Schweißdrüsenabsaugung

Bei körperlicher Anstrengung und beim Sport ist Schwitzen ganz normal. Wenn der Körper jedoch mehr Schweiß produziert, als notwendig ist für die Wärmeregulation, wird von einem krankhaften oder übermäßigen Schwitzen gesprochen.

Diese sogenannte Hyperhidrose kann an einzelnen Körperstellen und Regionen auftreten, aber auch am ganzen Körper. Es hinterlässt oft feuchte Flecken auf der Kleidung, was von den betroffenen Personen oder Mitmenschen als störend empfunden wird. Übermäßiges Schwitzen beeinträchtigt viele Patienten, sie verkleinern ihr Kontaktumfeld und viele Kleidungsmöglichkeiten werden gemieden aus Angst vor unangenehmem Auffallen.

Als neue Behandlungsform zur Normalisierung des Schwitzens wird die sogenannte Saugküretage durchgeführt. Durch das operative Verfahren werden im Achselbereich die Schweißdrüsen entfernt, damit der Patient trotz körperlicher Belastung in den Achseln nicht schwitzt.

Im Vergleich zur früheren Operationen wird der Patient durch den Eingriff weniger beeinträchtigt und kann in der Regel nach wenigen Tagen in sein Berufsleben zurückkehren. Nach der Saugküretage haben viele Patienten mehr Selbstbewusstsein. Durch die höhere Akzeptanz des eigenen Körpers werden Aktivitäten wie Sport wieder mehr ausgeführt.

Durchführung/Anwendung

Bei der Saugküretage wird in den Achselhöhlen das tief unter der Lederhaut sitzende Gewebe mit den enthaltenden Schweißdrüsen abgesaugt. Unter örtlicher Betäubung wird eine spezielle Kanüle in das Unterhautfettgewebe des Patienten eingebracht und eine Lösung wird injiziert. Diese Lösung muss nun 30 Minuten einwirken. Anschließend wird die Flüssigkeit wieder abgesaugt.

Nach der Behandlung kann es zu Schwellungen und Hämatomen im operierten Bereich kommen. In selteneren Fällen entstehen auch Rötungen und der Patient fühlt ein Taubheitsgefühl in den Achselhöhlen.

Medizinische Indikation

Besonders in den Achselhöhlen sowie an Hand- und Fußsohle macht sich das Schwitzen bemerkbar.

Unterschiedlichste Ursachen können der Grund für eine verstärkte Schweißproduktion sein:

• Störungen des Hormonhaushaltes
• Folge von Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion)
• Nebenwirkungen von Medikamenten
• Unterzuckerung
• psychische Störungen
• Tumorerkrankungen
• besondere Situationen (z.B. Stress)

Aus diesem Grund sollten die Gründe für eine Hyperhidrose zunächst durch einen Arzt geklärt werden. Allerdings gibt es oft keine ersichtliche Ursache für das übermäßige Schwitzen.