Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Genitalherpes

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Verlauf
  • Komplikationen
  • Konventionelle Medizin

Krankheitsbild

Der Genitalherpes ist eine Viruserkrankung, die zu Jucken, Kribbeln, sowie kleinen Bläschen im Intimbereich führt.

Hauptverantwortlich ist das Herpes-simplex-Virus Typ 2. Es wird in der Regel bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen und bleibt auch nach Abklingen der Symptome im Körper der Betroffenen.


Symptomatik

  • Jucken Kribbeln
  • „brennende“ Schmerzen
  • Bläschen

Spätestens 14 Tage nachdem sich der Betroffene mit dem Virus infiziert hat, treten die ersten Beschwerden auf. Noch bevor die ersten Bläschen entstehen, verspüren die Betroffenen zumeist ein Kribbeln und Jucken im Intimbereich.

Dazu zählen bei Frauen primär Scheide und Schamlippen, es können aber auch Gesäß und Oberschenkel betroffen sein. Bei Männern ist in erster Linie der Penis, aber auch die Hodenregion und mitunter - wie bei den Frauen - Gesäß und Oberschenkel involviert.

Ursachen

Verursacht wird der Genitalherpes vorrangig durch das Herpes-simplex-Virus Typ 2. Aber auch das Virus vom Typ 1, das in der Regel für den Lippenherpes verantwortlich ist, kann die Beschwerden auslösen.

Die Ansteckung mit den Erregern geschieht zumeist beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem bereits infizierten Sexualpartner.

Zum Teil wird die Infizierung nicht sofort bemerkt. Man schätzt, dass jeder Zehnte das Virus in sich trägt. Hat man sich erst einmal angesteckt, bleibt das Virus ein Leben lang in Nervenzellen und nistet sich dort ein und ist für Medikamente unerreichbar.

Das Virus kann bei einer geschwächten Immunabwehr, Stress oder während der Menstruation reaktiviert werden.

Verlauf

Nach kurzer Zeit beginnt sich die Haut zu röten und die auftretenden Bläschen füllen sich allmählich mit einer klaren Flüssigkeit, was zu mit schmerzhaften Prozessen einhergeht.

Oftmals schwillt die betroffene Stelle auch an.

Ein weiteres Symptom bei Frauen ist der erhöhte Ausfluss von Scheidenflüssigkeit. Nach ungefähr zwei Tagen beginnen die Bläschen einzutrocknen und zu verkrusten. Im weiteren Verlauf heilen sie folgenlos ab.

In manchen Fällen kommen noch Fiebersymptome, begleitet von Kopf- und Gliederschmerzen hinzu, die aber auch nach wenigen Tagen wieder verschwinden.

Herpesbläschen sind hochansteckend! Solange die betroffenen Hautpartien nicht vollständig abgeheilt sind, ist eine Übertragung durch Berührung, insbesondere beim Geschlechtsverkehr sehr wahrscheinlich. Auch danach ist es ratsam, ein Präservativ zu benutzen. In vielen Fällen sind die Betroffenen selbst ohne akute Symptome noch ansteckend.

Auch ein Wiederauftreten der Krankheit - dann meist mit schwächeren Auswirkungen - ist wahrscheinlich.

Komplikationen

In sehr seltenen Fällen kann sich das Virus auf das Gehirn ausbreiten und dort eine Enzephalitis, also einen Entzündung desselbigen auslösen.

Auch eine Infektion der Augen ist gefährlich, da dies zu Sehstörungen oder - im schlimmsten Fall - zur Erblindung führen kann.

Während der Schwangerschaft sind die Viren besonders gefährlich, weil sie über die Gebärmutter auf den Fötus übertragen werden können. Aber auch während der Geburt ist eine Ansteckungsgefahr für das Kind gegeben. Deshalb wird infizierten Frauen in der Regel zu einem Kaiserschnitt geraten.

Für Neugeborene ist das Virus so gefährlich, weil sie noch keine Immunabwehr entwickelt haben und es verschiedene Körperregionen beschädigen kann.


Diagnose

Anders als beim Lippenherpes ist die Diagnose des Herpes genitales nicht mit einem Blick getan. Zwar zeichnet er sich durch die typischen Bläschen und geröteten Hautareale aus, doch gibt es in dem Bereich andere Krankheiten, die ein ähnliches Bild zeigen.

Deshalb wird mittels Wattestäbchen ein Abstrich von der Flüssigkeit in den Bläschen genommen und labortechnisch untersucht. Hierbei kann der Virustyp bestimmt werden. Zusätzlich ist auch ein Bluttest zur Auffindung von Antikörpern möglich.

Konventionelle Medizin

Virustatika helfen, die Beschwerden zu lindern, indem sie die Vermehrung der Viren unterbinden.

Komplett abtöten kann man sie aber nicht. Es ist dadurch aber die Möglichkeit gegeben, dass sich weniger Viren in den Nervenzellen einnisten und somit ein erneuter Ausbruch unwahrscheinlicher beziehungsweise der Krankheitsverlauf milder wird. Diese Virsustatika werden per Tabletten eingenommen.

Lediglich bei Schwangeren erfolgt die Einnahme durch eine Infusion.

Anders als beim Lippenherpes helfen Cremes und Salben eher weniger und werden deshalb kaum verschrieben.