Behandlungsmethoden

Body-Plethysmographie (erweiterte Lungenfunktionsprüfung)

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Die Body-Plethysmographie (Ganzkörper-Plethysmographie) ist eine Untersuchung der Funktionstüchtigkeit der Lunge, um die Gesundheit der Atemwege eines Patienten fachärztlich beurteilen zu können.

Wichtigster Anhaltspunkt des Verfahrens ist die Messung des individuellen Atemwiderstands. Dieser entsteht durch den Luftdruck der Lungenbläschen, der aufgebaut werden muss, damit die Bronchien für die durchströmende Luft geweitet werden. Je mehr Anstrengung dieser Druckaufbau kostet, desto höher ist der Strömungswiderstand der Atemwege (Resistance).

Im Rahmen der Body-Plethysmographie können sowohl die Luftmenge als auch die Bronchienweite des Patienten erfasst werden. Die Luftmenge kann dabei unterschieden werden nach:

  • Lungenvolumen: Menge der ein- und ausatembaren Luft der Lunge (bei Leistungssportlern ca. 8 Liter)

  • Residualvolumen: permanente Luftmenge in der Lunge, die nicht willkürlich ausgeatmet werden kann (bei Erwachsenen ca. 1,5 Liter)

Im Unterschied zur Body-Plethysmographie stellt die Spirometrie nur einen „kleinen Lungen-Check“ dar, da keine konkreten Analysen zum Lungenvolumen und dem Atemwegswiderstand angestellt werden.

Durchführung

Die Body-Plethysmographie erfolgt in einer luftdichten Kabine, in welcher der zu Untersuchende aufrecht sitzend Platz nimmt. Über ein integriertes Mundstück atmet der Patient in eine andere Kammer.

Während der Messung muss ruhig und normal-beschleunigt in das Mundstück ein- und ausgeatmet werden. Infolge der atembedingten Druckschwankungen in der Nachbarkabine können die verschiedensten Lungenfunktionswerte präzise analysiert werden.

Wichtig bei der Body-Plethysmographie ist, dass der Patient genau auf die Anweisungen des Arztes achtet und diese richtig umsetzt.

Die gemessenen Daten werden von einem Computerprogramm in Zusammenhang mit dem Geschlecht und dem Alter des Patienten gesetzt und entsprechend verarbeitet.

So werden folgende Parameter im Rahmen der Ganzkörper-Plethysmographie erfasst:

  • Atemwegswiderstand (Resitance)
  • Dehnung und Kompression des Brustkorbes
  • Einsekundenkapazität (Menge der Luft, die innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann)
  • maximales Lungenvolumen (Volumen der Atemzüge)
  • Residualvolumen (Reservevolumen in der Lunge)
  • Vitalkapazität (Menge der maximal ausatembaren Luft)
  • inspiratorische Kapazität (Menge der eingeatmeten Luft nach maximaler Ausatmung)

Anwendung und Risiken

Die Body-Plethysmographie ermöglicht eine präzise Einschätzung der Lungenfunktionen. So wird sie hauptsächlich zur Diagnostik von Asthmaleiden und bei Atemnot eingesetzt:

Auch der Schweregrad sowie ein mögliches Voranschreiten der Erkrankung kann durch die Body-Plethysmographie genau beurteilt werden. Eine zeitnahe Behandlung der Beschwerden ist auf diese Weise möglich.

Das Messverfahren stellt für den Patienten keinerlei Risiko dar, da er weder Druck- noch Strahlenbelastungen ausgesetzt wird. Bei Bedarf kann die Kabine jederzeit geöffnet werden.