Symptome

Heißhunger

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Heißhunger ist von normalem Hunger zu unterscheiden, da der Betroffene einen massiven und plötzlich auftretenden Drang nach dem Verzehr eines (bestimmten) Nahrungsmittels hat.

Normalerweise ist Hunger eine Funktion des Körpers, um eine ausreichende Versorgung mit Energie und Nährstoffen zu sichern. Ausgelöst vom Hypothalamus bringt das Hungergefühl Menschen dazu, genügend Nahrung für Kreislauf- und Stoffwechselvorgänge aufzunehmen. Nur bei einer ausreichenden Energiezufuhr ist der Organismus voll leistungsfähig.

So entsteht Hunger, wenn für lange Zeit dem Körper keine Nahrung verabreicht wurde. Im Gegensatz dazu treten Heißhungerattacken unabhängig von der eingenommenen Speisenmenge auf.

Das heißhungrige Verlangen nach Süßem oder Deftigem kann auch mit Schweißausbrüchen, Schwächegefühlen oder Zittern einhergehen. Besonders anfällig für Heißhungerattacken sind Diabeteskranke, Schwangere und Patienten mit Fettstoffwechselstörungen, Magersucht, Bulimie oder Adipositas.

Ursachen

Plötzlich auftretende Heißhungerattacken sind symptomatisch für eine körperliche oder psychische Störung im Körper. So können bestimmte Erkrankungen oder auch Hormonschwankungen der Grund für den extremen Appetit sind

In jedem Fall ist der Heißhunger ein Zeichen für eine körperliche Unterzuckerung, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann und häufig von Schweißausbrüchen und Zittern begleitet wird.

Paradoxerweise kann auch der Konsum von vielen Süßspeisen zu einem Sinken des Blutzuckerspiegels führen. Der Grund dafür liegt in einer erhöhten Insulinausschüttung durch den zuvor eingenommenen Zucker.

Heißhunger kann demzufolge körperliche Ursachen (Stoffwechselvorgänge) haben:

 Darüber hinaus können auch psychische Ungleichgewichte der Grund für den Heißhunger sein:

  • anhaltender bewusster Verzicht auf Zucker und Süßes löst Heißhungerattacken auf selbiges aus
  • Inspiration durch Werbung
  • Stress- und Konfliktsituationen lösen Verlangen nach „Belohnungsessen“ aus

Diagnose

Gelegentlich ist jeder einmal von Heißhunger betroffen. Treten die Appetitattacken jedoch wiederholt auf, ohne dass eine entsprechende Indikation vorliegt, sollten Patienten ihren Hausarzt konsultieren.

Im Rahmen der Anamnese erfragt der Facharzt die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten des Patienten. Begleiterscheinungen wie Abgeschlagenheit, Durchfall, Gewichtsveränderungen (Abnehmen, Zunehmen) oder Schmerzen sollten dabei dem Arzt mitgeteilt werden. Außerdem sind Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine Schilddrüsenüberfunktion genauso wesentlich für die Diagnose.

Anschließen führt der Hausarzt eine Blutuntersuchung durch, um die Blutzucker-, Blutfett- und Schilddrüsenwerte des Patienten labordiagnostisch prüfen zu können. Abhängig vom bisherigen Befund kann auch eine Urin- oder Stuhluntersuchungen sinnvoll sein, um den Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung abklären zu können.

Liegen die Ursachen für den Heißhunger vor allem in psychischen Ursachen begründet, empfiehlt sich ein Gespräch bei einem Psychologen. Auch Heißhunger infolge von Anorexie oder Bulimie muss psychotherapeutisch behandelt werden.

Therapie

Heißhunger kann nur in Zusammenhang mit seiner ursächlichen Erkrankung wirksam behandelt werden.

Diabetiker sind besonders anfällig für die Heißhungerattacken und müssen so therapierte werden, dass sich ihr Blutzuckerwert stabilisiert, damit sowohl Über- als auch Unterzuckerungszustände abgewendet werden kann.

Diät- oder Fastenkuren sind eine besondere Belastung für den Körper und sollten verantwortungsbewusst durchgeführt werden. Wichtig ist vor allem eine ausreichende Energiezufuhr für den Körper trotz Schlankheitskur. Auf diese Weise können Heißhungerattacken vermieden werden. In Ernährungs- und Diätfragen kann auch ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden (Ernährungsberatung, Diätberatung).

Leidet der betroffene Patient jedoch schon unter einem essgestörten Verhalten (Adipositas, Bulimie, Magersucht), ist in den meisten Fällen eine psychotherapeutische Betreuung unumgänglich.

Nur mit großer Vorsicht sollten Appetitzügler verwendet werden. Die sogenannten Sympathomimetika sind umstritten und sollten nur in Absprache mit einem Facharzt eingenommen werden. Aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen dürfen die Präparate auch nur für kurze Zeit verschrieben werden.