Symptome

Mundtrockenheit

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Bei Mundtrockenheit hat der Betroffene nicht ausreichend Speichel, um die Mundschleimhaut feucht zu halten. Mundtrockenheit ist ein sehr subjektiv wahrgenommenes Symptom und wird von Medizinern auch als Hyposalivation oder Xerostomie bezeichnet.

Der Mundspeichel ist für den Schutz und die Reinigung der Mundhöhle und des Rachens verantwortlich. Im Speichel enthaltende Enzyme wehren Bakterien und Erreger ab, indem sie die Polysaccharide (Zucker) aus der Nahrung für die Verdauung aufspalten. Darüber hinaus ist der Speichel für die Übermittlung von Geschmackswahrnehmungen verantwortlich.

So unterstützt der Mundspeichel die Verdauung der eingenommen Nahrung, bietet einen Schutz vor Karies oder Infektionen und ermöglicht das Schlucken, Kauen sowie Sprechen.

Mundtrockenheit tritt vor allem bei Patienten ab dem 60. Lebensjahr auf. Generell ist diese Mundtrockenheit nur vorübergehend und kann bereits durch ausreichendes Trinken verschwinden.

Ein gesunder Erwachsener produziert etwa 1,5 Liter Speichel pro Tag. Die tägliche Nahrungsaufnahme beeinflusst dabei die Menge und auch die Zusammensetzung des Speichels.

Das Speichelsekret wird in der Mundhöhle von den Speicheldrüsen produziert. Wird von den Drüsen zu wenig Speichel gebildet, verringert sich der Enzymschutz in der Mundhöhle und es kann zu gesundheitlichen Störungen kommen (z.B. Mundgeruch, Karies).

Gleichzeitig kann Mundtrockenheit auch zusammen mit Begleiterscheinungen wie Schluckbeschwerden oder Schmerzen beim Kauen auftreten, wobei diese Symptome in Zusammenhang mit der Mundtrockenheit ärztlich abgeklärt werden müssen.

Ursachen

Grundsätzlich ist ein trockener Mund kein Grund zur Beunruhigung. Aufgrund von Nervosität oder Stress ist fast jeder Mensch kurzfristig von Mundtrockenheit betroffen. Hält diese jedoch an, können auch ernsthafte Gesundheitsprobleme hinter dem Symptom stecken.

Ein zu trockener Mund ist in der Regel auf eine beeinträchtigte Speichelproduktion oder eine veränderte Beschaffenheit des Speichels zurückzuführen. Verschiedene Ursachen können dafür der Grund sein.

Häufiger Auslöser für Mundtrockenheit ist die erschwerte Nasenatmung im Rahmen eines grippalen Infekts. Das vermehrte durch den Mund Atmen erhöht den Feuchtigkeitsverlust der Mundschleimhaut und führt zu einem trockenen Mund.

Direkten Einfluss auf die Speichelbildung haben auch die tägliche Trinkmenge und damit die gesamte Flüssigkeitszufuhr des Körpers. So kann durch übermäßiges Schwitzen, durch zu wenig Trinken oder durch Durchfall und Erbrechen ein Flüssigkeitsmangel entstehen, woraus Mundtrockenheit resultiert.

Auch als Nebenwirkung von Medikamenten kann es zu Mundtrockenheit kommen. Vor allem Psychopharmaka, Antiallergika und Diuretika führen zu einem trockenen Mund.

Auch älteren Menschen, die häufig nur wenig trinken und zusätzliche verschiedene Arzneimittel einnehmen, neigen zu Mundtrockenheit. Erschwerend kommt hinzu, dass die Speichelproduktion mit zunehmendem Alter allmählich nachlässt. Auch mangelhafter oder schlecht sitzender Zahnersatz schränkt die Kaufunktion ein, führt zu Entzündungen in der Mundhöhle und ruft so Mundtrockenheit hervor.

Mundtrockenheit ist außerdem ein typisches Begleitsymptom von Bestrahlungs- oder Chemotherapien. Grundsätzlich kann Mundtrockenheit auch im Rahmen folgender Krankheitsbilder auftreten:

Diagnose

Ein kurzfristig trockener Mund ist häufig auf Stress oder Aufregung zurückzuführen und bedarf keiner ärztlichen Abklärung. Eine anhaltende Xerostomie sollte jedoch von einem Facharzt auf ihre Ursachen untersucht werden.

Die einführende Anamnese soll dabei Fragen zu Trink- und Ernährungsgewohnheiten klären. Insbesondere ist dabei der Konsum von Kaffee, alkoholischen Getränken oder Nikotin von Bedeutung. Von Relevanz für die ärztliche Einschätzung ist auch die tägliche Mundhygiene des Patienten.

Desweiteren spielt der allgemeine Gesundheitszustand des Betroffenen eine wesentliche Rolle. Bestehende Vorerkrankungen, die Einnahme von Medikamenten oder auch mögliche Therapien sollten in diesem Zusammenhang angegeben werden.

Um den Grad der Mundtrockenheit beurteilen zu können, misst der Facharzt die Speichelfließrate. Durch eine stimulierte Speichelsekretion (z.B. Kauen von Kaugummi) kann der Arzt ermitteln, wie viel Speichel sich pro Minute bildet.

Anschließend untersucht der Arzt Aussehen und Beschaffenheit der Mundschleimhaut, um mögliche Auffälligkeiten festzustellen. Ergänzend werden die Lymphknoten abgetastet und auch die Augen- und Nasenregion genau untersucht.

Abhängig vom bisherigen Befund kann ein Abstrich der Mundhöhle auf Erreger getestet und die Zusammensetzung des Speichels bestimmt werden. Unter Umständen kann auch eine Röntgenuntersuchung der Speicheldrüsen weitere Abklärung bringen.

Therapie

Eine vorübergehende Mundtrockenheit lässt sich am besten mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr bekämpfen. Ist eine bestimmte Erkrankung der Auslöser für die Xerostomie, muss die Krankheit zunächst gezielt behandelt werden.

Um den Körper genügend mit Flüssigkeit zu versorgen, sind Wasser oder Kräuter- und Früchtetees am geeignetsten. Ein gesunder Erwachsener sollte annähernd zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen. Beim Konsum von Kaffee oder Alkohol muss die jeweils getrunkene Menge durch ein entsprechende Ration Wasser ausgeglichen werden.

Zudem unterstützen saure Bonbons oder Getränke den Speichelfluss im Mund. Auch das Kauen von Kaugummi, regt die Bildung von Speichel an.

Leidet ein Patient unter einer sehr starken Mundtrockenheit, empfehlen sich spezielle Mundspülungen oder -sprays, um die Feuchtigkeit in der Mundhöhle zu erhalten oder die Speichelzusammensetzung günstig zu beeinflussen.