Misteltherapie

Rubrik: Alternative Heilverfahren

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Leistungsbeschreibung

IGeL - Misteltherapie

Die Misteltherapie ist ein be­währtes Verfahren in der Kom­plementärmedizin zur Behan­dlung von Krebs. Unterstützend (adjuvant) zu den onkologischen Primärmaßnahmen wird die Misteltherapie eingesetzt, um die Nebenwirkungen von Chirurgie, Chemo- oder Strahlentherapie zu lindern. Das steigert die allgemeine Befindlichkeit und damit auch die Lebensqualität des Patienten trotz schwerer Erkrankung.

Durch ihre immunanregende Wirkung hat die Mistel schon seit der Antike eine Bedeutung in der Medizin. So stimulieren die Extrakte der Mistelpflanze die körpereigenen Abwehrkräfte und hemmen gleichzeitig das Wachstum von Tumorzellen. Besonders Krebspatienten sind durch die Erkrankung sowie durch die strapazierenden onkologischen Behandlungen sehr geschwächt – dem kann die Misteltherapie entgegen wirken.

Aus diesem Grund empfehlen einige Mediziner die Misteltherapie schon vor Beginn von Chemo- oder Strahlenbehandlung. Das stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte und bereitet so den Organismus besser auf die Anstrengungen der Therapie vor. Dadurch werden die onkologischen Behandlungen verträglicher und mögliche Begleitschmerzen können gelindert werden.

Neben der Behandlung von Krebserkrankungen wird die Misteltherapie auch wirksam bei rheumatischen Erkrankungen, Arthrose und Sarkoidose eingesetzt.


Durchführung/Anwendung

Aus den Blättern und Zweigen der Mistelpflanze wird das eiweiß- und enzymreiche Extrakt (Viscum album Extrakt, kurz: VAE) entnommen, um daraus – je nach Art und Schwere der Erkrankung – ein therapeutisches Mistelpräparat herzustellen.

Die entsprechenden Extrakte werden dem Patienten subkutan, also unter die Haut, gespritzt. Die erste Injektion wird vom behandelnden Facharzt gesetzt, um bei einer möglichen allergischen Reaktion rechtzeitig eingreifen zu können. Da die Misteltherapie über einen längeren Zeitraum mehrmals die Woche stattfindet, kann sich der Patient zuhause selbst die Injektionen verabreichen.

Die Dosis wird kontinuierlich langsam erhöht. Ein Zeichen, dass das Immunsystem auf das Mistelextrakt reagiert, ist die zunehmende Rötung der Einstichstelle. Diese wird vom Arzt regelmäßig überprüft. Wenn die Rötung über der Norm ist, wird die Dosis reduziert.

In der Regel sollte das Mistelextrakt bei einer Therapiedauer von drei Monaten zwei bis drei Mal pro Woche gespritzt werden. Dann folgt meistens eine Pause der Behandlung. Je nach Bedarf wird die Therapie nach sechs Wochen wieder aufgenommen.


Medizinische Indikation

Vor allem bei bösartigen Tumorerkrankungen wird die Misteltherapie behandlungsbegleitend eingesetzt.

Zudem hat die Misteltherapie einen großen Stellenwert in der anthroposophischen Medizin und wird auch bei rheumatischen Erkrankungen, bei leichten Herz-Kreislaufbeschwerden, bei Autoimmunerkrankungen sowie bei Sarkoidose eingesetzt.