Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten
Informationen über: Kleinkinder (Ernährungsrichtlinien)
- Ausgewogene Kost
- Nährstoffübersicht
- Vitamine und Spurenelemente
Ausgewogene Kost
Wichtig ist nicht, dass Ihr Kind überhaupt etwas isst, sondern vor allem, dass es das Richtige isst. Ganz besonders wichtig ist abwechslungsreiche Kost.
Nur sie garantiert eine ausgewogene Ernährung und damit in der Regel eine ausreichende Menge an Nährstoffen. Einseitige Nahrungsmittelauswahl führt langfristig zur Unterversorgung mit Nährstoffen. Dies kann Mangelerscheinungen, beispielsweise Vitamin- und Mineralstoffmangel zur Folge haben.
Flüssigkeit
Kinder brauchen pro Kilogramm Körpergewicht wesentlich mehr Flüssigkeit als ein Erwachsener. Achten Sie daher auf eine ausreichende Trinkmenge. Diese sollte betragen:
Alter 1-3: |
600-800 Milliliter |
Alter 4-6: |
700-900 Milliliter |
Alter 7-9: |
800-1000 Milliliter |
Alter 10-12: |
900-1100 Milliliter |
Alter 13-14: |
1000-1200 Millilite |
Weitere Ernährungstipps
Die Energie- und Nährstoffspeicher eines Kindes sind relativ klein. Es macht daher wenig Sinn, dem Kind wenige aber dafür reichliche Mahlzeiten vorzusetzen. Optimal sind fünf Mahlzeiten, davon drei Hauptmahlzeiten und dazwischen Zwischenmahlzeiten, jeweils eine am Vor- und am Nachmittag. Diese sind für Kinder dringend nötig, um Leistungseinbrüche und frühzeitige Ermüdung zu vermeiden.
Begonnen wird der Tag am besten mit einem gesunden Frühstück aus Milch oder Kakao, einem kleinen Käsebrot oder Müsli mit Joghurt oder Quark. Als Zwischenmahlzeit gibt es ein Pausenbrot, beispielsweise ein lecker belegtes Vollkornbrot mit Käse, Salatblatt und/oder magerem Schinken. Dazu sind ideal Schulmilch, -kakao oder Trinkjoghurt sowie frisches Obst oder rohes Gemüse (Möhren, Paprika, Gurke).
Mittags sollten Gemüse, Salat, Kartoffeln, Nudeln oder Reis mit magerem Fleisch oder Fisch oder einer leichten Eierspeise auf den Tisch kommen. Nachmittags füllt eine kleine Zwischenmahlzeit die Depots wieder auf. Geeignet sind Quark- oder Joghurtspeisen, Obst in jeder Form sowie Kakao oder Milchmixgetränke.
Das Abendessen sollte leicht verdaulich und nicht zu üppig sein. Empfehlenswert sind Vollkornbrot, Salat, Rohkost, pikante Quarkzubereitungen, magerer Käse und magere Wurst und hinterher vielleicht eine Bananen- oder Himbeermilch.
Nährstoffübersicht
Eiweiß ist für eine normale geistige und körperliche Entwicklung von Kindern Grundvoraussetzung. Kinder haben, bezogen auf ihr Körpergewicht, einen höheren Eiweißbedarf als Erwachsene, da sich ihr Körper noch im Aufbau und in der Entwicklung befindet.
Das Eiweiß dient als Basismaterial für den Aufbau von Muskeln, Organen und Blut. Optimal ist eine ausgewogene Mischkost, in der die Hälfte des Nahrungseiweißes jeweils über tierische beziehungsweise pflanzliche Quellen aufgenommen wird.
Gute tierische Eiweißquellen sind: Milch und Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch
Gute pflanzliche Eiweißquellen sind: Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Getreide, Soja, Nüsse
Optimal ist die Kombination von tierischen und pflanzlichen Eiweißen in einer Mahlzeit, beispielsweise von Getreide und Milch (zum Beispiel Müsli), Kartoffeln und Milch (zum Beispiel Kartoffeln mit Quark) oder Kartoffeln und Ei.
