Symptome

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr der Frau

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind vor allem bei jungen Frauen ein häufiges Symptom und werden in der Fachsprache auch als Dyspareunie bezeichnet.

Die Beschwerden äußern sich als krampfartige, stechende, drückende oder brennende Schmerzen, die sowohl vor, während oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten können. Dauer, Intensität und Zeitpunkt der körperlichen Missempfindung können dabei ganz unterschiedlich sein.

Die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können von der Patientin an der Vaginalöffnung, aber auch im Inneren der Scheide oder im Unterbauch wahrgenommen werden. So lassen sich die Missempfindungen einer Dyspareunie in äußere und innere Schmerzen unterteilen.

Schmerzhaftes Empfinden beim Geschlechtsverkehr führt auch zu einem Ausbleiben des Orgasmus und beeinträchtigt so das sexuelle Verlangen sowie die Erregung. Langfristig vermischen sich die körperlichen Wahrnehmungen auch mit psychischen, da die Schmerzen zu Erwartungsängsten bei den betroffenen Frauen führen.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr werden generell auch Algopareunie genannt. Der Begriff Dyspareunie wird vor allem in Verbindung mit dem weiblichen Sexualschmerz verwendet.

Ursachen

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr der Frau sind ein häufig auftretendes, weibliches Sexualproblem. Die Schmerzempfindungen müssen dabei nicht von der Vagina ausgehen. Auch Gebärmutter, Eierstöcke oder Harnblase können Anlass für die Beschwerden geben.

In vielen Fällen sind akute oder chronische Harnwegsinfektionen, Pilzerkrankungen oder andere virale sowie bakterielle Entzündungen die Ursache für die vaginalen Beschwerden. Jedoch können auch ernste Erkrankungen hinter dem Symptom stecken.

Folgende Erkrankungen können mit Schmerzen beim Geschlechtsverkehr der Frau einhergehen:

Diagnose

Eine Dyspareunie verschweigen viele Frauen aufgrund von Scham oder Unsicherheit. Dabei können die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf eine Erkrankung hindeuten und sollten gynäkologisch untersucht werden.

Im einführenden Gespräch befragt der Frauenarzt die Patientin zu den genauen Beschwerden. Dabei ist relevant, wann und wie häufig die Schmerzen auftreten und ob weitere Symptome vorliegen. Auch bekannte Vorerkrankungen wie zum Beispiel eine Endometriose können für die Diagnose von Belang sein.

Anschließend untersucht der Facharzt die Patientin gynäkologisch, um mögliche Auffälligkeiten im Intimbereich sowie im Inneren der Vagina feststellen zu können. Zusätzlich entnimmt der Frauenarzt einen Abstrich des Scheidensekrets, um mögliche Bakterien bei einer mikroskopischen Analyse erkennen zu können.

Nach der gynäkologischen Untersuchung führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter, der Eierstöcke und der Eileiter durch, um krankhafte Veränderungen an den inneren Geschlechtsorganen der Frau feststellen zu können.

Abhängig vom bisherigen Befund testet der Gynäkologe auch den Urin und das Blut der Patientin auf Erreger. Bei entsprechender Indikation schließt sich eine Biopsie von verdächtigen Stellen der Schleimhaut an.

Therapie

Eine Dyspareunie ist ein sehr häufiges, weibliches Sexualproblem, was auf ganz unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden kann. Daher kann eine Therapie gegen die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr der Frau sehr unterschiedlich sein und richtet sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild.

Bei bakteriellen oder viralen Infektionen sowie Entzündungen reicht häufig bereits eine Antibiotika-Therapie aus, um die Beschwerden der Dyspareunie zu beseitigen.

In manchen Fällen werden Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auch durch eine Unverträglichkeit eines Verhütungsmittels verursacht. In solchen Fällen verschafft eine andere Form der Empfängnisverhütung schnelle Linderung. Zusätzlich kann ein Gleitmittel verwendet werden, um das Eindringen des Penis zu erleichtern.

In manchen Fällen kann eine Dyspareunie auch hormonell therapiert werden. Eine fortgeschrittene Endometriose muss jedoch häufig operativ behandelt werden. Dagegen können Genitalwarzen wiederrum mit zellwachstumshemmenden Mitteln lokal bestrichen oder auch mit einer Elektro- oder Lasertherapie wirksam beseitigt werden.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können auch durch psychischen Dysbalancen hervorgerufen werden oder mit diesen erst einhergehen. In manchen Fällen ist deshalb psychotherapeutische Unterstützung bei einer Dyspareunie empfehlenswert.