Behandlungsmethoden

Inzision

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Eine Inzision ist das chirurgische Durchtrennen von köpereigenem Gewebe. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Einschnitt“.

So werden im Rahmen einer Inzision entzündungs- oder krankheitsbedingte Hohlräume in der Haut oder im Weichgewebe operativ eingeschnitten. Auf diese Weise können beispielsweise Abszesse geöffnet werden, um einen Operationsbereich übersichtlich freizulegen.

Prinzipiell wird eine Inzision mit einem Skalpell durchgeführt. Angesichts medizintechnischer Neuerungen werden heutzutage auch spezielle Ultraschall-Skalpelle, elektrische Diathermie-Geräte oder Laser für eine Inzision eingesetzt.

Auf diese Weise kann der Gewebeeinschnitt sehr präzise und so schonend wie möglich durchgeführt werden (minimal-invasivs).

Durchführung

Eine Inzision wird vorgenommen, um Körpersekrete (Blut, Eiter, Gewebeflüssigkeit) aus Abszessen (gefüllte Schwellungen oder Verkapselungen) zu entlassen.

Durch das Aufschneiden solcher flüssigkeitsgefüllter Abszesse verbessert sich der Heilungsprozess deutlich. Auf diese Weise können auch die Schmerzen, die mit der entzündlichen Schwellung einhergehen, gelindert werden.

Durch eine gezielte Inzision wird der Druck auf das benachbarte, gesunde Gewebe reduziert, was die Beschwerden des Patienten lindert. Außerdem werden sowohl Bakterien als auch abgestorbene Körperzellen mit dem abfließenden Sekret aus dem Entzündungsherd geschwemmt. So kann der Abszess nicht auf gesundes Gewebe übergreifen.

Bei einer Inzision werden Haut und Gewebe schichtweise durchtrennt, um den Abszess sorgfältig zu öffnen. Für einen schmerzarmen Einschnitt, betäubt der behandelnde Arzt den betroffenen Bereich vorher mit einem Eisspray. Abschließend wird für die Wundheilung eine antiseptische Tamponade oder Drainage in den geleerten Abszess gebracht. Dadurch verschließt sich der Einschnitt rasch und die verbliebene Flüssigkeit wird eingeschlossen. Der Arzt wechselt die keimabtötenden Verbandsstoffe so oft, bis kein Sekret mehr aus der Wunde austritt.

Um die Entzündung schneller ausheilen zu lassen, werden häufig unterstützend Antibiotika verabreicht.

Anwendung und Risiken

Da eine Inzision von einem Arzt vorsätzlich durchgeführt wird, sind mögliche Komplikationen des minimal-invasiven Eingriffs überschaubar. In der Regel beschränken sich diese auf den Heilungsprozess (z.B. Narbenbildung) und die Operationsrisiken (z.B. Infektion der Wunde).

In der Regel überwiegen die Vorteile einer Inzision, da krankhafte Abszesse und entzündliche Hohlräume im Körper durch den Einschnitt schneller ausheilen (Abszessspaltung). Genauso wird auch die Schnittführung vor einer jeden Operation als Inzision bezeichnet.

In den meisten Fällen ist eine Inzision ein einfacher und komplikationsloser Einschnitt, um verkapselte Abszesse zu entlasten. Befindet sich die eitrige Schwellung jedoch im Gesicht, wird auf eine Inzision verzichtet, um den Bakterien nicht den Weg in das neuronale Venensystem zu ebnen.

Da eine Inzision einen – wenn auch gewollten – Durchschnitt von Körpergewebe darstellt, kann auch die umliegende Haut sowie die benachbarten Nerven verletzt werden. In seltenen Fällen entstehen so Blutungen oder kleine Verletzungen. Auch ein vorübergehendes Entgleisen des Blutdrucks kann durch eine Inzision verursacht werden.

 


Ihre Klinik zum Thema "Inzision":