Anwendung homöopathischer Arzneimittel

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Einnahme und Dosierung

Homöopathische Arzneimittel werden nüchtern eingenommen oder mit einem Abstand von mindestens 30 Minuten vor/nach den Mahlzeiten, keinesfalls aber unmittelbar vor oder nach dem Essen.

 

Da die Dilutionen, Globuli und Tabletten in erster Linie über die Mundschleimhaut wirken, gibt man sie am besten direkt auf die Zunge und lässt Globuli und Tabletten dort langsam zergehen. Wenn Sie Tropfen zum Einnehmen mit etwas Wasser verdünnen, sollten sie sie vor dem Schlucken ebenfalls eine zeitlang im Mund behalten.

 

 

Bei der einzunehmenden Menge ist zu berücksichtigen, um welche Arzneiform es sich handelt, denn eine Tablette entspricht fünf Tropfen bzw. fünf Globuli.

 

Die Häufigkeit der Einnahme richtet sich vor allem nach der Potenzierung.

Bewährt haben sich bei:

 

niedrigen Potenzen (bis D12/C12)

  • und akuten Beschwerden:
    stündlich 5 - 10 Tropfen oder 5 ? 10 Globuli oder 1 Tablette, das jedoch höchstens 12x täglich.
    Mit beginnender Besserung sollte die Einnahme auf nur noch 3x täglich reduziert werden.
  • bei chronischen Erkrankungen:
    1 - 3 x täglich 5- 10 Tropfen oder 5 ? 10 Globuli oder 1 Tablette.

 

mittleren Potenzen (D12-D15:

die ein- bis zweimal tägliche Einnahme von 5 - 10 Tropfen oder 5 - 10 Globuli oder 1 Tablette.

 

hohen Potenzen (ab D30/C30)

die Einnahme und Dosierung wie vom Therapeuten verordnet. Wenn dieser keine speziellen Empfehlungen ausgesprochen hat, nimmt man einmalig 5 - 10 Tropfen oder 5 - 10 Globuli oder 1 Tablette. Wenn nötig kann die Einnahme nach einer mehrwöchigen/mehrmonatigen Pause wiederholt werden.

 

Dosierung für Kinder

Kinder erhalten je nach Alter eine Teilmenge der Erwachsenendosis, und zwar:

  • Säuglinge im 1. Lebensjahr ein Drittel,
  • Kleinkinder von 1 - 5 Jahren etwa die Hälfte,
  • Kinder von 6 - 12 Jahren etwa zwei Drittel.

Kinder bevorzugen übrigens Globuli, weil sie so angenehm süß schmecken. Wenn Sie Säuglingen oder Kleinkindern Tabletten verabreichen müssen, empfiehlt es sich, diese zuvor in Wasser aufzulösen.

 

Bei Besserung Dosis reduzieren

Sobald sich die Beschwerden bessern, sollte die Dosis reduziert und das Mittel nach der Genesung vollständig abgesetzt werden. Wenn Ihnen Ihr Arzt weitere Medikamente verordnet hat, setzen Sie diese keinesfalls eigenmächtig ab, sondern nehmen Sie sie parallel weiter ein. Empfehlenswert ist es, zwischen der Einnahme homöopathischer und allopathischer Arzneimittel einen möglichst großen Zeitabstand zu legen.

 

Wichtige Hinweise für Diabetiker und an Zöliakie/Sprue Erkrankte

Diabetes: Die homöopathischen Tabletten enthalten Milchzucker, die Globuli Rohrzucker. 48 Tabletten bzw. 1450 Globuli entsprechen 1 BE. 1 Tablette enthält 0,25 g Kohlenhydrate, 1 Globuli 0,0082 g Kohlenhydrate. Bei Einhaltung der üblichen Dosierungsempfehlungen kann die Einnahme daher bei der Berechnung der täglichen Broteinheiten vernachlässigt werden.

 

Zöliakie/Sprue: Die Tabletten enthalten sehr geringe Mengen Weizenstärke, jedoch höchstens 0,0285 mg Gluten pro Tablette. Sie dürfen damit nach dem von der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft entwickelten ?Codex-Standard für diätetische glutenfreie Erzeugnisse? als glutenfrei bezeichnet werden. Globuli und Tropfen sind zu 100% glutenfrei.

 

Aufbewahrung/Lagerung

Bewahren Sie homöopathische Arzneimittel kühl, trocken, dunkel und an einem für Kinder unzugänglichen Ort auf.

 

Was Sie sonst noch beachten sollten

Manche Stoffe können die Wirkung homöopathischer Stoffe stören. Dazu zählen vor allem Coffein und Menthol. Verzichten Sie daher nach Möglichkeit auf Kaffee und coffeinhaltige Limonaden. Schwarzer und grüner Tee wird dagegen von manchen Therapeuten erlaubt. Abhängig vom verordneten Mittel kann es darüber hinaus erforderlich sein, dass Sie auf den Genuss von Menthol verzichten. Er ist vor allem in Pfefferminz-haltigen Produkten zu finden, also zum Beispiel in Pfefferminz-Tee, Süßwaren mit Pfefferminzgeschmack und als Geschmackträger in vielen Mundwässern und Zahnpasten. Steigen Sie bei einer entsprechenden homöopathischen Behandlung deshalb auf mentholfreie homöopathieverträgliche Produkte um. Sie erhalten sie in der Apotheke.

 


Literaturquellen