Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten
Informationen über: Wilsonsche Krankheit
- Krankheitsbild
- Ursachen
- Überblick
- Allgemeine Maßnahmen
- Ernährung
- Sonstiges
- Selbsthilfegruppen
Krankheitsbild
Bei der Wilsonschen Krankheit handelt es sich um eine Kupferspeicherstörung. Das heißt: der Körper speichert zuviel Kupfer.
So äußert sich die Erkrankung
Die ersten Anzeichen für die Erkrankung machen sich etwa ab dem 5. Lebensjahr bemerkbar. Es zeigen sich Symptome wie zum Beispiel Wassereinlagerungen im Bauchraum. Meist ab dem zehnten Lebensjahr fallen die ersten Verhaltensänderungen auf. Die Kinder können jähzornig oder ängstlich werden. Oft lassen auch die Schulleistungen nach. Bewegungen, Sprache und Schrift können sich verändern. Auch ganz "alltägliche" Krankheitssymptome kommen vor wie Fieber, Bauchweh, Durchfall und Appetitlosigkeit.
Das ganz klassische Symptom für die Wilsonsche Erkrankung ist der so genannte Kayser-Fleischer-Ring. Er zeigt sich als braun-grüne Verfärbung in der Hornhaut im Auge und ist ab einem bestimmten Krankheitsstadium immer vorhanden.
Ursachen
Entscheidend ist das Erbgut
Ausgelöst wird die Wilsonsche Erkrankung durch einen Fehler auf einer Erbanlage. Diese falsche Information führt dazu, dass sich Kupfer in bestimmten Organen, besonders der Leber und im Gehirn, anreichert, und das schon ab der Geburt.
Überblick
Die Behandlung ist ein MUSS
Wichtig ist, dass die Krankheit behandelt wird. Denn andernfalls kann sie noch vor dem 30. Lebensjahr zum Tode führen. Bei richtiger Behandlung und Ernährung kann man damit jedoch alt werden. Ziel der Behandlung ist es, das Zuviel an Kupfer aus dem Körper herauszubringen und ein Kupferniveau zu halten, welches dem Körper nicht schadet.
Entscheidend ist die richtige Ernährung
Das A und O bei der Behandlung der Wilsonschen Krankheit ist daher das Meiden von Kupfer in der Ernährung. Denn wenn kein Kupfer aufgenommen wird, kann es sich im Körper auch nicht einlagern und Körperzellen schädigen. Außerdem gibt es Medikamente, die die Kupferausscheidung aus dem Körper beschleunigen bzw. die Aufnahme aus dem Darm erschweren. Die Diät muss zeitlebens eingehalten werden, während die Medikamente mit Besserung der Symptome in ihrer Dosis verringert werden können.
Zusatztipp: Lassen Sie Ihr Leitungswasser, besonders wenn Sie Kupferrohre haben, auf die Kupferkonzentration untersuchen und meiden Sie beim Kochen kupferhaltige Töpfe und Geschirr.
Allgemeine Maßnahmen
Überprüfen Sie alle Kochutensilien auf Kupfer. Lassen Sie vor allem auch Ihr Leitungswasser auf seinen Kupfergehalt analysieren. Wenn er über dem Grenzwert liegt, sollten Sie für Getränke und Essen auf Mineral- oder Quellwasser umsteigen. Für die Analyse Ihres Leitungswassers können Sie sich an das Gesundheitsamt oder auch an Umweltlabore wenden.
Ernährung
Lassen Sie konsequent alle Lebensmittel aus der Ernährung weg, die viel Kupfer enthalten.
Diese Lebensmittel sollten Sie meiden:
Sie enthalten viel Kupfer:
Fleisch |
Innereien (vor allem Leber und Niere), ganzes Geflügel, Wild |
Fisch |
vor allem Austern, auch Seefisch, Muscheltiere |
Nährmittel |
Vollkornprodukte |
Süßes |
Schokolade (vor allem Milchschokolade), Studentenfutter, Erdnussmus, Nussnougatcreme |
Milchprod. |
Käse (besonders Emmentaler, Edamer, Parmesan, Molkenkäse) |
Eier |
Eigelb |
Gemüse |
Hülsenfrüchte (zum Beispiel (Kicher-)Erbsen, Linsen, Bohnen), Champignons, Pfifferlinge, Butterpilze, Avocados |
Obst |
Nüsse, Kerne (zum Beispiel Sonnenblumenkerne), Trockenobst (zum BeispielAprikosen, Pfirsiche, Pflaumen), Samen (zum Beispiel Mohnsamen, Sesam), Preiselbeeren |
Getränke |
Portwein, Sherry |
Gewürze |
Petersilie, schwarzer Pfeffer |
Sonstiges |
Hefe, Kakaopulver, Kartoffelchips |
Diese Lebensmittel sind gesund für Sie:
Fleisch |
Geflügelbrustfleisch, Kalb, Rind, Schwein |
Fisch |
Karpfen, Hecht, Schwertfisch, Thunfisch, Scholle, Rotbarsch |
Nährmittel |
Mais, polierter Reis, Gerste, Grünkern, Pumpernickel |
Süßes |
Obsttorte, Schwarzwälder Kirschtorte, Kuchen allgemein, Blätterteig, Milchspeiseeis, weiße Schokolade, Zucker |
Fett |
alle |
Milchprod. |
Joghurt, Vollmilch, Buttermilch, Quark |
Gemüse |
Aubergine, Spinat, Bohnen, Blumenkohl, Sellerie, Grünkohl, Fenchel, Kopfsalat, Gurke, Zwiebeln, Paprika, Chinakohl, Pastinake, Rotkohl, Rhabarber, Zucchini, Wirsing, Tomate |
Obst |
besonders Zitrusfrüchte, Nektarine, Banane, Apfel |
Tipp zum Naschen
Schokolade ist verboten, aber Gummibärchen sind erlaubt.
Beugen Sie einem Mangel an B-Vitaminen und Eisen vor
Bedingt durch die kupferarme Ernährung kann es bei Ihnen zu einem Mangel an B-Vitaminen und Eisen kommen. Mit Hilfe geeigneter Nahrungsergänzungsmittel können Sie jedoch effektiv vorbeugen.
Sonstiges
Schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe an
Der Austausch mit anderen Betroffenen beziehungsweise betroffenen Eltern hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Dort erhalten Sie manchen "Insidertipp" und erfahren, wie andere die Situation gemeistert haben.
Selbsthilfegruppen
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