Symptome

Vorwölbung des Augapfels

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Der kugelförmige Augapfel ist ein Bestandteil des menschlichen Auges. Er liegt in der Augenhöhle und enthält unter anderem den Glaskörper und die Augenlinse. Mediziner sprechen von einer Vorwölbung des Augapfels, wenn dieser aus der Augenhöhle vortritt.

Die fachsprachlich auch als Exophthalmus bezeichnete Erscheinung kann ein oder beide Augen betreffen und mit Schmerzen verbunden sein. Den Betroffenen ist es oftmals nicht mehr möglich, das Lid über das Auge zu schließen, sodass in der Folge die Hornhaut austrocknen und sich entzünden kann. Eine ebenfalls sehr häufige Begleiterscheinung einer Vorwölbung des Augapfels ist das Doppeltsehen.

Nach der Schwere der Erkrankung werden sechs verschiedene Grade des Exophthalmus unterschieden, angefangen bei einem Zurückziehen des Oberlides und einer leichten Einschränkung der Beweglichkeit des Auges. Im weiteren Verlauf schwellen die Lider an, der Augapfel wölbt sich vor und reagiert zunehmend empfindlich auf helles Licht.

Später kommen unscharfe oder doppelt wahrgenommene Bilder hinzu. In den beiden höchsten Schweregraden trocknet der Augapfel nach und nach aus und die Hornhaut trübt sich bis hin zu einem partiellen oder vollständigen Sehausfall.

Ursachen

Eine beidseitige Vorwölbung des Augapfels ist in den allermeisten Fällen auf unterschiedliche Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse zurückzuführen. Bei diesen Krankheiten richten sich die vom menschlichen Immunsystem gebildeten Antikörper gegen die Zellen der Schilddrüse.

Die auf diese Weise ausgelösten Entzündungsprozesse schädigen auch das hinter dem Augapfel liegende Muskel-, Fett- und Bindegewebe. Es nimmt an Volumen zu und drückt den Augapfel nach vorn. Diese Erkrankungen der Schilddrüse kommen als Auslöser eines Exophthalmus in Betracht:

Einseitige Augapfel-Vorwölbungen können die Folge einer der nachfolgend genannten Erkrankungen sein:

  • Tumoren vor oder hinter der Augenhöhle
  • Entzündungen oder Blutungen der Augenhöhle
  • entzündete Augenmuskeln
  • Thrombosen
  • starke Kurzsichtigkeit

Diagnose

Bereits die Unterscheidung zwischen einer ein- oder beidseitigen Vorwölbung des Augapfels gibt dem behandelnden Facharzt für Augenheilkunde einen ersten wichtigen Hinweis auf die ursächliche Erkrankung.

Ob beide Augen betroffen sind, erkennt der Arzt, indem er die Augenpartie des Patienten von oben und von hinten betrachtet. Zusätzlich steht ihm ein als Exophthalmometer bezeichnetes Untersuchungsgerät zur Verfügung, mit dem die Ausdehnung der Vorwölbung genau vermessen werden kann.

Da ein Exophthalmus in vielen Fällen auf eine Schilddrüsen-Fehlfunktion zurückgeht, entnimmt der Facharzt zur Bestimmung der Schilddrüsenwerte anschließend eine Blutprobe. Anhand weiterer Blutuntersuchungen können außerdem die Erreger einer vermuteten Infektionserkrankung der Augenhöhle identifiziert werden.

Nach weiteren Basisuntersuchungen wie dem Sehtest, der Augeninnendruck-Messung sowie der Perimetrie zur Bestimmung des Gesichtsfeldes, wird der behandelnde Augenarzt die Beschaffenheit des Augapfel und der Augenhöhle mit Hilfe der folgenden Untersuchungsverfahren überprüfen:

Therapie

Bei der Therapie eines vorgewölbten Augapfels steht zwar die zugrunde liegende Erkrankung im Vordergrund, allerdings muss auch das Symptom selbst behandelt werden, um nachhaltige Schädigungen zu verhindern und akute Beschwerden zu lindern.

Insbesondere gilt es zu vermeiden, dass die Hornhaut austrocknet und ihre empfindliche Oberfläche zerstört wird. Der Patient erhält von seinem behandelnden Arzt wertvolle Hinweise für die korrekte Pflege der erkrankten Augen und erfährt, wie er die Hornhaut feucht halten kann. Unter Umständen müssen Ober- und Unterlid in einem chirurgischen Eingriff vernäht werden, um die Lidspalte künstlich zu verkleinern.

Ein Tumor in der Augenhöhle erfordert fast immer eine Operation, während für die Behandlung entzündeter Augenhöhlen wirksame Antibiotika zur Verfügung stehen. Gegen Morbus Basedow und andere Schilddrüsenerkrankungen müssen spezielle Behandlungsmethoden ergriffen werden.