Ohr-Akupunktur

Rubrik: Alternative Heilverfahren

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Ohr-Akupunktur

Als besondere Form der Aku­punktur bezieht die Ohr-Aku­punktur ihre Wirksamkeit aus dem Zusammenspiel des Ohrs mit dem Körper. Grundannahme dabei ist, dass der gesamte Körper reflektorisch mit der Ohrmuschel in Verbindung steht.

Die Ohrakupunktur dient dabei zum Einen der Diagnose von Reflexpunkten durch die Prüfung der Drucksensibilität und äußeren Erscheinung sowie durch die elektrische Messung der Leitfähigkeit. Zum Anderen ist mit ihrer Hilfe auch eine Behandlung der Beschwerden durch mechanische oder elektrische Reize möglich. So lassen sich mit der Ohrakupunktur besonders organische und funktionelle Störungen entdecken und behandeln. Nebenwirkungen sind bei fachgerechter Anwendung selten, die Einstiche nur vereinzelt schmerzhaft. Besonderer Therapieschwerpunkt der Ohr-Akupunktur sind chronische Schmerzzustände. Durch die reflektorische Verbindung zum Gehirn können die dort ansässigen Schmerzzentren gezielt stimuliert und die Beschwerden wirksam gelindert werden.


Durchführung/Anwendung

Zur Diagnose der relevanten Punkte ist eine grundlegende Untersuchung der dermatologischen Beschaffenheit der Ohrmuschel notwendig. Ergänzend werden mittels Punktoskop die Ohrpunkte elektronisch gemessen. Anhand von eventuellem Druckschmerz oder niedriger Leitungsfähigkeit des Gewebes ergeben sich die zu therapierenden Akupunkturpunkte.

Die Behandlung wird am sitzenden oder liegenden Patienten durchgeführt. Dabei werden pro Sitzung eine bis vier Stahl-, aber auch Gold- und Silbernadeln eingesetzt, die je nach Art und Grad der Störung 15 bis 30 Minuten gesetzt werden. Je nach individueller Diagnose wird die Anzahl der Sitzungen festgelegt; zehn bis zwölf sind die Regel.


Medizinische Indikation

Die Ohr-Akupunktur kann vielseitig eingesetzt werden; Hauptanwendung findet sie in der Behandlung von chronischen Schmerzzuständen. Zudem können Suchterkrankungen, organische und funktionelle Störungen effektiv mit der Ohr-Akupunktur therapiert werden.

Die Liste der erfolgreich zu therapierenden Beschwerden ist lang:

  • traumatische Schmerzen (nach Unfällen)
  • rheumatische Schmerzen
  • Nervenschmerzen (Neuralgien)
  • Kopfschmerzen
  • Ischiassyndrom
  • Phantomschmerzen
  • Süchte (Alkoholismus, Rauchen, Esssucht u.a.)
  • Ängste

Bei schweren Erkrankungen sollte die Ohrakupunktur nur begleitende, nicht alleinige Therapie sein. Nicht angewendet werden sollte die Ohrakupunktur bei:

  • Schwangerschaft
  • lokalen Verletzungen, Entzündungen oder Narben am Ohr
  • Notwendigkeit einer Operation
  • unmittelbar nach starker psychischer oder physischer Anstrengung
  • während der Menstruation (um Zyklusstörungen zu vermeiden)
  • bestimmten Infektionskrankheiten