Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Säuglinge - Ernährungstipps

  • Ernährung
  • Nach dem Stillen
  • So beugen Sie Allergien vor
  • Probiotika unterstützen die Darmflora

Ernährung

Muttermilch ist in der ersten Lebensphase die optimale Nahrung für Ihr Kind. Die Natur hat es so eingerichtet, dass sie alles an Energie und Nährstoffen enthält, was Ihr Baby benötigt und wird automatisch entsprechend seinem Bedarf und seiner körperlichen Entwicklung produziert.

Die Muttermilch ändert ihre Zusammensetzung von Tag zu Tag und von Mahlzeit zu Mahlzeit und sogar innerhalb eines Stillvorganges. So löscht das Baby seinen Durst mit der klaren und wässrigen Milch beim Antrinken.

Die Nachmilch ist dagegen weiß, dickflüssig und fettreich, so dass sie aufgrund ihres Energiegehaltes den Hunger des Säuglings stillt. Sobald das Baby satt ist, hört es normalerweise auf zu trinken.

Dieser Regelmechanismus sorgt zum einen dafür, dass der kleine Mensch genügend bekommt und schützt andererseits davor, dass er bereits frühzeitig überfüttert wird und zum Pummelchen heranwächst. Wichtig ist nur, bei Bedarf zu stillen.

Muttermilch hat den unschätzbaren Vorteil, dass sie immer zur rechten Zeit verfügbar ist. Sie hat stets die richtige Temperatur und steht keimfrei zur Verfügung, und das auch unterwegs, bei Tag und bei Nacht. Außerdem befriedigt Muttermilch nicht nur den Hunger des Säuglings, sondern vermittelt auch einen besonders intimen Kontakt zwischen Mutter und Baby. Der warme Hautkontakt kann das soziale und emotionale Verhalten des Kindes in späteren Jahren mit beeinflussen.

Stillen ist daher sicher mehr als Füttern! Auf jeden Fall hat die Muttermilch so viele Vorteile, dass man mögliche Rückstände von Umweltgiften beruhigt außer Acht lassen kann. Und noch etwas Positives hat die Muttermilch: sie schützt das Kind effektiv vor Infektionen und hält es dadurch gesund.


Wenn Sie nicht Stillen können...

Falls das Stillen aus triftigen Gründen für Sie nicht möglich ist und auch das Füttern abgepumpter Muttermilch unterbleiben muss, dann nutzen Sie das umfangreiche Sortiment an industriell hergestellten Säuglingsanfangsnahrungen.

Falls Sie oder der Vater des Kindes Allergiker sind, sollten Sie erwägen, nach Rücksprache mit dem Arzt hypoallergene Babymilch bzw. Säuglingsmilch zu verwenden.

Nach dem Stillen

Ab etwa dem fünften Lebensmonat können Sie dann Zufüttern, weil Ihr Baby mehr Nährstoffe und Energie benötigt.

Setzen Sie in dieser Zeit aber die Milchfütterung nicht ab, denn Milch bleibt für Säuglinge und Kleinkinder die wichtigste Kalziumquelle, dem lebenswichtigen Mineralstoff für Wachstum, Knochen und Zähne.

Lassen Sie sich Zeit beim Füttern! Die Umstellung erfordert von Eltern und Kind viel Geduld. Es ist ganz normal, wenn anfangs mehr Brei auf dem Lätzchen als im Magen landet. Und wenn es gar nicht klappen will, dann versuchen Sie es am nächsten Tag wieder mit einer kleineren Portion Brei vor der Milchmahlzeit.

Als erster Brei empfiehlt sich ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Ab circa sechsten Monat können Sie eine weitere Milchmahlzeit durch einen Vollmilch-Getreide-Brei (circa 200 bis 250 Gramm) ersetzen. Im siebten Monat folgt ein milchfreier Getreide-Obst-Brei. Ab dem zehnten Monat kann man dann langsam auf festere Nahrung und allmähliche Familienkost übergehen, sofern die Zähnchen soweit entwickelt sind, dass das Kind mit dem Kauen beginnen kann. Zum Ende des ersten Lebensjahres verträgt es dann fast alle Lebensmittel.


Wichtig ist die Kariesprophylaxe!

Achten Sie von Anfang an auf gründliche Kariesprophylaxe bei Ihrem Kind! Verzichten Sie in Brei und Flaschentees grundsätzlich auf einen Zuckerzusatz und achten Sie bei der Verwendung von Fertigpräparaten auf Zuckerfreiheit.

