Myoreflextherapie

Rubrik: Alternative Heilverfahren

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Myoreflextherapie

Unter der Myoreflextherapie ist eine alternativmedizinische Behandlung zu verstehen, die zur Regulation verspannter Muskelpartien angewandt wird.

Durch die gezielte Stimulation bestimmter Druckpunkte erhöht sich die Spannung im Muskel um ein Vielfaches, wodurch automatisch ein Entspannungsreflex hervorgerufen wird. Per Fingerdruck wird also der Schmerzzustand, der vom entspannten Muskel ausgeht, kurzzeitig verstärkt, damit ein Lösen der Überspannung erzielt wird.

Die Therapie konzentriert sich auf diejenigen Muskelstrukturen, die zum Beispiel zu Gelenkschmerzen führen. Mit der Myoreflextherapie als ursächliches Behandlungsverfahren wird das gestörte Gleichgewicht der Muskelgruppen wieder ausgeglichen. Auf diese Weise werden schließlich Gelenk- und Weichteilstrukturen entlastet und ihre Funktionsfähigkeit wiederhergestellt.

Zudem können Bewegungsabläufe wieder weitestgehend schmerzfrei und uneingeschränkt ausgeführt werden.


Anwendung/Durchführung

Muskelverspannungen sind häufig das Ergebnis von einseitiger Belastung oder einer Fehlhaltung. Auch Traumata wie Unfälle oder Stresszustände können dazu führen, dass der Körper mit einer Verhärtung des Muskelgewebes reagiert.

Zudem können muskuläre Verhärtungen durch verkürzte oder auch überbeanspruchte Muskeln ausgelöst werden. Das bedeutet, dass die Muskeln entweder unzureichend belastet und damit kürzer werden, oder aber so stark beansprucht sind, dass sie auf Dauer unflexibel werden und Verspannungen entstehen.

Um die Verhärtung in den Muskeln dauerhaft zu lösen, wird im Rahmen der Myoreflextherapie eine Druckpunktstimulation durchgeführt. Dafür tastet der Therapeut das Muskelsystem des Patienten gründlich ab, da der Auslöser für die Beschwerden nicht immer zwangsläufig an der Stelle der Muskelverspannungen zu finden ist.

Hat der Therapeut auffällig verspannte Stellen gefunden, nimmt er den Ansatz der entsprechenden Muskelgruppen in den Fokus und erhöht die Spannung auf die Muskelreflexpunkte per Fingerdruck.

Durch die manuelle Stimulation entsteht ein Überspannungsreiz, der unmittelbar an das Gehirn weitergeleitet wird. Das Gehirn registriert die stark erhöhte Muskelspannung als ungewöhnlich oder ungesund und steuert reflexartig mit dem korrekten Muskeltonus dagegen. Dadurch wird der Spannungszustand der Muskelgruppen reguliert und die Verhärtung löst sich.


Medizinische Indikation

Eine Myoreflextherapie bietet sich bei chronischen Schmerzen, Störungen der Gelenkfunktionen, Beschwerden im Wirbelsäulenbereich oder bei dauerhaften Kopfschmerzen, Migräneanfällen oder unerträglichen Ohrengeräuschen (Tinnitus) an.

Ein Lösen der Muskelspannungen kann vor allem bei degenerativen Gelenkerkrankungen wie dem Gelenkverschleiß (Arthrose) helfen. Demzufolge kann die manuelle Behandlung insbesondere bei Patienten mit sogenanntem Muskel-Faser-Schmerz (Fibromyalgie) für Linderung der Beschwerden sorgen, die bei der chronischen Erkrankung verstärkt in der Muskulatur, in den Gelenken sowie in der Rückengegend auftreten.

Das Lösen der Muskelverhärtung trägt gleichzeitig dazu bei, Stressgefühle zu hemmen und damit das seelische Wohlbefinden zu fördern.

In der Regel reicht bereits eine Sitzung aus. Bei schwerwiegenderen Erkrankungen hingegen können mehrere Behandlungen mittels Myoreflextherapie notwendig werden.