Linsenchirurgie

Rubrik: Medizinisch-kosmetische Leistungen

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Linsenchirurgie

Die Linsen­chirurgie als Teil­gebiet der refraktiven Chirurgie bietet zwei effiziente und schmerzfreie Methoden, um extreme Fehlsichtigkeiten dauerhaft zu korri­gieren: den Einsatz einer zusätzli­chen künstlichen Linse (Linsenimplantation) und den Austausch der körpereigenen Linse durch eine Kunstlinse (Linsenaustausch). Beide Verfahren sind eine Alternative für Patienten, die für eine hornhaut­chirurgische Laserbehandlung nicht in Frage kommen, weil ihr Sehfehler zu ausgeprägt ist oder weil ihre Hornhaut zu dünn bzw. zu stark gekrümmt ist.

Gegenüber den verschiedenen Augenlaserverfahren wird bei Linsenoperationen die für die Sehkraft besonders wichtige zentrale Hornhaut nicht berührt. Darüber hinaus sind Linsenaustausch und -transplantation reversibel, die künstliche Linse kann also gegebenenfalls wieder entfernt oder ausgetauscht werden.

Lesen Sie hier mehr zur IGeL Hornhautchirurgie >>


Durchführung/Anwendung

Einer Linsenoperation geht stets eine umfassende Beratung und Untersuchung des Patienten durch den Augenarzt voraus. Sie dient dazu, die grundsätzliche Eignung des Patienten für den geplanten Eingriff festzustellen. Außerdem wird das Auge präzise vermessen, um die erforderliche Brechkraft der neuen Linse exakt berechnen zu können.

Bei einer Linsenimplantation öffnet der Augenchirurg das Auge mit einem kleinen Schnitt am Rand der Hornhaut. Anschließend wird die künstliche Linse über ein mikrochirurgisches Instrument in das Auge injiziert und positioniert. Hierfür stehen mehrere Linsenarten zur Verfügung, die sich hinsichtlich des Materials, der Position im Auge und auch nach Form und Farbe unterscheiden. Der notwendige Einschnitt muss nicht zusätzlich vernäht werden, sondern verheilt selbst.

Im Rahmen eines Linsenaustauschs wird die körpereigene Linse mit Hilfe einer Ultraschallsonde in kleine Bruch­stücke zerlegt und aus dem Linsenkapselsack vollständig abgesaugt. In diesen wird die neue Kunststofflinse einge­setzt und positioniert. Auch hier gibt es eine Auswahl verschiedener Linsenarten, die auf unterschiedliche Weise im Augen­inneren fixiert werden.

Beide Methoden der Linsenchirurgie finden in der Regel ambulant unter örtlicher Betäubung statt und dauern nur etwa 20 Minuten.


Medizinische Indikation

Linsenoperationen bieten Patienten mit starken Sehfehlern die Möglichkeit, langfristig auf optische Hilfsmittel wie Brillen oder Kontaktlinsen verzichten zu können.

Bei diesen Fehlsichtigkeiten kann eine Linsenimplantation durchgeführt werden:

  • Kurzsichtigkeit bis ca. -23 Dioptrien
  • Weitsichtigkeit bis ca. +8 Dioptrien
  • Hornhautverkrümmungen bis ca. 6 Dioptrien

Ein Austausch der körpereigenen Linse gegen eine künstliche Linse kommt nur bei sehr starker Kurzsichtigkeit von mehr als -20 Dioptrien bzw. einer Weitsichtigkeit von mehr als +8 Dioptrien in Frage. Dieses Verfahren wird häufig auch im Rahmen einer Operation des Grauen Stars (Linsentrübung) angewandt.