Adipositas-Therapie

Rubrik: Ärztliche Serviceleistungen

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Leistungsbeschreibung

IGeL - Adipositas-Therapie

Mediziner sprechen von Adipo­sitas oder Fettleibigkeit, wenn körperliches Übergewicht einen BMI-Wert von über 30 erreicht. Dabei ist die Fettverteilung im Körper von medizinischer Relevanz, denn speziell ein zu hoher Anteil von Bauchfett erhöht das Risiko für viele Folgeerkrankungen wie Arteriosklerose, Diabetes mellitus Typ 2 oder Bluthochdruck. Aber auch Gelenkbeschwerden oder Rückenschmerzen werden von Adipositas begünstigt.

Der Grund für das starke Übergewicht ist eine zu hohe Kalorienzufuhr von meistens fettreichen sowie ungesunden Lebensmitteln mit gleichzeitigem Bewegungsmangel. Wer also ständig über seinen Kalorienbedarf hinaus isst, lagert überschüssiges Fett ein und nimmt an Gewicht zu, was langfristig zu gesundheitlichen Beschwerden führt.

Im Rahmen der Adipositas-Therapie lernen die Betroffenen durch eine gezielte Ernährungsumstellung sowie durch regelmäßige körperliche Bewegung ihren Nährstoffbedarf zu reduzieren und gleichzeitig den Kalorienverbrauch durch Sport zu erhöhen. Dabei werden überschüssige Pfunde verbrannt und die Betroffenen nehmen durch das Kaloriendefizit an Gewicht ab.

Ziel der Adipositas-Therapie ist keine Diät mit einem schnellen Gewichtsverlust, sondern eine dauerhafte Gewichtsabnahme mit dazugehöriger, langfristiger Lebensstilveränderung ohne gefürchteten Jojo-Effekt.


Durchführung/Anwendung

Ziel einer erfolgreichen Adipositas-Therapie, die sowohl ambulant als auch stationär angeboten wird, ist das Erlernen und Annehmen eines gesünderen Lebensstils. Dazu gehört ausgewogene und regelmäßige Kost mit viel Obst und Gemüse bei der zucker- sowie fettreiche Lebensmittel nur in Maßen konsumiert werden.

Außerdem werden die Patienten dazu angehalten, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Neben zunächst leichten Ausdauersportarten, wie Spazieren, Walken oder Schwimmen, steht auch ein Muskeltraining auf dem Bewegungsplan.

Die Ernährungsbetreuung und das Sportprogramm der Adipositas-Therapie werden durch eine psychologische Beratung und eine Verhaltenstherapie ergänzt. Diese therapeutischen Schritte unterstützen die erfolgreiche Umsetzung des neuen Lebensstils und sollen zudem die Selbstwahrnehmung der Betroffenen stärken.

Bei extremer Adipositas mit einem BMI-Wert über 40 wird ein chirurgischer Eingriff vorgenommen. Durch das Einsetzen eines Magenbandes wird eine Volumenverkleinerung des Magens erreicht. In Einzelfällen werden ergänzend Medikamente verordnet, die die Fettaufnahme im Darm blockieren.


Medizinische Indikation

Eine Adipositas-Therapie ist notwendig, wenn der Betroffene einen BMI-Wert von über 30 aufweist und bereits an gesundheitlichen Beeinträchtigungen leidet. Auch ein durch Übergewicht bedingter Herzinfarkt oder Schlaganfall kann Anstoß für eine solche Therapie sein.

Bestenfalls sollte die Therapie jedoch vor Eintreten gesundheitlicher Beschwerden eingeleitet werden, um Erkrankungen vorzubeugen.