Beschreibung
Juckreiz ist eine unangenehme Empfindung.
Es gibt dem Betroffenen das Gefühl, sich ständig kratzen zu müssen. Juckreiz
ist ein Schutzmechanismus der Haut um Fremdkörper zu entfernen.
Während der
kurze Juckreiz meist harmlos ist, sollte bei langanhaltendem Juckreiz ein Arzt
aufgesucht werden.
Juckreiz sollte ähnlich wie Schmerz, Kälte- oder Wärmeempfinden
als Warnsymptom angesehen werden.
Zudem gibt es mehrere Arten von Juckreiz:
- Prurigo: Juckreiz in Verbindung mit
Hautveränderungen
- epiktischer Pruritus: Begrenzt auf
bestimmte Hautregionen
- protopathischer Juckreiz: Brennend und
schlecht lokalisierbar
Juckreiz wird über die Schmerzrezeptoren der Haut wahrgenommen und
zum Gehirn weitergeleitet. An der Verarbeitung dieses Reizes ist auch die
Psyche beteiligt. Weiterhin ist Juckreiz das Symptom, was von der Haut ausgeht.
Ungefähr acht Prozent aller Menschen leiden an Juckreiz.
Ursachen
Juckreiz kann viele Ursachen haben.
Viele körpereigene Stoffe wie Opioide und Histamin können einen Juckreiz
verursachen.
Vor allem Hautkrankheiten sind meist von
einem starken Juckreiz begleitet. Dazu gehören:
- Kontaktallergie
- Neurodermitis
- Nesselsucht
- Pilzinfektionen
- Sonnenallergie
- Verhornungsstörungen der Haut
Sollte der Juckreiz ohne sichtbare Hauterkrankungen auftreten, ist er ein
Hinweis auf eine andere Grunderkrankung:
- Arzneimittelüberempfindlichkeiten
- Blutkrankheiten
- Infektionen
- Krebserkrankungen
- Lebererkrankungen
- Psychische Erkrankungen
- Stoffwechselstörungen
Stoffe wie Glaswolle können aber auch ein Auslöser für Juckreiz sein. In
vorrübergehenden Stressphasen, bei trockener
Haut oder während einer Schwangerschaft kann ebenfalls Juckreiz auftreten.
Diagnose
Die ärztliche Anamnese beinhaltet
Fragen wie:
- Wie beherrschend
ist der Juckreiz?
- Wo tritt der
Juckreiz auf?
- Werden aktuell
Medikamente eingenommen?
- Sind schon einmal
Allergien aufgetreten?
Bei der körperlichen Untersuchung wird
auf Kratzspuren, trockene Hautstellen oder farbliche Veränderungen der Haut
geachtet. Desweiteren tastet der Facharzt Leber, Lymphknoten und Nieren ab, um eine
genaue Diagnose zu erstellen.
Je nach vermuteter Diagnose werden
weitere Tests und Untersuchungen durchgeführt. Mit Absprache des Patienten können
zusätzlich eine Computertomographie, eine Röntgenuntersuchung oder auch eine Stuhluntersuchung
durchgeführt werden. Aber auch eine Untersuchung des Knochenmarks oder eine
Dünndarmspiegelung können sinnvoll sein.
Sollte die Ursache auf einem Erreger vermutet werden, kann ein
Abstrich gemacht, um eine Pilzkultur anzulegen.
Therapie
Eine Therapie von Juckreiz hängt von der Ursache ab. Neben der
diagnostischen Abklärung stehen juckreizstillende Maßnahmen im Vordergrund,
auch wenn die zugrunde liegende Erkrankung dadurch nicht beeinflusst wird.
Um den Juckreiz zu lindern sollen die entsprechenden Stellen mit
fettfreier Salbe eingecremt werden. Aber auch für die Körperreinigung sollte
der Betroffene nur alkalifreie Seifen verwenden.
Bei Juckreiz, der auf bestimmte Körperstellen begrenzt ist, können
Medikamente als Creme, Puder oder Gel aufgetragen werden. Sollte der Juckreiz die
gesamte Haut des Körpers betreffen, ist es sinnvoll Medikamente zu nehmen, die
von innen wirken.
Eine Bestrahlung mit UV-B-Strahlen hat sich ebenfalls als sehr
hilfreich erwiesen.
Sollten dem Juckreiz Grunderkrankungen wie eine Störung des
Stoffwechsels zugrunde liegen, ist eine systematische Therapie dieser
Erkrankung nötig.