Symptome

Harndrang

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Harndrang ist das Bedürfnis den angesammelten Urin in der Blase auszuscheiden. Als Signalzeichen des menschlichen Stoffwechsels gibt Harndrang die zunehmende Füllung der Blase mit Urin an. Tritt jedoch ein Gefühl von vermehrtem Harndrang auf, ohne dass eine größere Menge an Urin ausgeschieden wird, besteht ein krankhafter Blasenreiz (Miktionsstörung).

Die Harnblase ist ein muskulärer Sack im Beckenbereich, der jeden Tag eineinhalb Liter Urin ausscheidet. Abhängig von der täglichen Flüssigkeitszufuhr kann die abgesonderte Urinmenge leicht variieren. Eine Miktionsstörung beschreibt Beschwerden und Schmerzen bei der täglichen Blasenentleerung.

Vergrößert sich die Menge des Urins jedoch auf mehr als zwei Liter am Tag, sprechen Mediziner von Polyurie. Diese krankhafte Urinausscheidung geht häufig mit einem vermehrten Durstgefühl einher und ist für Patienten deshalb nicht so auffällig. Bei einer erhöhten Urinausscheidung kommt es aber zu Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers.

Eine sogenannte Pollakisurie tritt auf, wenn Betroffene zwar unter einem häufigen Harndrang leiden, ohne dabei jedoch mehr Urin ausscheiden. Patienten mit erhöhtem Harndrang sind so häufig von einer Reizblase betroffen.

Eine erhöhte Frequenz von Blasenentleerungen während der Nacht wird als Nykturie bezeichnet.

Generell kommt eine Reizblase verbunden mit Harndrang bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Gleichzeitig kann sie aber alle Altersgruppen betreffen. Eine Reizblase steht oft mit einer extremen Empfindlichkeit gegenüber Kälte in Zusammenhang.

Ursachen

Vorübergehend erhöhter Harndrang wird normalerweise von einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr und dem Konsum von Kaffee oder alkoholischen Getränken verursacht.

Aber auch bestimmte Medikamente können den Harndrang steigern. Vor allem entwässernde Mittel (Diuretika) lösen vermehrte Blasenentleerungen aus.

In vielen Fällen kann auch ein Kaltwerden der Harnleiter oder der Blase zu erhöhtem Harndrang führen. Besonders das Sitzen auf kalten Parkbänken und Steinen oder auch das Verkühlen bei Wassersportarten wirken sich ungünstig auf das Gleichgewicht der Harnblase aus. Gleichzeitig kann auch ein Kaltwerden der Füße zu einer Reizblase führen.

In vielen Fällen ist vermehrter Harndrang symptomatisch für eine Entzündung der Blase oder der unteren Harnwege. Bei älteren Männern kann auch eine gutartige Prostatavergrößerung den Harndruck auslösen. Zudem ist eine überaktive Blase durchaus typisch bei Frauen in der frühen Schwangerschaft.

So kann Harndrang symptomatisch für folgende Krankheitsbilder sein:

Diagnose

Um die Ursache für den vermehrten Harndrang zu ermitteln ist neben einer gründlichen Anamnese auch eine labordiagnostische Untersuchung von Blut und Urin notwendig.

Im Rahmen des Patientengesprächs erfragt der Arzt zunächst die genauen Beschwerden des Harndrangs. Neben den Symptomen sind auch Angaben zu Medikamenten- und Flüssigkeitskonsum sowie zum Durstempfinden des Patienten wichtig. Auf diese Weise kann der Facharzt den Typ des Harndrangs ableiten.

Für einen genauen Befund werden weitere Untersuchungen angestellt:

Therapie

Eine Therapie gegen Harndrang hängt von der diagnostizierten Ursache für die Reizblase ab. Je nach Auslöser kommen verschiedene Behandlungsmethoden in Frage.

Hat die Diagnose eine Krankheit als ursächlich für den Harndrang ermittelt, muss die Erkrankung (z.B. Diabetes mellitus) gezielt therapiert werden.

Sofern keine Krankheit dem Harndrang zugrunde liegt, kann ein Blasentraining die Beschwerden lindern. Dabei wird die Blase so trainiert, dass der Patient lernt den anfangenden Harndrang gezielt zu unterdrücken. Langfristig kann die Blase wieder größere Mengen an Harn sammeln, bevor der Drang auf Toilette gehen zu müssen, ausgelöst wird.

Leidet der Patient generell unter einer schwachen Beckenbodenmuskulatur, empfiehlt sich eine gezielte Anregungsbehandlung wie die Magnetstimulationstherapie. Ergänzend können auch Medikamente den Harndrang regulieren (z.B. Alphablocker, Östrogene, Phytotherapeutika).

Ist der Harndrang auf psychische Faktoren zurückzuführen, können für Betroffene Autogenes Training, Entspannungsverfahren oder Muskelspannungstechniken hilfreich sein.