Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Psychomotorische Entwicklungsverzögerung

  • Krankheitsbild
  • Symptome
  • Diagnostik und Verlauf
  • Therapie

Krankheitsbild

Die psychomotorische Entwicklungsverzögerung liegt vor, wenn einzelne Phasen der Entwicklung verspätet einsetzen, schließlich aber aufgeholt wer­den.

Um alle Fertigkeiten eines Erwachsenen zu erlernen, durchlebt das kindliche Gehirn einen langen Reifeprozess. Die einzelnen Etappen sind bei gesunden Kindern gleich, ihre Länge und das Einsetzen können jedoch erheblich variieren.

Die Vorgaben darüber, wann eine Entwicklungsphase eintreten sollte, sind sehr vage. So wird der Zeitraum des Laufen-lernens bei Kindern zwischen dem 11. und 18. Lebensmonat festgelegt. Daher wird erst bei einer deutlichen Abweichung wird von einer Verzögerung gesprochen.


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Symptome

Die psychomotorische Entwicklungsverzögerung kann sich im sprachlichen oder im motorischen Bereich äußern.


Sprachliche Entwicklungsverzögerung

Bei dieser Entwicklungsverzögerung weicht das Erlernen der Sprache von der normalen Entwicklung ab. Das kann sich auf sehr unterschiedliche Bereiche, wie die Grammatik, die Aussprache oder den Wortschatz beziehen.

Auch wenn ein etwa zweijähriges Kind zum Beispiel keine einfachen Anweisungen befolgen kann, liegt wahrscheinlich eine Verzögerung in der sprachlichen Entwicklung vor.


Motorische Entwicklungsverzögerung

Von dieser Form spricht man, wenn das Kind in der Entwicklung seiner Haltung, Motorik oder Bewegung eingeschränkt ist.

Typisch hierfür ist, dass das Kind zwar krabbelt und diese Bewegungsabläufe automatisch verrichtet, aber nicht mit dem Erlernen des Laufens beginnt.

Diagnostik und Verlauf

Einer psychomotorischen Entwicklungsverzögerung können neurologische Störungen und organische Schädigungen zu Grunde liegen.

Die Entwicklungsverzögerung wird oftmals durch die Eltern selbst entdeckt. Ist die Verzögerung von Dauer, sollte in jedem Fall ein Kinderarzt aufgesucht werden.

Die weitere Behandlung kann dann, je nach Ausprägung der Verzögerung, durch einen Psychologen oder andere Spezialisten durchgeführt werden.

Um schwerwiegende Schädigungen auszuschließen, werden durch den Neurologen regelmäßige Untersuchungen veranlasst.

Sind keine organischen Schäden (z.B. Hirnfehlbildungen) festzustellen, kann davon ausgegangen werden, dass das Kind die Entwicklungsschritte zeitnah nachholen wird. Ist dies nicht der Fall, spricht man von einer Entwicklungsstörung.

Therapie

In der Regel ist keine Therapie der psychomotorischen Entwicklungsver­zögerung nötig.

Ist das Kind reif, wird es spontan und von selbst den nächsten Entwicklungsschritt vollziehen. Die Eltern können den Reifeprozess unterstützen, indem sie dem Kind viel Bewegung ermöglichen und spielerisch motorische Übungen gestalten.

Beginnt das Kind über einen längeren Zeitraum nicht, das Laufen zu lernen, sollte es auch nicht dazu gedrängt werden, hier ist Geduld gefragt.

Für die sprachliche Entwicklung ist eine regelmäßige Ansprache sehr wichtig, dadurch wird das Sprachzentrum im Gehirn aktiviert und das Kind angeregt, sprechen zu lernen.

Liegen jedoch organische Schädigungen vor, müssen diese in jedem Fall entsprechend behandelt werden.