Bieten Sie Ihrem Kind zur Sicherung seiner Eiweißversorgung am besten regelmäßig im Wechsel an:
- Milch und Milchprodukte (Joghurt, Quark, Käse)
- mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, Ei
- Getreide(-produkte), Vollkornerzeugnisse
- Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Gemüse, Nüsse
Fett
Beim Nahrungsfett muss man unterscheiden zwischen dem sichtbaren Fett (Streichfett, Butter, Öl, Speck) und dem unsichtbaren Fett, dem so genannten versteckten Fett. Dieses steckt in manchen pflanzlichen (zum Beispiel Nüsse, Avocado) und vielen tierischen Lebensmitteln. Besonders viel verstecktes Fett ist in den meisten Wurst- und fettreichen Käsesorten enthalten. Berücksichtigen Sie dies bei der täglichen Zusammenstellung der Ernährung.
Denn durch dick belegte Wurst- und Käsebrote wird die Fettaufnahme der Kinder leicht überschritten. Der Körper legt die überschüssige Energie dann in Fettpölsterchen an und Ihr Kind entwickelt sich zum Pummelchen. Bevorzugen Sie daher fettarme Wurst-, Käse- und Fleischsorten. Und seien Sie zurückhaltend im Gebrauch von Koch- und Streichfett.
Kohlenhydrate
Hauptnahrungsträger sollten die Kohlenhydrate sein. Das ist besonders wichtig für Kinder mit ausgeprägtem Bewegungsdrang. Kohlenhydratträger sind vor allem Vollkorn- und Getreideprodukte, Kartoffeln, Obst, Gemüse und Salat. Ungeeignet sind die Kohlenhydrate in Form von Zucker, wie sie in Getränken (zum Beispiel Limonaden), Süßspeisen (Pudding, Eis), Kuchen und Süßwaren (Bonbons, Schokolade) enthalten sind.
Ihnen fehlen die lebenswichtigen Vitamine und Mineralstoffe und begünstigen darüber hinaus noch Karies. Beschränken Sie daher den Verzehr an diesen Produkten auf ein absolutes Mindestmaß. Sie sollten, wenn überhaupt, nur in kleinen Mengen auf dem Speiseplan des Kindes stehen. Das ist oftmals sicher nicht einfach, weil die Werbung die Kinder zum Naschen verführt. Am meisten hilft es erfahrungsgemäß, wenn Sie mit gutem Beispiel vorangehen.
Vitamine und Spurenelemente
Gerade Kinder, die im Wachstum sind, haben einen enormen Bedarf an diesen Stoffen. Ernähren Sie daher Ihr Kind abwechslungsreich und ausgewogen.
Achten Sie vor allem auf einen ausreichend hohen Kalziumkonsum. Er ist nötig für den Knochenaufbau. Von der Knochendichte, die in der Jugend erreicht wird, zehrt Ihr Kind sein gesamtes Leben! Je größer diese ist, desto geringer wird die Gefahr, dass es später an Osteoporose (Entkalkung der Knochen) erkrankt. Besonders wertvolle Kalziumlieferanten sind Milch und Milchprodukte. Bringen Sie diese möglichst oft auf den Tisch.
Auch Eisen ist wichtig für Ihr Kind. Eisenreich sind vor allem Fleisch, Fleischprodukte, Vollkornprodukte, Gemüse insbesondere Hülsenfrüchte sowie Eigelb. Weiterhin wichtig ist Jod. Ein Mangel führt zur Vergrößerung der Schilddrüse und im schlimmsten Fall zum Kropf. Bringen Sie daher mindestens einmal, besser noch zweimal pro Woche Seefisch auf den Tisch. Besonders günstig sind Seelachs, Kabeljau, Schellfisch und Scholle.
Und verwenden Sie zum Salzen in der Küche jodiertes Speisesalz oder das neue Speisesalz, das neben Jod zusätzlich Fluorid zur Kariesprophylaxe enthält. Leber und leberhaltige Produkte servieren Sie möglichst nur einmal pro Woche. Leber enthält nämlich extrem viel Vitamin A. Ein zuviel davon ist nicht gesund.
Obst und Gemüse anstelle von Vitaminergänzungen
Damit Ihr Kind ausreichende Mengen an Vitaminen erhält, bringen Sie viel Obst und Gemüse auf den Tisch. Multivitaminpillen können zwar Ernährungsfehler zum Teil ausgleichen, doch deuten neue wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hin, dass sie eventuell mit einem erhöhten Risiko für allergisches Asthma und Nahrungsmittelallergien verbunden sind.
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