Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Pilzinfektion der Kopfhaut

  • Krankheitsbild
  • Verlauf/Folgen
  • Überblick
  • Allgemeine Maßnahmen

Krankheitsbild

Kopfschuppen sind weit verbreitet. Sie stellen in der Regel jedoch nur ein lästiges und harmloses Übel dar. Schätzungsweise 40 Prozent aller Europäer sind einmal im Leben betroffen, meist jüngere Erwachsene, Kinder und Senioren fast nie.


Ursachen

Für Kopfschuppen gibt es sehr viele Ursachen, von der falschen Haarpflege, über Krankheiten wie Allergien, Neurodermitis, Schuppenflechte und andere bis hin zu hormonellen Veränderungen und Stress. Sehr oft beruhen sie auf einer zu fettigen Kopfhaut im Rahmen einer so genannten seborrhoischen Dermatitis und/oder einer Infektion mit speziellen Pilzen.

Bei der seborrhoischen Dermatitis lösen sich ölige, gelbliche Schuppen in größeren Zellverbänden von der Kopfhaut, die gerötet ist, nässende Stellen aufweist oder juckt. Ursache ist eine verstärkte Talgproduktion, in der Regel erkennbar an einem deutlichen Fettfilm, der sich über Kopfhaut und Haar zieht. Da die Tätigkeit der Talgdrüsen von den Geschlechtshormonen gesteuert wird (männliche Hormone, die sogenannten Androgene, fördern sie), treten diese Probleme meist erstmalig in der Pubertät auf und nehmen mit zunehmendem Alter wieder ab.

Bei einem Pilzbefall ist üblicherweise der Hefepilz Malassezia furfur, auch Pityrosporum ovale genannt, die eigentliche Ursache. Vor allem im Sommer bei feucht-warmem Klima und starkem Schwitzen findet er ideale Wachstumsbedingungen, so dass es zum Ausbruch der so genannten Kleiepilzflechte (Pityriasis versicolor) kommen kann.

Es bilden sich weiße Schuppen, die sich bei trockener Kopfhaut lösen und rieseln. Bei fettiger Kopfhaut bleiben sie haften. Dazu kann ein zum Teil quälender Juckreiz kommen. Außerdem treten rote Flecken auf der Kopfhaut auf. Es ist noch nicht geklärt, wie es zur plötzlichen exzessiven Vermehrung des Pilzes kommt. Voraussetzung scheint eine entsprechende Veranlagung zu sein.


Kopfschuppen sind nicht ansteckend

Obgleich Pilzinfektionen üblicherweise ansteckend sind, ist dies bei Kopfschuppen vermutlich nicht der Fall. Die Wissenschaftler nehmen an, dass der verursachende Pilz nur bei einer bestimmten Zusammensetzung des Hauttalgs existieren kann. Personen mit erblich bedingter ähnlicher Talgzusammensetzung erkranken häufiger als zusammenlebende Menschen.

Besonders betroffen sind Frauen im Alter von 30 bis 40 Jahren sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus. Begünstigend wirken sich aus: die Einnahme von Antibiotika, Cortisonpräparaten und der Pille, sowie Stress und Magen-Darm-Störungen.

Verlauf/Folgen

Unbehandelt kann die Pilzinfektion chronisch werden und immer wieder ausbrechen. Schäden an der Haarwurzel können die Folge sein.


Wann zum Arzt?

Wenn Ihre Selbstbehandlung nicht innerhalb eines Monats zum Erfolg führt, sollten Sie Ihren Arzt zu Rate ziehen. Auch wenn zusätzlich Juckreiz oder Entzündungen auftreten, die Kopfhaut anfängt zu nässen, sich Krusten bilden oder Sie vermehrten Haarausfall bemerken, sollten Sie aufmerksam werden.

Denn auch Schuppenflechte, atopische Dermatitis (Neurodermitis) und einige seltene Hauterkrankungen können zu schuppender Kopfhaut führen. Daher ist gerade bei hartnäckigem Schuppenbefall eine genaue Untersuchung durch den Arzt erforderlich.

Kinder mit Kopfschuppen sollten grundsätzlich einem Arzt vorgeführt werden. Denn bei ihnen kommen auch andere Erkrankungen als Ursache in Betracht.


Diagnose

Wenn der Verdacht auf eine Pilzinfektion der Kopfhaut besteht, kann dies der Arzt schnell überprüfen, indem er die betroffenen Hautareale im UV-Licht betrachtet. Sie fluoreszieren charakteristisch. Auch die mikroskopische Untersuchung der Schuppen gibt entsprechende Hinweise.

Überblick

Gegen Schuppen gibt es eine Reihe sehr wirksamer Shampoos, Lösungen und Cremes. Achten Sie darüber hinaus auf die richtige und regelmäßige Pflege von Haar und Kopfhaut.

Wenn Sie unter Stress leiden, gönnen Sie sich Ruhe und ergreifen Sie aktiv Maßnahmen zum Stressabbau.


Medikamente

Bei zu fettiger Kopfhaut (seborrhoische Dermatitis) helfen entfettende Shampoos. Ihnen ist häufig Schwefel, Teer oder Selendisulfid zugesetzt. Wenn die Ursache auf einem Pilzbefall beruht, sind Anti-Pilz-Produkte in Form von Shampoos oder Lösungen empfehlenswert.

Hauptsächlich werden sogenannte Azol-Antimykotika oder Selendisulfid-haltige Produkte eingesetzt. Sie sind leicht anzuwenden und helfen rasch.


Ernährung

Es gibt zwar keine bestimmte "Antikopfschuppenkost", aber eine gesunde Ernährung wird sich mit Sicherheit positiv auf die Schuppenbildung auswirken. Eine ausgewogene Mischkost hebt das Körpergefühl, Sie fühlen sich leistungsfähiger und können so dem täglichen Stress gelassener entgegentreten.

Allgemeine Maßnahmen

Wie viel Zeit bringen Sie für Ihre tägliche Haarpflege auf? Versuchen Sie, einige Haarpflegerituale einzuführen. Mit der Zeit werden sie so selbstverständlich sein wie das Zähneputzen.

  • Bürsten Sie Ihre Haare mehrere Male am Tag und nicht nur so "schwupp-schwupp".
  • Waschen Sie Ihre Haare zweimal in der Woche. Öfter würde die Kopfhaut unnötig reizen.
  • Benutzen Sie milde, alkalifreie Waschmittel. Sie bewahren den Säureschutzmantel auf der Haut.
  • Nehmen Sie sich viel Zeit für das Ausspülen. Es sollten keine Waschmittelreste in den Haaren oder auf der Kopfhaut bleiben. Auch sie könnten die Haut unnötig reizen.
  • Massieren Sie Ihre Kopfhaut mit Brennnesselfrischpflanzensaft.


Auch die Seele hat Einfluss

Vielleicht haben Sie in Zeiten besonderer Anspannung oder Stress eine vermehrte Schuppenbildung bemerkt? Es ist erwiesen, dass Kummer, Stress oder Anspannung die Schuppenbildung begünstigt, wenn nicht gar auslösen können

Versuchen Sie es mit Autogenem Training oder anderen Entspannungsübungen. Adressen von Veranstaltern finden Sie in den Gelben Seiten, beim Gesundheitsamt, Ihrer Krankenkasse und oftmals auch im Programm der örtlichen VHS. Vielleicht hilft auch eine Aussprache mit einem guten Freund.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass Sie sich in einer besonders anfälligen Phase befinden, in der Ihr Immunsystem ein bisschen Nachhilfe benötigt. Hier gibt es eine Vielzahl von Mitteln zum Einnehmen.