Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Pilzerkrankungen der Haut

  • Krankheitsbild
  • Symptome und Diagnostik
  • Konventionelle Therapie
  • Prävention

Krankheitsbild

Pilze treten überall in unserer Umwelt auf und befinden sich auch auf der menschlichen Haut sowie auf den Schleimhäuten, ohne dass gesundheitliche Folgen entstehen. Erst wenn das Immunsystem durch andere Erkrankungen geschwächt ist, können sich die Pilze vermehren und so Infektionen hervor­rufen.

Am häufigsten entstehen dann sogenannte Mykosen, also Pilzerkrankungen der Haut. Je nach Erregerart und Lokalisation treten lokale Infektionen auf, die sich aber auch über den ganzen Körper ausbreiten können.

Allgemein werden Hautpilze in der Medizin als Dermamykosen bezeichnet.


Ursachen

Eine Pilzerkrankung entsteht bei übermäßiger Vermehrung von Pilzen auf der Haut. Das können Hefepilze, Schimmelpilze oder Fadenpilze sein. Diese sind mikroskopisch klein und wachsen auf der Hautoberfläche.

Vermehren sich die Hautpilze kommt es zu Abwehrreaktionen des Körpers wie beispielsweise Hautrötungen.

Pilzerkrankungen der Haut können von Mensch zu Mensch übertragen werden und sind dementsprechend ansteckend. Gefährdet sind vor allem Personen, die durch eine regelmäßige Medikamenteneinnahme oder Vorerkrankungen eine geschwächte Immunabwehr haben.

Bestimmte Pilzarten können auch beim Haustier vorkommen.

Symptome und Diagnostik

Erstes Anzeichen einer Pilzerkrankung der Haut ist die Ausbildung von roten, scharf begrenzten Flecken auf der Haut, die im weiteren Verlauf schuppig werden und in der Mitte ausblassen.

Liegt eine zusätzliche bakterielle Besiedlung vor, sind die Flecken eitrig und weisen kleine Bläschen auf.

Neben den ästhetischen Beschwerden tritt ein leichter oder stärkerer Juckreiz auf, bei großflächigem Befall können auch Schmerzen und geschwollene Lymphknoten auftreten. Ist der Pilzbefall auf der Kopfhaut, kommt es zu Haarausfall.

Typische Stellen für den Befall sind die Füße, die Leistenregion, die Achselhöhlen und die Region unter der weiblichen Brust. Auch die Mundschleimhaut kann infiziert sein und weist dann weiße oder bräunliche Beläge vor, die zu Schmerzen und einer Mundtrockenheit führen.


Diagnostik

Mykosen rufen typische Hautveränderungen hervor, weswegen die Diagnose oft eindeutig ist.

Mit Hilfe von mikroskopischen Untersuchungen kann die Art des Pilzbefalls festgestellt werden. Eine UV-Lampe kann ebenfalls beim Befund weiterhelfen, da manche Pilzarten bei einer bestimmten Wellenlänge fluoreszieren.

Konventionelle Therapie

Die Therapie gegen die Pilzinfektion ist langwierig und kann sich über mehrere Wochen hinziehen.

Die Patienten bekommen Antimykotika in Tablettenform oder als Creme verschrieben, und die betroffenen Areale werden mit desinfizierenden Mitteln wie Kaliumpermanganatlösung eingerieben.

Um eine Neuinfektion zu vermeiden, müssen strikte Hygienemaßnahmen ergriffen werden.

Unterwäsche und Handtücher dürfen nur einmal getragen und müssen bei 90 Grad gewaschen werden. Zu warme und feuchtigkeitsstauende Kleidung sollte unbedingt vermieden werden. Unterstützend ist nach dem Duschen ist ein sehr sorgfältiges Abtrocknen empfehlenswert, da sich die Pilze unter feuchten Bedingungen vermehren können.

Wichtig ist es auch, die Stellen nicht aufzukratzen und dadurch Infektionen zu begünstigen.

Prävention

Es gibt typische Übertragungsorte für Pilzinfektionen wie Schwimmbäder, Teppichböden oder Duschkabinen.

Das Barfußlaufen an öffentlichen Orten sollte deshalb vermieden werden und Schuhe, die von mehreren Personen genutzt werden, müssen regelmässig desinfiziert werden.

Bei der Kleidung sollte auf atmungsaktive Stoffe geachtet werden.

Typische Regionen für den ersten Pilzbefall ist die Leistengegend und die Gegend zwischen den Zehen, die deshalb besonders gründlich abgetrocknet werden müssen.

Auch die Einnahme von Antibiotika begünstigt die Vermehrung von Hautpilzen, da durch das Medikament die Bakterienflora der Haut angegriffen wird.

Haustiere sind eine besondere Gefahr, da sie oft Überträger von Pilzen sind. Durch regelmäßige und strikte Hygiene können Haustierhalter einer Pilzerkrankung vorbeugen.


Komplementäre Medizin

Ernährungstherapeutische Maßnahmen wie der Verzicht auf raffinierten Zucker können bei der Heilung unterstützend wirken.

In der Phytotherapie hat sich der Sonnenhut bewährt, der aber zunächst auf Verträglichkeit getestet werden sollte.

Hydrotherapeutische Maßnahmen sind die Anwendung von Teebaumöl in Shampoos und Duschgels. Salbeipräparate eigenen sich als Spülung für den Mundraum, Sitz- oder Fußbäder können ebenfalls helfen.