird ebenfalls durch einen Hormonmangel ausgelöst.

Der Östrogenmangel führt bei vielen Frauen dazu, dass die Schleimhäute im Genitalbereich dünner und trockener werden und somit anfälliger für Verletzungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind.

Nicht nur die Schleimhäute der Vagina, sondern auch die der Blase sind betroffen. Durch deren Rückbildung verliert der Beckenboden an Spannkraft, was wiederum zu Blasenschwäche führen kann.

Diagnose

Um die Konzentrationen der gebildeten Geschlechtshormone zu messen, kann der Frauenarzt eine Blutuntersuchung veranlassen.

Aus dem Ergebnis kann er dann bestimmen, in welcher Phase der Wechseljahre sich die Patientin gerade befindet. Bei Beschwerden nimmt der Gynäkologe zusätzlich noch einen Abstrich des Scheidengewebes. Durch die daraus resultierenden Werten und das persönliche Gespräch mit seiner Patientin kann er feststellen, ob bestimmte Symptome mit dem Hormon-Ungleichgewicht oder mit anderen Faktoren zusammenhängen.


Oft ist keine Therapie notwendig

Die meisten Beschwerden haben eine ganz natürliche Ursache und bedürfen keiner fachärztlichen Behandlung. Leiden die Betroffenen jedoch stark unter den Symptomen oder stellen sie ungewöhnliche Veränderungen wie eine rasche Gewichtsabnahme, starke Austrocknung der Haut oder depressive Verstimmungen fest, ist ein Besuch eines Arztes durchaus ratsam.

Eine deutliche Indikation für einen Arztbesuch stellt eine erneute Blutung nach der Menopause dar. Das sollte dem Gynäkologen unbedingt mitgeteilt werden, damit dieser eine mögliche Erkrankung der Gebärmutter abklären kann.

Konventionelle Medizin

Die fehlenden Hormone lassen sich über eine Hormonsubstitutionstherapie ausgleichen.


Hormontherapie

Hormonpräparate sind in vielerlei Formen erhältlich. Das bekannteste ist wohl das Pflaster, welches man zweimal die Woche erneuern muss. Es gibt aber auch Tabletten, Cremes, Sprays und Spritzen. Ob eine solche Therapie sinnvoll ist, sollte mit dem behandelnden Arzt erörtert werden.

Viele Frauen kommen sehr gut mit der hormonellen Umstellung klar, leiden jedoch unter Problemen beim Sex. Für sie empfehlen sich östrogenhaltige Präparate, die direkt in die Scheide eingeführt werden können und die Rückbildung der Schleimhäute verhindern.

Die Therapieform und die Dosierung der Hormone sind dabei sehr wichtig, da bei einem Missverhältnis das Risiko für die Krebsbildung steigen kann.

Bei anderen Beschwerden, wie den depressiven Verstimmungen, kann mit dem Arzt über die Einnahme von Antidepressiva verhandelt werden.

Komplemetäre­ Medizin

Bestimmte Pflanzen, wie der Mönchspfeffer und die Traubenkerze, enthalten sogenannte Phytohormone, die den weiblichen Geschlechtshormonen sehr ähnlich sind und so als Regulatoren für den unausgewogenen Hormonhaushalt eingesetzt werden können.

Bei Schlafstörungen können Extrakte aus Baldrian, Melisse, Passionsblume oder Hopfen Linderung verschaffen. Gegen Nervosität und Stimmungsschwankungen wird gerne Johanniskraut verabreicht.


Homöopathie

Für Frauen, die oft unter Hitzewallungen leiden, könnte die kanadische Blutwurzel (Sanguinaria) hilfreich sein. Die Ignatiusbohne soll Stimmungsschwankungen lindern.


Selbsthilfe

Da zu den Beschwerden meist auch die Blasenschwäche zählt, kann es durchaus sinnvoll sein, schon frühzeitig die Beckenbodenmuskulatur zu trainieren und so einer späteren Inkontinenz vorzubeugen.

Aber auch die Auseinandersetzungen mit den Veränderungen im eigenen Körper sollten nicht hinausgeschoben werden.

Einerseits empfinden viele Frauen den Verlust ihrer Fruchtbarkeit als trauriges Ereignis, auf der anderen Seite nehmen sie das als Beginn eines neuen befreiteren Zeitabschnitts wahr. Um mit dieser Umstellung zurechtzukommen, ist es wichtig, seine Bedenken dem Partner mitzuteilen und sich mit Freundinnen und Vertrauten, die sich in der gleichen Situation befinden, auszutauschen. Gerne führt auch die Gynäkologin bzw. der Gynäkologe ein beratendes Gespräch durch.