Zum ständigen Nuckeln am Fläschchen sind auch verdünnte Fruchtsäfte und sogar Milch nicht geeignet. Besonders gefährlich sind wegen der enthaltenen Säuren verdünnter Orangen- oder Apfelsaft. Der laufende Kontakt schädigt den zarten Zahnschmelz.

Geben Sie diese Getränke lieber über einen Trinkbecher, ein Schnullerersatz sollte es nicht sein. Auch der früher übliche Honigschnuller gilt aus denselben Gründen als überholt.

So beugen Sie Allergien vor

Haben Sie oder der Vater des Kindes eine Allergie? Dann ist das Risiko für Ihr Kind, ebenfalls eine Allergie zu entwickeln extrem groß. Mit Hilfe folgender Vorbeugungsmaßnahmen können Sie das Risiko jedoch deutlich verringern.

 
Meiden Sie Tabakrauch!

Die allerwichtigste Maßnahme zur Allergievorbeugung ist: Setzen Sie sich und das Kind in Schwangerschaft und Stillzeit keinem Tabakrauch aus! Auch später sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind keinem Passivrauch ausgesetzt wird.


Stillen Sie Ihr Kind möglichst lange

Stillen Sie Ihr Kind in den ersten sechs Monaten - in den ersten vier Monaten sollte Muttermilch sogar die einzige Nahrungsquelle sein. Wenn dies nicht möglich ist, verwenden Sie hypoallergene Babykost. Solche Babynahrung wird unter anderem auf Sojabasis angeboten. Allerdings ist Sojanahrung für Ihr Kind auch nur bedingt geeignet, denn man hat festgestellt, dass viele dieser Kinder eine Allergie gegen Soja entwickeln.

Am besten für Ihr Kind sind - sofern noch keine Allergie vorliegt - sogenannte hypoallergene H.A. Nahrungen oder milde Hydrolysate. Wenn bereits eine Allergie vorliegt, sollten Sie eine Voll-Hydrolysatnahrung (= Semi-Elementardiät) verwenden.

In dieser Kost sind die Eiweiße so weit verkleinert, dass der Körper sie nicht mehr als Allergieauslöser erkennt. Die erhöhte Sicherheit in puncto Allergenität hat allerdings ihren Preis: Vollhydrolysate sind aufgrund der aufwendigen Herstellung teurer als herkömmliche Säuglingsnahrungen.

Mit einer Notwendigkeitsbescheinigung Ihres Arztes ist es jedoch eventuell möglich, Mehrkosten bei der Krankenkasse geltend zu machen. Ein Anspruch auf Erstattung besteht jedoch nicht.

Probiotika unterstützen die Darmflora

Welchen Einfluss die Darmflora auf die Entwicklung von Allergien hat, wird derzeit diskutiert. Denn man hat festgestellt, dass allergische und nicht allergische Kinder Unterschiede in der Darmflora aufweisen.

Daher wird vermutet, dass die Darmflora die Entstehung von Allergien beeinflusst. Aktuelle Untersuchungen zeigen zudem, dass Probiotika das allergene Risiko senken können. Empfohlen wird, zum Beispiel ein Produkt mit Lactobacillus GG drei Monate vor und nach der Geburt zu nehmen.

Die frühere Vermutung, dass probiotische Zusätze der Entwicklung förderlich sind, hat sich nicht bestätigt. Experten raten von derartiger angereicherter Nahrung generell vor dem fünften Lebensmonat ab, bei immungeschwächten oder kranken Kindern auch noch länger.


Führen Sie Lebensmittel einzeln nacheinander ein

Sobald Sie auf Beikost umstellen, müssen Sie die Nahrung für Ihr Kind sehr sorgfältig auswählen. Damit Sie eine eventuell auftretende allergische Reaktion sofort erkennen, empfiehlt es sich, neue Lebensmittel stets einzeln und mit einem Abstand von etwa einer Woche einzuführen.

Nicht die geschmackliche Abwechslung ist für Ihr Kind wichtig, sondern die Möglichkeit des kleinen Körpers, mit den neuen Substanzen fertig zu werden.

Einen möglichen Hinweis auf allergische Reaktionen geben beispielsweise:

  • Erbrechen, Koliken, Durchfall, Blähungen
  • Quaddeln, Juckreiz, Rötungen, Schwellungen im Gesichtsbereich
  • Neurodermitis
  • Husten, Fließschnupfen
  • Atemprobleme
  • sehr selten auch Schlafstörungen und Fieber