Beschreibung
Die Lymphknoten verteilen sich über den gesamten
Körper und fungieren als Schaltzentralen des Immunsystems. Im Falle einer
Erkrankung werden sie aktiviert und schwellen an.
Das Lymphsystem durchzieht den menschlichen Körper
parallel zu den Blutgefäßen und dient als Leitungssystem der Gewebeflüssigkeit.
Auf ihrem Weg passiert diese auch als Lymphe bezeichnete Flüssigkeit zahlreiche
Lymphknoten, die dafür zuständig sind, das Gewebswasser zu reinigen und
Krankheitserreger und andere Fremdkörper zurückzuhalten.
Die bis zu zwei Zentimeter großen Knötchen befinden
sich unter anderem am Hals, hinter den Ohren, in der Leiste und in den Achseln.
Jedes einzelne von ihnen ist für die Filterung der Lymphe in einer klar
abgegrenzten Region des Körpers verantwortlich.
Für gewöhnlich sind die Lymphknoten bei gesunden
Menschen weder zu sehen noch zu ertasten. Im Falle einer Erkältung lassen sich
zumeist jedoch kleine Knötchen am Hals gut erfühlen. Geschwollene Lymphknoten
können aber auch ein Hinweis auf eine ernsthafte Infektionskrankheit oder eine
Tumorerkrankung sein, vor allem dann, wenn sie am gesamten Körper auftreten.
Ursachen
Die möglichen Ursachen einer Lymphknotenschwellung
sind vielfältig. Es kommen sowohl unbedenkliche Krankheitsbilder wie ein
grippaler Infekt oder andere Infektionserkrankungen als auch gut- und bösartige
Tumoren in Frage.
Häufige Ursachen für geschwollene Lymphknoten sind:
Diagnose
Vergrößerte Lymphknoten können auf eine schwerwiegende
Erkrankung hinweisen und bedürfen daher einer genauen fachärztlichen Diagnose.
Ein ausführliches Vorgespräch dient dem Arzt dazu,
eine Reihe von Informationen über die Krankheitsgeschichte des Patienten zu
erfragen. Ihn interessiert unter anderem, ob Sie aktuell an einer
Infektionskrankheit leiden, an welchen Körperstellen sich die Schwellungen
befinden und ob Vorerkrankungen sowie Begleitsymptome wie eine Gewichtsabnahme
vorliegen.
Darüber hinaus ist es von Belang, welche Medikamente
Sie einnehmen müssen und ob Sie in der letzten Zeit eine Fernreise unternommen
haben.
Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung
tastet der Arzt die geschwollenen Lymphknoten ab. Dabei lässt ihre
Beschaffenheit Rückschlüsse auf die zugrundeliegende Erkrankung zu: Die
Lymphknoten eines gesunden Menschen sind weich und lassen sich etwas
verschieben. Schmerzen die Knoten bei leichtem Druck, ist dies ein Hinweis
darauf, dass sie entzündet sind. Meist weisen sie dann auch eine festere
Konsistenz auf. Ist ein Lymphknoten bösartig vergrößert, lässt er sich zwar
kaum bewegen, jedoch schmerzt er bei Druck nicht.
Zum Lymphsystem des menschlichen Körpers gehört auch
die Milz. Da dieses kleine Organ in der Nähe des Magens bei einer
Lymphknotenschwellung ebenfalls vergrößert ist, wird der behandelnde Arzt auch
den Oberbauch mit abtasten.
Mit diesen Untersuchungsverfahren lässt sich die
Diagnose noch weiter eingrenzen:
Therapie
Die Art und Weise der Therapie vergrößerter
Lymphknoten ist abhängig von der Diagnose des Arztes. Bei einer örtlichen
Infektion erfolgt keine spezielle Behandlung, da sich die Schwellung im Verlauf
der Erkrankung von allein wieder zurückbildet.
Patienten mit einer durch Bakterien ausgelösten
Infektion profitieren am ehesten von der Einnahme entsprechender Antibiotika. Liegt
der Lymphknotenschwellung eine bösartige Tumorerkrankung zugrunde, muss diese mit Chemo- und Strahlenbehandlungen speziell therapiert werden.
Bei Vireninfektionen wie Masern oder dem Pfeifferschen Drüsenfieber lassen sich lediglich die Symptome behandeln.
Gegebenenfalls kann Ihnen der Arzt Arzneimittel verschreiben, die die
Vermehrung der Viren hemmen (Virostatika).