Beschreibung
Bei einer Gesichtsfeldmessung ermitteln Fachärzte für
Augenheilkunde den Bereich, den ein Mensch bei starrem, geradeaus gerichtetem
Blick optisch erfassen kann. Perimetrie lautet der Fachausdruck für diese
Untersuchungsmethode.
Augenärzte unterscheiden das monokulare Gesichtsfeld des einzelnen
Auges von dem binokularen Gesichtsfeld beider Augen. Eine Perimetrie gibt
Aufschluss darüber, ob der von einem Auge beziehungsweise beiden Augen wahrgenommene
Ausschnitt der Umgebung unnatürlich eingeengt ist. Im Falle eines
eingeschränkten Gesichtsfeldes sprechend Mediziner von Gesichtsfeldausfällen.
Junge Menschen mit gesunden Augen überblicken in der Regel einen
Winkel von 180 Grad bei einem nach vorn gerichteten Blick. Der tatsächliche
Umfang des Gesichtsfeldes ist abhängig von vielen Faktoren: Es verkleinert sich
mit zunehmendem Alter ganz natürlich, wobei Frauen einen größeren Bildbereich
als Männer erfassen können.
Zudem variiert das Gesichtsfeld je nach Farbe und
Größe des betrachteten Objektes. Gesichtsfeldausfälle sind aber auch
symptomatisch für eine Reihe von Augen- und Gehirnerkrankungen wie zum Beispiel
Grüner Star oder Hirntumoren.
Die Perimetrie bietet die Möglichkeit, sowohl die Begrenzungen des
Gesichtsfeldes als auch die Lichtempfindlichkeit der Augen zu überprüfen.
Durchführung
Die medizinische
Bezeichnung Perimetrie umfasst unterschiedliche Methoden der
Gesichtsfeldmessung, die in kinetische und statische Verfahren unterteilt
werden. Die Vermessung des Gesichtsfeldes geschieht heute in der Regel mit
Hilfe computergesteuerter Geräte, sogenannter Perimeter.
Statische Perimetrie
Das gängigste Verfahren zur Gesichtsfeldmessung ist die statische
Perimetrie. Der Patient nimmt für die Untersuchung vor einem halbrunden
Bildschirm Platz und muss ein Auge bedeckt halten. Mit dem anderen richtet er
den Blick auf einen Lichtpunkt in der Mitte des Bildschirms. Nun erscheinen
Lichtreize an vorher definierten Punkten auf dem Schirm in einer zufälligen
Abfolge. Sie steigern sich in ihrer Helligkeit solange, bis der Patient per
Knopfdruck anzeigt, dass er sie wahrgenommen hat.
Nach etwa einer Viertelstunde wird das zweite Auge in der gleichen
Weise geprüft. Ein mit dem Perimeter verbundener Computer registriert die
Reaktionen des Patienten und vergleicht sie automatisch mit den für einen
gesunden Menschen normalen Werten.
Kinetische Perimetrie
Die heute kaum noch durchgeführte Methode der kinetischen
Perimetrie funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die statische Perimetrie.
Allerdings bewegen sich die Lichtpunkte auf dem Bildschirm vom äußeren Rand in
das Zentrum des Gesichtsfeldes. Auch hier muss der Patient einen Knopf drücken,
wenn er Reiz den Reiz erfasst.
Für dieses Verfahren existiert auch eine stark vereinfachte manuelle
Variante, mit der ältere Personen untersucht werden können, die Schwierigkeiten
im Umgang mit dem Perimeter zeigen. Bei diesem sogenannten Parallelversuch nehmen
Arzt und Patient gegenüber voneinander Platz und bedecken je ein Auge mit der flachen
Hand.
Während sie das geöffnete Auge ihres Gegenübers fixieren, führt der Arzt mit
der freien Hand einen Gegenstand von außen in das Gesichtsfeld. Sobald der
Patient die Wahrnehmung des Gegenstandes anzeigt, gleicht der Arzt sie mit seinem
normalen Gesichtsfeld ab.
Anwendung
Die Perimetrie ist eine wichtige Untersuchungsmethode in der
Diagnostik von Sehstörungen.
Fachärzte
für Augenheilkunde können anhand der exakten Bestimmung des Gesichtsfeldes
beurteilen, ob es sich bei einem eingeschränkten Sehvermögen tatsächlich um das
Symptom einer Augenerkrankung handelt oder ob möglicherweise eine Erkrankung
des Gehirns vorliegt.
Das Gesichtsfeld von Patienten mit Grünem Star wird
regelmäßig perimetrisch überprüft, um das Fortschreiten der Erkrankung zu
dokumentieren. Anwendung findet die Perimetrie außerdem im Rahmen von Flugtauglichkeitsuntersuchungen
und anderen Eignungstests.