Symptome

Geruchsstörung

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Der Geruchssinn des Menschen kann auf unterschiedliche Art und Weise gestört sein. Für die Betroffenen bedeuten Geruchsstörungen nicht nur ein vermindertes sinnliches Erleben. Sie versetzen sie mitunter sogar in Lebensgefahr, wenn zum Beispiel Brände oder Gase nicht wahrgenommen werden. Mediziner bezeichnen Geruchsstörungen auch als Dysosmie.

Riechstörungen werden sowohl nach Qualität und Quantität unterschieden als auch nach den Ursachen, die für sie verantwortlich sind.

Zu den qualitativen Geruchsstörungen zählen:

  • Parosmie (veränderte Geruchswahrnehmung)
  • Phantosmie (Wahrnehmung von nicht vorhandenen Gerüchen)
  • Pseudosmie (Umdeutung eines tatsächlichen Geruches durch starke körperliche Erregung)

In die Gruppe der quantitativen Geruchsstörungen gehören:

  • Hyperosmie (übermäßige Empfindsamkeit gegenüber Riechreizen)
  • Hyposmie (verringerte Empfindsamkeit gegenüber Riechreizen)
  • Anosmie (vollständiger Verlust des Geruchsvermögens)

Darüber hinaus unterscheiden Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde zwischen sinunasalen und nicht-sinunasalen Riechstörungen, die auf unterschiedliche Ursachen zurückgehen.

Ursachen

Abhängig von der jeweiligen Ursache lassen sich Geruchsstörungen in sinunasale und in nicht-sinunasale Störungen unterteilen.

Liegt dem beeinträchtigten Riechvermögen eine Erkrankung der Nase bzw. ihrer Nebenhöhlen zugrunde, spricht der Mediziner auch von einer sinunasalen Geruchsstörung. Als mögliche Auslöser sind zu nennen:

  • infektiöse oder chronische Entzündungen der Nase und der Nasennebenhöhlen
  • Hormonstörungen
  • nicht infektiöse Entzündungen der Nase und der Nasennebenhöhlen (zum Beispiel durch Allergien oder eine Reizung durch Giftgase)
  • Schwellungen in der Nase als Folge einer Medikamentennebenwirkung
  • Verformungen der Nasenscheidewand

Bei den nicht-sinunasalen Geruchsstörungen ist der eigentliche Geruchssinn – das sogenannte olfaktorische System – funktionsgestört oder geschädigt. Als nicht-sinunasale Ursachen für Störungen der Geruchswahrnehmung kommen in Betracht:

  • Meningitis (Hirnhautentzündung)
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Virusinfektionen der oberen Luftwege
  • Kopfverletzungen

Schließlich treten Störungen des Geruchsempfindens auch im Zusammenhang mit Schwangerschaften und epileptischen Anfällen auf.

Diagnose

Im Vordergrund der fachärztlichen Diagnose steht die Frage, ob es sich bei dem gestörten Geruchssinn um eine sinunasale oder eine nicht-sinunasale bzw. eine quantitative oder eine qualitative Störung handelt.

Das einführende Anamnese-Gespräch dient dem Arzt dazu, folgende Informationen zu erfragen:

  • Wie stark ist das Geruchsempfinden eingeschränkt?
  • Werden nur ganz bestimmte Gerüche nicht wahrgenommen?
  • Hat sich die Empfindlichkeit des Geruchssinnes verändert?
  • Nehmen Sie Medikamente ein?
  • Leiden Sie auch unter Geschmacksstörungen oder anderen Beschwerden?

Während der anschließenden körperlichen Untersuchung achtet der behandelnde Arzt insbesondere auf äußerlich sichtbare Veränderungen der Nase und des Nasenrachens. Darüber hinaus wird er einige spezielle Riechtests durchführen. Unter anderem muss der Patient den Duftstoff verschiedener Geruchsproben erkennen und die Intensität von Riechproben einschätzen. Ein modernes Verfahren ist die Messung der Hirnströme des Patienten bei bestimmten Duftreizen.

Abhängig von den Ergebnissen dieser ersten Untersuchungen kann der behandelnde Arzt weitergehende Maßnahmen zur Diagnosefindung durchführen:

Therapie

In welcher Form Geruchsstörungen therapiert werden können, ist abhängig von ihrer Ursache. Nicht selten kehrt das normale Geruchsempfinden nach kurzer Zeit von allein wieder zurück. Eine Veränderung oder gar der Verlust des Geruchssinnes nach einer schweren Kopfverletzung, zum Beispiel einem Schädel-Hirn-Trauma, lässt sich unter Umständen überhaupt nicht wirksam therapieren.

Ist eine Medikamentennebenwirkung ursächlich für die Geruchsstörung, so kann es hilfreich sein, das Medikament anders zu dosieren oder durch ein alternatives Mittel zu ersetzen. Handelt es sich bei der Ursache um ein hormonelles Ungleichgewicht im Körper, wird Ihnen der behandelnde Arzt gegebenenfalls die Einnahme von Hormonen verordnen.

Ist das Riechempfinden durch eine Formveränderung der Nasenscheidewand, einen Tumor oder Polypen beeinträchtigt, können diese in einem operativen Eingriff korrigiert bzw. entfernt werden.

Ein gestörter Geruchssinn kann auch ein Hinweis auf das Vorliegen einer Grunderkrankung sein. In diesen Fällen wird der behandelnde Arzt die Therapie auf diese Krankheit ausrichten.